Aktuelles, Experten - geschrieben von am Mittwoch, Juli 20, 2022 13:20 - noch keine Kommentare

DB Navigator: Digitalcourage bereitet Klage wegen erheblicher Datenschutzprobleme vor

Digitalcourage fordert, Privatsphäre der Fahrgäste zu achten und keine Daten mehr unerlaubt weiterzugeben

[datensicherheit.de, 20.07.2022] Laut einer aktuellen Meldung des Digitalcourage e.V. plant dieser, die Deutsche Bahn AG (DB) zu verklagen. Anlass ist demnach der „DB Navigator“ – eine Smartphone-App, welche nach Erkenntnissen eines IT-Sicherheitsforschers „erhebliche Datenschutzprobleme“ aufweisen soll. Dagegen möchte Digitalcourage nun klagen, um die DB dazu zu zwingen, „die Privatsphäre ihrer Fahrgäste zu achten und keine Daten mehr ohne Erlaubnis weiterzugeben“. Gesucht wird hierfür nach Unterstützung, um dieser Klage „mehr Gewicht“ zu verleihen.

Digitalcourage moniert: App macht sich quasi unentbehrlich

„Wer viel Bahn fährt, kennt ihn bestimmt: den ,DB Navigator‘. Denn ohne diese Smartphone-App geht es kaum noch – sie bietet Information über Verspätungen und Anschlusszüge, Ticketkauf an Bord und mehr.“

Viele der Funktionen seien bequem, manche Services auf anderem Wege gar nicht mehr zu bekommen. Diese App mache sich quasi unentbehrlich – „gleichzeitig forscht sie uns aus“.

DB Navigator strotzt laut Digitalcourage nur so vor sogenannten Trackern

Digitalcourage betont indes die Wichtigkeit der DB – mit ihr zu fahren gehöre zur Grundversorgung. Deshalb möchten die Initiatoren der Klage, „dass alle Bahn fahren können – und zwar ohne ausspioniert zu werden“.

Doch leider strotze der „DB Navigator“ nur so vor sogenannten Trackern. Das heißt laut Digitalcourage: „Wenn wir diese App nutzen, fließen im Hintergrund haufenweise Informationen über uns an Adobe, Google und Co. Die DB-App lässt nicht zu, dass wir das abschalten.“

IT-Sicherheitsforscher und auf IT- und Datenschutzrecht spezialisierter Anwalt kooperieren mit Digitalcourage

Der IT-Sicherheitsforscher Mike Kuketz habe den „DB Navigator“ gründlich analysiert und dabei erhebliche Datenschutzprobleme festgestellt. Auch Peter Hense, ein auf IT- und Datenschutzrecht spezialisierter Anwalt, halte diese App für „rechtswidrig“.

Gemeinsam mit diesen Experten hatte Digitalcourage nach eigenen Angaben Ende April 2022 die DB dazu aufgefordert, die Mängel zu entfernen. „Dafür hatten wir der DB eine Frist von zwei Monaten eingeräumt. Doch die Bahn hat in ihrer Antwort klar gemacht, dass sie nicht vorhaben, das Tracking aufs Abstellgleis zu rollen.“

Weitere Informationen zum Thema:

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