Branche, Gastbeiträge - geschrieben von am Freitag, September 4, 2020 21:50 - noch keine Kommentare

Sichtbarkeit im Netzwerk: Was die Neue Normalität für Unternehmen bedeutet

Ein durchdachtes Endpoint-Management kann den entscheidenden Beitrag zur Sicherheit von Geräten liefern

Ein Gastbeitrag von Christoph Volkmer, VP DACH & EE bei Tanium

[datensicherheit.de, 04.09.2020] Die Krise hevorgerufen durch COVID-19 hat viele Unternehmen zum Umdenken gezwungen. Bildeten Home-Office-Praktiken zuvor noch die Ausnahme, mussten viele Organisationen ihre Mitarbeiter im Zuge des Lockdowns kurzfristig und auf unbestimmte Zeit ins Home-Office schicken. Die große Herausforderung bestand oftmals darin, sowohl die Hardware in ausreichender Anzahl als auch funktionierende Zugänge zu Unternehmensressourcen bereitzustellen. Da der Wechsel zur Heimarbeit in vielen Fällen überhastet stattfand, galt es zunächst, die reibungslose Funktion aller Geräte und Dienste zu gewährleisten. Die Sicherheit war deshalb allenfalls von zweitrangiger Wichtigkeit.

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Christoph Volkmer, VP DACH & EE bei Tanium, Foto: TANIUM

Die Folgen hieraus sind undurchsichtige IT- und mangelhafte Sicherheitsstrukturen. Hinzu kommt, dass in vielen Organisationen Mitarbeiter auf ihre Privatgeräte zurückgreifen, wenn sie von zuhause aus arbeiten – sei es aus Mangel an bereitgestellten Firmengeräten oder aus Gewohnheit. All dies führt dazu, dass die für die IT-Sicherheit zuständigen Abteilungen in Unternehmen keine Übersicht über die Geräte haben, die auf Unternehmensressourcen zugreifen – mit teils verheerenden Folgen.

In jedem Firmennetzwerk gibt es unerkannte Geräte

Schon vor der Krise war die genaue Anzahl an Endpunkten, die mit dem Netzwerk verbunden waren, eine große Unbekannte. Mitarbeiter verbinden ihre Privatgeräte, etwa ihre Smartphones, Privatlaptops oder gar Spielekonsolen mit dem Firmen-WLAN und das, ohne die IT-Abteilung davon in Kenntnis zu setzen.

Nach einer aktuellen Umfrage unter 1004 CEOs, CIOs und CTOs von Tanium finden 71 Prozent der befragten Unternehmen immer wieder unbekannte Geräte, die sich teilweise schon seit langer Zeit im Netzwerk befinden. Der Wechsel ins Home Office hat diesen Effekt noch verstärkt, sodass ganze 98 Prozent im Zuge der Krise Sicherheitskomplikationen erfahren mussten. Hinzu kam, dass die Anzahl der Angriffe von außen während des Lockdowns zunahm, während firmeninterne IT-Mitarbeiter damit beschäftigt waren, die reibungslose Arbeit und Kommunikation über VPNs und Meeting-Dienste wie Zoom und Slack zu gewährleisten.

Der Blick in die Zukunft ist für die meisten der Befragten deshalb eher negativ: 85 Prozent glauben, die Krise und alle mit ihr einhergegangenen Komplikationen werden ihre Firma auch Monate nach Ende des Ausnahmezustandes noch beeinträchtigen. Darüber hinaus hat der anfängliche Optimismus, die Arbeit in Zukunft vermehrt oder gar gänzlich von zuhause aus erledigen zu können, in der Realität einen Dämpfer erfahren. Und das aus mehreren Gründen. 70 Prozent glauben, Home-Office-Praktiken auf lange Sicht zu etablieren werde eine große Herausforderung. Jeweils ein Viertel führen hierfür Compliance-Fragen (26 Prozent) und IT-Sicherheitsbedenken (25 Prozent) an.

