Aktuelles, Branche - geschrieben von am Mittwoch, August 14, 2019 15:47 - noch keine Kommentare

FaceApp: Spitch warnt vor Gesichtserkennung

Authentifizierung anhand der eigenen Stimme deutlich sicherer

[datensicherheit.de, 14.08.2019] Der Schweizer Sprachsystemanbieter Spitch rät nach eigenen Angaben „zur Vorsicht bei biometrischer Gesichtserkennung, die Authentifizierung anhand der eigenen Stimme ist deutlich sicherer“.

Weitergabe des eigenen Bildes per FaceApp nicht ungefährlich

„FaceApp“ sei derzeit die beliebteste App der Welt – doch die Weitergabe des eigenen Bildes sei nicht ungefährlich, warnt die Spitch AG. Der Grund: Wer ein Selfie bei „FaceApp“ hochlädt, um es mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu verfremden, mache damit sein biometrisches Porträtfoto für die Anbieterfirma Wireless Lab verfügbar.

Biometrisches Foto des eigenen Gesichts äußerst sensibel

„Abermillionen von Verbrauchern sind sich offenbar nicht darüber im Klaren, dass ein biometrisches Foto des eigenen Gesichts äußerst sensibel ist“, warnt daher Bernd Martin von Spitch Deutschland vor dem leichtfertigen Umgang damit. Er betont: „Die Authentifizierung anhand der persönlichen Stimme, wie sie immer häufiger eingesetzt wird, ist deutlich sicherer als die Gesichtserkennung.“

Missbrauch eines Bildes kann für Betroffene schwerwiegende Folgen haben

Biometrische Porträts dienten dazu, Personen anhand ihres Gesichts zu identifizieren und würden in Ausweisen als ultimativer Beweis für die Identität einer Person verwendet. Der Missbrauch eines Bildes etwa für „Fake News“, eine fehlerhafte Gesichtserkennung durch Kameras im Öffentlichen Raum oder ein biometrisch perfekter, aber falscher Ausweis könne für den Betroffenen schwerwiegende Folgen haben.

Gesichtserkennung steigert Risiko für kriminelle Nutzung

Das „Fatale“, so Martin, bei Selfies sei, dass sie nicht nur auf einem Server verarbeitet, sondern auch auf Millionen von Smartphones gespeichert seien, und daher viel leichter entwendet und missbraucht werden könnten. Sprachsysteme, die eine Person anhand ihrer Stimme identifizieren, sind nach seiner Darstellung „deutlich sicherer, weil die biometrischen Sprachdaten stets nur auf Servern, aber nicht auf den Smartphones gespeichert werden“.

Biometrische Sprach-Identifizierung mit Löschen des Stimmprofils auf Server beendet

Jede Sprachauthentifizierung erfolge direkt und ausschließlich auf dem Server, während bei einer Gesichtsidentifizierung zunächst ein Foto auf dem Smartphone gespeichert und erst anschließend hochgeladen werde. „Bei Sprache ist die biometrische Identifizierung mit dem Löschen des Stimmprofils auf dem Server beendet, während beim Gesicht beliebig viele Kopien auf Smartphones zurückbleiben können“, erläutert Martin.

Biometrisches Foto für Gesichtserkennung steht dauerhaft zur Verfügung

Martin resümiert: „Wir alle müssen uns an die biometrische Vermessung unseres Körpers erst gewöhnen. Dabei werden häufig die Unterschiede zu wenig beachtet. Wer ein biometrisches Foto von sich verbreitet, stellt dieses damit sozusagen ewig zur Verfügung. Anders bei Sprache: Die Stimmerkennung erfolgt exakt zum Zeitpunkt der Aussprache und ist unmittelbar danach beendet.“

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 19.07.2019
FaceApp: Hype lockt Betrüger an / ESET Forscher entdecken Betrugswelle mit der derzeit beliebten App



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