Aktuelles - geschrieben von am Freitag, April 26, 2013 20:26 - noch keine Kommentare

26. April: Tag des geistigen Eigentums

Laut eco entwickelt sich der Markt für digitale Inhalte positiv

[datensicherheit.de, 26.04.2013] Der 26. April ist der Welttag des geistigen Eigentums. Dieses Jahr fokussiert der Aktionstag unter dem Motto „Creativity: the next Generation“ künftige Modelle des kreativen Schaffens, deren Vermarktung und Schutz. Mit seinen technischen Möglichkeiten ist gerade das Internet ein Nährboden für Kreativität und Innovation. „Kreativität bereichert unsere Gesellschaft täglich, immer häufiger und vielfältiger auch online. Internet und Digitalisierung stellen hohe Anforderungen an das Urheberrecht und der Schutz des geistigen Eigentums im Internet ist dabei ein wichtiger Teilaspekt, der viel Augenmaß erfordert“, betont Oliver Süme, Vorstand für Politik, Recht und Regulierung bei eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V.

Das Internet und seine Möglichkeiten werden oft als schädlich für die Kreativwirtschaft angesehen. Weit verbreitet ist die Meinung, dass ihre Umsatzrückgänge auf illegale Downloads zurückzuführen seien. Unter anderem deshalb evaluiert die EU-Kommission die Richtlinie zur Durchsetzung des geistigen Eigentums. Eine aktuelle Studie lässt aber daran zweifeln, ob diese These stimmt – und bestätigt Marktbeobachtungen aus den vergangenen Jahren.

Deutscher Markt für Digitalinhalte entwickelt sich positiv

Zwar entwickelte sich laut Musikindustrie der Gesamtmarkt 2012 leicht rückläufig, legale Downloads und Streaming-Dienste erreichten mit über 20 Prozent Anteil am Jahresumsatz jedoch einen Spitzenwert. Die Werte zeigen: Der Markt muss im internationalen Vergleich noch aufholen, stabilisiert sich aber allmählich. Die US-Musikbranche hat beispielsweise den Umbruch im Jahr 2011 erreicht; dort wurden bereits mehr Downloads verkauft als haptische Tonträger. Diese Marktentwicklung sollte auch die deutsche Kreativ- und Internetwirtschaft mit spannenden Diensten vorantreiben. Süme meint: „Internet und Digitalisierung werden in den kommenden Jahren zu den essenziellen Treibern für Wachstum in der deutschen Kreativwirtschaft. Dieses Potenzial sollte man nutzen.“ Zugleich fordert eco die EU-Kommission auf, diese Erkenntnisse bei der Bewertung der Richtlinie zu berücksichtigen. Dafür rät der Verband zu einer ergebnisoffenen Evaluation.

Studie: Downloader kaufen auch mehr Musik online

Eine aktuelle Studie des Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission legt nahe, dass die sinkenden Umsatzerlöse in der Musikindustrie nicht durch (sogenannte) Internet-Piraterie verursacht werden. Das Institute for Prospective Technological Studies des JRC kommt zu dem Ergebnis, dass die Nutzer illegaler Downloads mindestens genauso häufig legale Downloads nutzen wie Internetnutzer, die keine illegalen Angebote aufrufen – tendenziell sogar ein wenig häufiger. Dasselbe gilt für die Nutzer von Streaming-Angeboten. Im Gegensatz zu früheren Studien wurden keine User befragt – die Forscher werteten stattdessen das Klick- und Surfverhalten von über 16.000 europäischen Probanden anhand verlässlicher Log-Files aus.

Die Ergebnisse lassen bezweifeln, dass der vermutete Zusammenhang zwischen Internet-Piraterie und Umsatzrückgang in der Musikindustrie belegbar ist. Die Studie liefert eine andere plausible, wenn auch nicht überprüfte These: Bei Downloads müssen Käufer nicht mehr ganze Alben erwerben, sondern können einzelne Songs auswählen. Mit einem Euro pro Titel fallen die Margen dabei deutlich geringer aus.

Bessere Rahmenbedingungen für legale Online-Angebote

Für eco verlangen diese Erkenntnisse nach einem Umdenken der Politik: Sinnvoll wäre es, die bestehende Richtlinie zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums in allen EU-Ländern auf adäquate Umsetzung zu prüfen. Zudem sollten die Rahmenbedingungen für legale digitale Angebote verbessert werden: Neue Geschäftsmodelle, vereinfachte Lizenzierungsmodelle für die Inhalte und größere Flexibilität der Verwertungsgesellschaften im Hinblick auf die Bereitstellung digitaler Inhalte sind nötig. „Dies würde der Kreativwirtschaft, den Unternehmen der ITK-Branche und den Anwendern mehr nutzen als die ausschließliche Fokussierung auf eine Verschärfung der Rechtsdurchsetzung“, betont Süme.



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