Um diesen Herausforderungen in Zukunft gerüstet begegnen zu können, will knapp die Hälfte (48 Prozent) in die Lösungen für das Endpoint-Management investieren.

Sichtbarkeit bedeutet Sicherheit

Ein durchdachtes Endpoint-Management kann den entscheidenden Beitrag zur Sicherheit von Geräten und damit auch Daten in Firmennetzwerken liefern. Das entscheidende Merkmal einer solchen Software sollte die Art und Weise sein, wie sie Endpunkte in der Firmenumgebung erkennt. Bei vielen dieser Lösungen kann die Installation Wochen, wenn nicht sogar Monate in Anspruch nehmen – ohne dass sie bis dahin auch nur ein Gerät erkannt hat. Die eigentliche Erkennung nimmt danach noch einmal viel Zeit in Anspruch, sodass die Verantwortlichen in der IT-Abteilung lange auf verlässliche Ergebnisse warten müssen. In dieser Zeit bleiben Geräte weiterhin unbekannt und daraus resultierende Sicherheitslücken weiterhin bestehen.

Eine effizientes Endpunkterkennung funktioniert deshalb agentenbasiert, das heißt, die Zeit bis zur Einsatzbereitschaft wird dadurch verkürzt, dass auf jedes mit dem Netzwerk verbundene Gerät ein Agent aufgespielt wird. Dieser sammelt geräte- und sicherheitsspezifische Daten wie etwa Modell- und Seriennummer, Betriebssystem und die Update-Status der auf ihm installierten

Darüber hinaus sucht dieser Agent automatisch in seiner näheren Netzwerkumgebung nach bis dato unbekannten Geräten. Diese werden der IT-Abteilung unmittelbar vermeldet und anschließend mit einem eigenen Agenten versehen. Hat jeder Endpunkt auf diese Weise einen Agenten erhalten, haben IT-Verantwortliche einen umfassenden Überblick darüber, welche Geräte auf Firmennetzwerk und -ressourcen zugreifen.

Plattformen bieten weitere Vorteile

Bestimmte Managementsysteme sind plattformbasiert, das heißt, zusätzlich zur Endpunktvisibilität können weitere Dienste hinzugenommen werden. Einige Anbieter stellen etwa ein einheitliches Patch-Management für alle Endgeräte bereit. Wird beispielsweise ein wichtiges Update für ein Gerät veröffentlicht, sei es das Betriebssystem oder eine andere Applikation, spielt das Patch-Management es an alle Endgeräte aus.

Was bei klassischen Client-Server-Modellen unter Umständen viel Zeit in Anspruch nähme, geht bei agentenbasierten Systemen innerhalb kürzester Zeit vonstatten. Grund hierfür ist die Art, wie ein Patch an die Geräte verteilt wird: Existiert nur ein zentraler Server, der die Aktualisierung bereitstellt, stauen sich die Anfragen aller Endgeräte in einem Flaschenhals zu diesem Server. Die Folgen sind lange Wartezeiten für die Geräte und, im Falle eines System- oder OS-Updates, für die Mitarbeiter, die ohne Aktualisierung ihres Betriebssystems nicht arbeiten können.

Agentenbasierte Modelle bieten hier den Vorteil, dass sie auf den Peer2Peer-Ansatz zurückgreifen. Erhält ein Endpunkt das Update, fungiert er danach gleichzeitig als Quelle für weitere Geräte, die dieselbe Aktualisierung erhalten. Der Traffic zum Server genauso wie die Zeit, die für den Rollout benötigt wird, werden somit auf ein Minimum reduziert. Daruch lässt sich eine kostspielige Downtime verhindern.

Durch die Implementation einer Endpunkt-Management-Lösung erhalten IT-Abteilungen eine unschätzbare Hilfestellung zur zuverlässigen Erfüllung ihrer Kernaufgabe, nämlich die Sicherheit der Unternehmensinfrastruktur zu überwachen und zu schützen.

datensicherheit.de, 29.07.2020
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