Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Freitag, Juli 18, 2025 16:08 - noch keine Kommentare
Social Engineering weiterhin wichtigstes cyberkriminelles Einfallstor
„Initial Access Broker“ konzentrieren sich zunehmend darauf, „Social Engineering“ zu nutzen, um gültige Zugangsdaten für Systeme ihrer Opfer auszuforschen
[datensicherheit.de, 18.07.2025] Dr. Martin J. Krämer, „Security Awareness Advocate“ bei KnowBe4, betont in seiner aktuellen Stellungnahme, dass sogenanntes Social Engineering weiterhin eine der häufigsten Techniken ist, welche von cyberkriminellen Akteuren eingesetzt werden und verweist in diesem Zusammenhang auf den Bericht „Steal, deal and repeat: How cybercriminals trade and exploit your data“ von EUROPOL. „Initial Access Broker“ konzentrieren sich demnach zunehmend darauf, solche Techniken zu nutzen, um gültige Zugangsdaten für die Systeme ihrer Opfer zu erhalten.

Foto: KnowBe4
Dr. Martin J. Krämer empfiehlt Kombination intelligenter Erkennungstechnologie mit Sicherheitsschulungen in Unternehmen zum Schutz vor „Social Engineering“-Angriffen
Ransomware-Akteure missbrauchen beispielsweise Zugangsdaten für Remote-Dienste
Ein solcher Erstzugang könne in der Folge von cyberkriminellen Akteuren auf vielfältige Weise genutzt werden. Ransomware-Gruppen und ihre Partner nutzten beispielsweise häufig Zugangsdaten für Remote-Dienste, um Unternehmensnetzwerke zu kompromittieren.
Dies könne zu Daten-Exfiltration und -Verschlüsselung führen. „Der Bericht warnt zudem vor einer Zunahme von ,Infostealer’-Malware, die es Kriminellen ermöglicht, Informationen zu sammeln, die für zukünftige Angriffe genutzt werden können“, berichtet Krämer.
Manipulierte Suchergebnisse im Internet, um Nutzer auf Malware-Websites zu lenken
Phishing-Techniken seien der Hauptvektor für die Verbreitung von „Infostealern“. Die Cyberkriminellen nutzten dazu eine Vielzahl von Methoden – darunter das Versenden von E-Mails, Textnachrichten oder Nachrichten in Sozialen Medien:
„Sie enthalten bösartige Anhänge oder URLs und schleusen Malware in das System der Opfer. Bösartige Websites werden auch über Suchmaschinenwerbung und Suchmaschinenoptimierung verbreitet.“ Im letzteren Fall manipulierten die Cyberkriminellen die Suchergebnisse im Internet, um die Nutzer auf Websites mit Malware zu führen.
KI-Tools steigern Effektivität von „Social Engineering-“Angriffen
Der vorliegende EUROPOL-Bericht stelle außerdem fest, dass KI-Tools die Effektivität von „Social Engineering-“Angriffen erhöhten, da sie es Bedrohungsakteuren ermöglichten, auf einfache Weise überzeugende Köder zu entwickeln. Die Wirksamkeit vieler der oben genannten „Social Engineering“-Techniken wurde laut EUROPOL-Forschern durch die breitere Anwendung von LLMs (Large Language Models) und anderen Formen Generativer KI (GenKI) verbessert.
Phishing-Texte und -Skripte, die so generiert werden, dass sie die Sprache und die kulturellen Nuancen des Standorts der Opfer berücksichtigen, könnten die Wirksamkeit von Kampagnen sogar noch verbessern. Krämer warnt abschließend: „Jüngste Untersuchungen zu diesem Thema zeigen, dass Phishing-Nachrichten, die von LLMs generiert werden, eine deutlich höhere Klickrate erzielen als solche, die wahrscheinlich von Menschen geschrieben wurden.“ Er rät daher dringend: „In Kombination mit intelligenter Erkennungstechnologie können Sicherheitsschulungen Unternehmen einen wichtigen Schutz vor ,Social Engineering’-Angriffen bieten!“
Weitere Informationen zum Thema:
EUROPOL, 12.06.2025
Steal, deal and repeat: How cybercriminals trade and exploit your data / Internet Organised Crime Threat Assessment (IOCTA) 2025
KnowBe4
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