Aktuelles, Experten - geschrieben von am Donnerstag, Juli 17, 2025 15:24 - noch keine Kommentare

EUDI-Wallet: Breites Bündnis fordert mehr Einsatz der Bundesregierung für Digitale Identitäten

Verbände legen Vorschlag mit fünf Weichenstellungen für sogenannte EUDI-Wallet vor

[datensicherheit.de, 17.07.2025] Ein Bündnis aus Wirtschaftsverbänden und Zivilgesellschaft fordert in einem gemeinsamen Positionspapier vom Juli 2025, dass die Bundesregierung ihre Anstrengungen für die erfolgreiche Einführung der Europäischen Digitalen Identitäts-Wallet (EUDI-Wallet) erhöhen muss. Die sogenannte EUDI-Wallet habe das Potenzial, die digitale Gesellschaft maßgeblich zu prägen und einen entscheidenden Beitrag zur digitalen Souveränität Deutschlands und der EU zu leisten, betonen die unterzeichnenden Verbände. In ihrem gemeinsamen Papier werden fünf zentrale Vorschläge formuliert, um eine reibungslose und erfolgreiche Integration der „EUDI-Wallet“ in Deutschland sicherzustellen.

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Abbildung: bitkom

Gemeinsames Positionspapier eines Bündnisses aus Wirtschaftsverbänden und Zivilgesellschaft zur „EUDI-Wallet“-Einführung

„EUDI-Wallet“ ein Jahrhundertprojekt für das digitale Europa

Zu den Unterzeichnern gehören neben dem Digitalverband Bitkom e.V. unter anderem die Deutsche Kreditwirtschaft und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

  • „Die ,EUDI-Wallet’ ist ein Jahrhundertprojekt für das digitale Europa. Aber die Zeit drängt: Bis Ende 2026 muss das Ökosystem für die digitale Brieftasche in Deutschland stehen“, betont Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung.

Sie erläutert: „Wir haben in Deutschland erlebt, wie schleppend die Einführung der eID-Funktion des Personalausweises verlaufen ist. Diesen Fehler dürfen wir nicht wiederholen. Die Bundesregierung muss jetzt einen stabilen, praxistauglichen Rahmen für die digitale Identität schaffen.“

5 zentrale Vorschläge zur reibungslosen und erfolgreichen Integration der „EUDI-Wallet“ in Deutschland

  1. Vorschlag: Digitalkompetenz erhöhen!
    Die Verbände fordern den gezielten Aufbau von Digitalkompetenzen in Ministerien, Aufsichtsbehörden und der gesamten Verwaltung, um die Potenziale Digitalen Identitäten voll auszuschöpfen.
  2. Vorschlag: Vertrauen stärken!
    Alle Akteure – Nutzer, Aussteller und anerkennende Stellen – benötiten jeweils eine eigene Digitale Identität. Der Staat sollte den Schwerpunkt auf die „EUDI-Wallet“ setzen und dabei bestehende, funktionierende IT-Komponenten und Bestandslösungen aktiv einbinden, anstatt auf nationale Insellösungen für einzelne Verwaltungsanwendungen oder doppelte Regulierungsansätze zurückzugreifen.
  3. Vorschlag: Verbraucher schützen!
    Die elektronische Brieftasche müsse Bürger effektiv vor Missbrauch und Überwachung schützen. Gefordert werden technische Schutzmaßnahmen gegen „Überidentifizierung“, die konsequente Einhaltung der Datensparsamkeit und die Möglichkeit, Pseudonyme zu verwenden.
  4. Vorschlag: Bestehende Strukturen nutzen und effizienter gestalten!
    Gefordert wird eine zentrale Koordinierungsstelle – angesiedelt im neuen Digitalministerium (BMDS) –, welche das Thema ressortübergreifend vorantreibt und die Entwicklung des „Ökosystems“ verantwortet. Zudem sollten Expertengremien unter dem Dach des BMDS regelmäßig prüfen, welche digitalen Nachweise in den verschiedenen Anwendungsbereichen wirklich benötigt werden, um das „eIDAS-Ökosystem“ gezielt und effizient weiterzuentwickeln.
  5. Vorschlag: Anwendungsfälle fördern!
    Es müssten gezielt Anwendungsfälle mit hohem Alltagsnutzen gefördert werden. Dazu gehörten insbesondere der Digitale Führerschein, digitale Reiseunterlagen, der Organspendeausweis sowie Lösungen für die Altersverifikation.

Mitgetragen wird dieses Positonspapier von Bitkom, Deutsche Kreditwirtschaft (Federführer 2025: Bundesverband deutscher Banken e.V.), Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV), epicenter.works, buergerservice.org e.V., Initiative D21 e.V., Lilly Schmidt, Sprecherin des AK Digitale Identitäten in der Verwaltungsdigitalisierung NEGZ.

Weitere Informationen zum Thema:

bitkom, Juli 2025
Positionspapier: „Die Zeit läuft: Fünf politische Weichenstellungen für ein erfolgreiches eIDAS-Ökosystem“

bitkom
Vertrauensdienste & Digitale Identitäten

datensicherheit.de, 13.02.2025
Digitale Identitätssicherheit: Fünf Best-Practice-Empfehlungen / Identity Threat Detection and Response (ITDR) als Maßnahme

datensicherheit.de, 20.06.2024
CyberArk-Studie dokumentiert hohe Zahl identitätsbezogener Angriffe / Zudem geht die CyberArk-Studie 2024 auf die zunehmende Bedeutung Künstlicher Intelligenz ein

datensicherheit.de, 04.03.2024
eIDAS-Verordnung: Neue digitale Identität soll 2026 europaweit vorliegen / TeleTrusT begrüßt europäische elektronische Identität (EUid) auf Basis digitaler Brieftaschen



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