Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Montag, Mai 31, 2021 15:53 - noch keine Kommentare
CVE-2020-15782: Schwerwiegende Schwachstelle bei Siemens-Steuerungen entdeckt
Ausnutzung der Schwachstelle hätte Angreifern Fernzugriff auf Industrieanlagen ermöglicht
[datensicherheit.de, 31.05.2021] Das Claroty Research Team hat nach eigenen Angaben eine „schwerwiegende“ Sicherheitslücke (CVE-2020-15782) zur Umgehung des Speicherschutzes speicherprogrammierbarer Steuerungen (SPS) von Siemens (SIMATIC S7-1200 und S7-1500) identifiziert und gemeldet.

Abbildung: Claroty
Claroty Research Team: Entwicklung der Angriffe auf Siemens-Steuerungen
Missbrach möglich: Schwachstelle auf Steuerungen mit deaktiviertem Zugriffsschutz
Angreifer könnten diese Schwachstelle auf Steuerungen mit deaktiviertem Zugriffsschutz missbrauchen, um Lese- und Schreibzugriff zu erlangen und aus der Ferne bösartigen Code auszuführen. Siemens habe bereits die Firmware der betreffenden Geräte aktualisiert und entsprechende Hinweise für seine Kunden veröffentlicht.
Den Nutzern werde dringend geraten, ihre Systeme entsprechend zu aktualisieren. Bislang gebe es keine Hinweise darauf, dass die Sicherheitslücke bereits ausgenutzt wurde.
Über die Schwachstelle wäre es möglich, die SPS-Sandbox in den SPS-CPUs von Siemens zu umgehen
Die Ausführung von nativem Code auf einem industriellen Steuerungssystem wie einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) sei ein Ziel, welches nur relativ wenige hochqualifizierte Angreifer bislang erreicht hätten. Diese komplexen Systeme verfügten über zahlreiche In-Memory-Schutzmechanismen, die überwunden werden müssten, damit ein Angreifer nicht nur den Code ausführen kann, sondern auch unentdeckt bleibt.
Um diese Ebene der Code-Ausführung zu erreichen, sei bislang ein physischer Zugang oder Techniken, die auf Engineering-Workstations und andere Verbindungen zur SPS abzielten, nötig gewesen. „Durch die entdeckte Schwachstelle ist es jedoch möglich, die SPS-Sandbox in den SPS-CPUs von Siemens zu umgehen und so nativen Code in geschützten Speicherbereichen auszuführen“, warnt Claroty.
Offenlegung der Schwachstelle Resultat der bestehenden Partnerschaft zwischen Siemens und Claroty
Die Offenlegung der Schwachstelle sei ein Resultat der bestehenden Partnerschaft zwischen Siemens und Claroty. Deren enge Abstimmung habe den Austausch von technischen Details, Angriffstechniken und Ratschlägen zur Schadensbegrenzung umfasst:
Diese hätten dazu beigetragen, dass die Patches im aktuellen Update von Siemens verfügbar seien. „Beide Unternehmen raten den Anwendern dringend die Durchführung eines Updates, da es sich um eine kritische Sicherheitslücke handelt.“
Weitere Informationen zum Thema:
Siemens Security Advisory by Siemens ProductCERT, 28.05.2021
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