Aktuelles, Branche - geschrieben von cp am Montag, Mai 11, 2020 21:48 - noch keine Kommentare
Deutlicher Anstieg der Cyberangriffe mittels DDoS-Attacken im Jahr 2020
Die Mehrheit des Angriffsverkehrs bezieht sich auf Online-Spiele
[datensicherheit.de, 11.05.2020] Das Unternehmen NETSCOUT, ein Anbieter von Service Assurance, Sicherheit und Unternehmens-Analytik, hat seine neueste Analyse des weltweiten DDoS-Angriffsverkehrs (Distributed Denial of Service) veröffentlicht – bösartige Angriffe, die darauf abzielen, Netzwerke mit Datenverkehr zu überfluten, um Leistung und Verfügbarkeit zu beeinträchtigen.
Cyberangriffe: Rund 735.000 DDoS-Angriffe pro Monat
Vom 11. November 2019 bis zum 11. März 2020 beobachtete NETSCOUT durchschnittlich rund 735.000 DDoS-Angriffe pro Monat, mit einem Spitzenwert von rund 751.000 während der Weihnachtszeit im Dezember. Im Vergleich dazu beobachtete NETSCOUT zwischen dem 11. März und dem 11. April 2020 mehr als 864.000 DDoS-Angriffe, die höchste Anzahl an DDoS-Angriffen, die das Unternehmen bisher in einem Zeitraum von 31 Tagen beobachtet hat und einen 17-prozentigen Anstieg gegenüber dem vorherigen Spitzenwert in einem gleichen Zeitraum.
Der überwiegende Teil des gestiegenen Angriffsverkehrs betrifft den Bereich Gaming. Globale Quarantänen haben an vielen Orten zu Schulschließungen geführt. Und geschlossene Schulen führen unweigerlich zu einem Anstieg der DDoS-Angriffe, wie man an der saisonalen Zunahme der Angriffszahlen während der Ferienzeit erkennen kann.
„Nahezu 90 Prozent aller DDoS-Angriffe im gesamten Internet werden in erster Linie durch Rivalitäten, Streitigkeiten und organisierte illegale Glücksspielaktivitäten motiviert, die in direktem Zusammenhang mit Online-Gaming stehen“, sagte Richard Hummel, Manager von Threat Research bei Arbor Networks, der Sicherheitsabteilung von NETSCOUT. „Es wäre logisch anzunehmen, dass die meisten spielbezogenen DDoS-Angriffe auf die Online-Präsenz und die Infrastruktur von Gaming-Firmen und Dienstanbietern abzielen würden und obwohl Angriffe dieser Art vorkommen, scheint es, dass die meisten DDoS-Angriffe im Bereich Gaming in Wirklichkeit auf kabelgebundene und drahtlose Breitband-Zugangsnetzwerke der Verbraucher abzielen. Das sind die Netzwerke, die wir zu Hause benutzen, um im Internet zu surfen, Katzenbilder zu posten, mit Freunden und Bekannten zu chatten und Videospiele zu spielen.
Über verschiedene Mittel wie das Ausspionieren des Netzwerkverkehrs der Spiele selbst und/oder Voice-over-IP-Systeme (VoIP), die von den Spielern zum Chatten verwendet werden, können Angreifer aufgrund des Peer-to-Peer-Charakters dieser Spiele und VoIP-Systeme oft die IP-Adresse anderer Spieler identifizieren und dann verschiedene Tools nutzen, um DDoS-Angriffe direkt gegen sie zu starten. Unglücklicherweise für uns alle stellt die Größenordnung des DDoS-Angriffsverkehrs, der ständig stattfindet, einen enormen, unsäglichen Preis dar, den jede mit dem Internet verbundene Organisation und Einzelperson auf der ganzen Welt zahlen muss.“
Obwohl es seit dem offiziellen Beginn der COVID-19-Pandemie vereinzelt Berichte über Verlangsamungen und sogar vorübergehende Ausfälle einiger beliebter Dienste und Anwendungen, die über das Internet zur Verfügung gestellt werden, gibt, meistern Netzwerk- und Dienstbetreiber die Herausforderung und zeigen angesichts der extremen Umstände eine gute Leistung.
Weitere Informationen zum Thema:
NETSCOUT
Cyber-Attack Map
datensicherheit.de, 2904.2020
DDoS: Instrument im wirtschaftlichen Konkurrenzkampf
datensicherheit.de, 28.02.2019
NETSCOUT-Cybersicherheitsreport: Herausforderungen für Unternehmen
datensicherheit.de, 10.02.2020
DDoS-Angriffe: Kaum wirksame Gegenmaßnahmen
datensicherheit.de, 16.10.2019]
DDoS-Angriffe als Ablenkungsmanöver
datensicherheit.de, 14.09.2019]
DDoS-Angriffe: Attacken werden komplexer
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