Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Montag, August 18, 2025 16:41 - noch keine Kommentare
Cyberangriffe auf Industrieanlagen: Schäden in Milliardenhöhe drohen
„2025 OT Security Financial Risk Report“ zeigt erstmals mithilfe statistischer Modelle berechnet das finanzielle Risiko von OT-Cybervorfällen auf – und welche Sicherheitsmaßnahmen den größten Schutz auch gegen finanzielle Schäden bieten
[datensicherheit.de, 18.08.2025] „Industrieanlagen und Kritische Infrastrukturen stehen weltweit vor einer massiven, oft unterschätzten Gefahr“, warnt Kai Thomsen, „Director of Global Incident Response Services“ bei Dragos, in seiner aktuellen Stellungnahme und bezieht sich auf den nun vorliegenden „2025 OT Security Financial Risk Report“ von Dragos und Marsh McLennan: Dieser zeigt demnach erstmals mithilfe statistischer Modelle berechnet das finanzielle Risiko von OT-Cybervorfällen auf – und welche Sicherheitsmaßnahmen den größten Schutz auch gegen finanzielle Schäden bieten. „Er ist damit ein zentrales Werkzeug für Unternehmensleitungen, Versicherer und Sicherheitsteams.“

Foto: Dragos
Kai Thomsen: „2025 OT Security Financial Risk Report“ ist ein zentrales Werkzeug für Unternehmensleitungen, Versicherer und Sicherheitsteams
70% der Schäden als indirekte Folgen wie Produktionsausfälle oder gestörte Lieferketten
„Dem Bericht zufolge entfallen bis zu 70 Prozent der Schäden auf indirekte Folgen wie Produktionsausfälle oder gestörte Lieferketten“, berichtet Thomsen. Diese Faktoren würden in klassischen Risikomodellen meist nicht berücksichtigt.
In einem extremen, aber plausiblen Szenario (ein „1-in-250-Jahre-Ereignis“) könnte das weltweite finanzielle Risiko 329,5 Milliarden US-Dollar betragen, davon 172,4 Milliarden allein durch Betriebsunterbrechungen.
SANS-Maßnahmen: 3 Schritte mit größter Wirkung zur Minimierung von Risiken und Vermeidung von Schäden
Mit der Zunahme spezialisierter OT-Malware und verschärfter Vorschriften wie der EU-Richtlinie NIS-2 wachse der Handlungsdruck. Die „kritischen Maßnahmen“ des SANS Institute böten eine erprobte Grundlage, um Investitionen gezielt und messbar risikosenkend einzusetzen. Diese seien bei Versicherern, „Compliance“-Teams und Entscheidungsträgern anerkannt.
Die Analyse nennt drei besonders wirkungsvolle Schritte zur Risikoreduktion:
- „Incident Response“-Plan: bis zu 18,5 %
- Verteidigungsfähige Architektur: 17,09 %
- Netzwerksichtbarkeit und -überwachung für „Industrial Control Systems“ (ICS): 16,47 %
Fehlende Kennzahlen hemmen Investitionen
Trotz steigender Angriffszahlen und wachsender Aufmerksamkeit auf Führungsebene gelinge es vielen Organisationen branchenübergreifend nicht, OT-spezifische Cyberrisiken wirksam zu managen oder abzusichern.
Der Bericht erkenne dabei drei zentrale Herausforderungen: Unklare finanzielle Folgen, nicht messbarer ROI und fehlende Priorisierungsgrundlagen. „Der Bericht schließt diese Lücken, indem er reale Finanzdaten mit OT-spezifischen Sicherheitskontrollen verknüpft und so eine gemeinsame Entscheidungsbasis für Führungskräfte, Risikomanager und Versicherer schafft“, kommentiert Thomsen abschließend.
Weitere Informationen zum Thema:
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Kai Thomsen – Director, Global Incident Response Services
SANS
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