Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Dienstag, Februar 7, 2017 20:43 - noch keine Kommentare
Digitale Identitäten müssen bewusst geschützt werden
Warnung vor dem Identitätsdiebstahl am „Safer Internet Day 2017“
[datensicherheit.de, 07.02.2017] Bei dem am 7. Februar 2017 stattfindenden „Safer Internet Day“ steht das Leitthema „(Cyber)Mobbing“ im Fokus. Vor diesem Hintergrund weist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeinsam mit dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) auf die Risiken und Folgen des Identitätsdiebstahls hin.
Identitätsdiebstahl: Vermögensschaden oder Rufschädigung
Gefälschte Profile in Sozialen Medien können dazu genutzt werden, Personen bloßzustellen, zu beleidigen oder zu diskreditieren. Von Identitätsdiebstahl oder -missbrauch spricht man daher, wenn personenbezogene Daten für betrügerische Zwecke genutzt werden.
Um einer anderen Person online die Identität zu stehlen, bedürfe es oftmals nur weniger Informationen wie Vor- und Nachname, Geburtsdatum und Adresse, E-Mail-Adresse oder einfach nur eines Fotos der Person. Beim sogenannten Phishing zum Beispiel gelangten die Täter an die Daten ihrer Opfer über gefälschte E-Mails. Häufig verfolgten Cyber-Kriminelle mit Identitätsdiebstahl das Ziel, sich auf Kosten der Opfer zu bereichern, sei es durch Überweisungen oder Abbuchungen von Konten oder durch Internetkäufe im Namen ihrer Opfer.
Personenbezogene Daten könnten aber auch missbraucht werden, um Cyber-Mobbing zu betreiben. Dafür legten die Täter beispielsweise Profile im Namen anderer in Sozialen Medien an und verbreiteten darüber kompromittierende Nachrichten und Bilder. Gleichzeitig seien Soziale Medien eine reiche Quelle für persönliche Daten, die für den Identitätsmissbrauch genutzt werden könnten, da viele Menschen dort bewusst oder unbewusst sensible Details über sich preisgäben.
BSI empfiehlt Identitätsdiebstahl zu erschweren
„Eine digitale Identität hat heutzutage fast jeder Internetnutzer, doch die weitreichenden Folgen eines Identitätsdiebstahls sind nicht allen bewusst. Als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde unterstützen wir daher den ,Safer Internet Day’“, erläutert BSI-Präsident Arne Schönbohm. Es sei ihnen ein wichtiges Anliegen, Bürgern Hinweise zum Schutz ihrer digitalen Identität zu geben, damit sie nicht Opfer von Identitätsdiebstahl werden.
Zu den wichtigsten Tipps gehört laut BSI, in Sozialen Netzwerken oder bei der Anmeldung zu E-Mail-Diensten oder Online-Shops nur so viele Daten anzugeben, wie für die Anmeldung zwingend notwendig sind. Ein guter Anhaltspunkt vor der Preisgabe von Informationen sei die Frage, welche persönlichen Informationen man einer fremden Person in einem ersten Gespräch anvertrauen würde. Dementsprechend sollten in Sozialen Netzwerken die Privatsphäre-Einstellungen so vorgenommen werden, dass nur Freunde beziehungsweise direkte Kontakte die Inhalte sehen können. Wie bei Web-Diensten oder der Anmeldung an Mobilgeräte gelte auch hier: Für jedes Profil im Internet sollte ein eigenes, sicheres Passwort verwendet werden, um Kriminellen im Falle eines Datendiebstahls nicht den Zugang zu weiteren Diensten und Profilen zu ermöglichen. Bei der Eingabe von PINs und Passwörtern gelte, ebenso wie beim elektronischen Bezahlen oder dem Abheben am Geldautomaten, darauf zu achten, dass niemand den Vorgang beobachtet und die Information mitlesen kann.
Opfer nicht alleine lassen!
„Auch wenn Cyber-Mobbing kein eigener Straftatbestand ist, vereinen sich darin andere Straftaten, die für die Täter rechtliche Konsequenzen haben“, betont Gerhard Klotter, Vorsitzender des ProPK. Zu Cyber-Mobbing zählten unter anderem Beleidigung, Bedrohung oder Nötigung mittels Internet.
Wer beim Cyber-Mobbing auch noch die Identität einer anderen Person benutzt, mache sich zusätzlich strafbar. Die Polizei verweise darauf, dass Opfer mit dem Cyber-Mobbing auf keinen Fall allein bleiben sollten, sondern sich anderen oder der Polizei anvertrauen sollten.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 07.02.2017
Datenschutz und IT-Sicherheit auch immer eine Frage eigenen Verhaltens
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Identitätsdiebstahl
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