Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Donnerstag, Juni 26, 2025 0:18 - noch keine Kommentare
Dark Economy Report 2025: BioCatch sieht Finanzinstitute im Zugzwang
BioCatch hat am 18. Juni 2025 seinen ersten „Dark Economy Report“ veröffentlicht – diesem liegt eine Umfrage unter 800 Experten in 17 Ländern auf fünf Kontinenten zugrunde
[datensicherheit.de, 26.06.2025] BioCatch hat am 18. Juni 2025 seinen ersten „Dark Economy Report“ veröffentlicht. Diesem liegt eine Umfrage mit 800 Experten in 17 Ländern auf fünf Kontinenten zugrunde, wie die Schattenwirtschaft das globale Finanzsystem zur Geldwäsche nutzt. Demnach wird Finanzkriminalität durch KI-Tools (78%), Soziale Medien (76%) und DarkWeb-Foren (73%) komplexer, schneller und schwerer erkennbar.

Foto: BioCatch
BioCatch-CEO Gadi Mazor: Millionen Geldwäsche-Konten sind im globalen Finanzsystem verborgen!
89 Prozent der Befragten fordern stärkere regulatorische Eingriffe gegen Geldwäsche
Fast 80 Prozent der 800 befragten Führungskräfte stammen laut BioCatch aus den Bereichen Betrugsmanagement, Anti-„Money Laundering“ sowie Risiko- und „Compliance“-Management. „Es kamen 316 Antworten aus Europa und dem Nahen Osten, 242 aus Lateinamerika, 121 aus Nordamerika und 121 aus dem asiatisch-pazifischen Raum.“ Die Umfrage sei auf Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch durchgeführt worden – die Daten wurden vom 12. bis 25. März 2025 mit einer Fehlermarge von +/- 3,4 Prozentpunkten erhoben worden.
Die zentralen Ergebnisse aus dem vorliegenden „Dark Economy Report“: 89 Prozent der Befragten forderten stärkere regulatorische Eingriffe gegen Geldwäsche. Der Grund: „Die Methoden der Täter entwickeln sich rasant weiter – viele Finanzinstitute haben Mühe, mit dieser Geschwindigkeit Schritt zu halten.“ Fast die Hälfte der Befragten gebe an, dass ihr Unternehmen jährlich mehr als zehn Millionen US-Dollar durch Betrug verliere. Acht Prozent meldeten sogar Verluste von über 50 Millionen US-Dollar pro Jahr.
Weitere zentrale Ergebnisse aus dem „Dark Economy Report 2025“ von BioCatch:
- Neue Technologien als Treiber
Laut den Befragten sind KI-Tools (78%), Soziale Medien (76%) und DarkWeb-Foren (73%) zentrale Faktoren, welche Finanzkriminalität komplexer, schneller und schwerer erkennbar machten. - Schattenwirtschaft im Fokus
84 Prozent hielten gezielte Maßnahmen gegen die Schattenfinanzstrukturen für erforderlich. - Globaler Erfolg, lokale Skepsis
Mehr als drei Viertel (77%) sähen Fortschritte im Kampf der Banken gegen Finanzkriminalität – aber nur 55 Prozent glaubten, dass ihre eigene Organisation spürbaren Einfluss nehme. - Strukturelle Schwächen bei Anti-„Money-Laundering“ (AML)
61 Prozent sagten, dass ein Fall von Geldwäsche häufig mit weiteren Fällen zusammenhänge. „Dennoch geben 41 Prozent an, dass ihre Organisation Ermittlungen meist auf einzelne Konten beschränkt.“ - Kriminelle Gruppen
Nur 13 Prozent der Befragten glaubten, dass Einzelpersonen häufiger für Betrugsfälle verantwortlich seien als organisierte Gruppen. - Betrug als Bindeglied zu Schwerstkriminalität
83 Prozent sähen enge Verbindungen zwischen Betrug, Terrorismusfinanzierung, Menschen- und Drogenhandel.
Geldwäsche macht kriminelle Gewinne nutzbar
Laut dem „Global Financial Crime Report“ von Nasdaq wurden allein 2023 weltweit 3,1 Billionen US-Dollar an illegalen Geldern durch das Finanzsystem geschleust. „Millionen Geldwäsche-Konten sind im globalen Finanzsystem verborgen. Sie sind das entscheidende Bindeglied zwischen kriminellen Operationen und der Realisierung ihrer Gewinne“, erläutert Gadi Mazor, CEO von BioCatch.
Er führt weiter aus: „Im Kampf gegen Finanzkriminalität ist es entscheidend, diese Konten frühzeitig zu erkennen – bevor sie überhaupt für Geldwäsche genutzt werden. Dafür braucht es kontinuierliche Innovation, einen echten Paradigmenwechsel hin zu proaktiven Ansätzen und eine sektorübergreifende Zusammenarbeit, wie wir sie bisher nicht kannten.“
BioCatch-Kunden haben 2024 über zwei Millionen Geldwäsche-Konten identifiziert
Der nun vorliegende Bericht „Insights into the invisible: Perspectives on evolving fraud and AML challenges“ zeigt laut Mazor: In nahezu allen untersuchten Regionen nähmen Betrugsversuche weiter zu – mit Ausnahme des asiatisch-pazifischen Raums.
„BioCatch-Kunden haben 2024 über zwei Millionen Geldwäsche-Konten identifiziert und Maßnahmen ergriffen“, ergänzt Thomas Peacock, „Director of Global Fraud Intelligence“ bei BioCatch. Dieses Jahr seien bereits über 500.000 solcher zur Geldwäsche genutzten Konten entdeckt worden. Peacock gibt abschließend zu bedenken: „Die Zahl steigt weiter – und die Realität ist: Kriminelle nutzen nahezu jedes große Finanzinstitut zur Durchführung von Geldwäsche.“
Weitere Informationen zum Thema:
BioCatch, 18.06.2025
The Dark Economy Survey / Insights into the invisible: Perspectives on evolving fraud and AML challenges
BioCatch
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