Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Montag, September 1, 2025 16:02 - noch keine Kommentare
Milka-Schokolade: Verbraucherzentrale Hamburg klagt wegen Mogelpackung
Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh) moniert, dass Mondelez Füllmengen von Schokoladentafeln ohne deutlich sichtbaren Hinweis reduziert
[datensicherheit.de, 01.09.2025] Der Verbraucherzentrale Hamburg e.V. (vzhh) meldet, dass beim Landgericht Bremen Klage gegen die Mondelez Deutschland GmbH eingereicht wurde. Hintergrund ist demnach die Reduzierung der Füllmenge bei Schokoladentafeln der Marke „Milka“, ohne dass Verbraucher ausreichend darauf hingewiesen wurden. Statt der über Jahrzehnte üblichen 100 Gramm enthielten viele Sorten nur noch 90 Gramm Schokolade.

Abbildung: vzhh
„Mogelpackungsliste / Shrinkflation“ – Beispiel „Milka Trauben-Nuss“: Vergleich 100g-Tafel vs. 90g-Tafel
Verbraucher kaufen „Milka“-Schokolade seit vielen Jahren in der gewohnten Verpackung…
„Viele Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen die Schokolade von Milka seit vielen Jahren in der gewohnten Verpackung und gehen davon aus, dass sich die Füllmenge nicht verändert hat. Doch sie werden getäuscht, weil etliche Sorten nur noch 90 Gramm zum gleichen oder gar höheren Preis enthalten“, erläutert Armin Valet von der vzhh.
- Nur die direkte Gegenüberstellung von alter und neuer Schokoladentafel zeige, wie irreführend das Vorgehen von Mondelez sei: „Während die Verpackung und das Design identisch sind, ist die Tafel selbst unmerklich rund einen Millimeter dünner geworden.“
Ein deutlicher Hinweis auf die Reduzierung des Inhalts fehle: Die neue Nennfüllmenge des Produkts stehe nun zwar klein auf der Vorderseite der Verpackung, sei aber leicht zu übersehen und werde häufig von den Verkaufskartons im Supermarktregal verdeckt.
Bereits erfolgreiches Verfahren der Verbraucherzentrale Hamburg gegen Upfield
„Ein winziger Zahlenaufdruck, der zudem noch von Kartonlaschen verborgen wird, reicht nicht aus!“, betont Valet. Wer weniger Ware in gleicher Verpackung anbietet, müsse klar und unübersehbar darauf hinweisen.
- Wie berechtigt diese Forderung sei, habe sich bereits im erfolgreichen Verfahren der vzhh gegen das Unternehmen Upfield gezeigt.
„Der Anbieter hatte die Füllmenge seines Produkts ,Sanella’ reduziert, ohne die Verpackung anzupassen. Das Gericht verlangte einen deutlich sichtbaren aufklärenden Hinweis über die geänderte Füllmenge (Urteil des Landgerichts Hamburg vom 13. Februar 2024, Az. 406 HKO 121/22).“
Verbraucherschützer: Politik muss klare Regeln schaffen!
„Wir fordern den Gesetzgeber auf, endlich verbindliche Vorgaben zu schrumpfenden Packungsinhalten zu machen!“, so Valet. Hersteller sollten verpflichtet werden, Produkte mit verringerter Füllmenge für mindestens sechs Monate mit einem Warnhinweis zu versehen.
- Außerdem müsse die Packungsgröße mit dem Inhalt kleiner werden. „Unternehmen wie Mondelez nutzen die Gesetzeslücke immer wieder schamlos aus.“
In den vergangenen Jahren seien viele hundert Beschwerden zu den „Tricksereien des Lebensmittelkonzerns“ bei der vzhh eingegangen. „,Milka’-Produkte waren bereits mehrfach ,Mogelpackung des Monats’. Die ,Tuc Bake Rolls’ von Mondelez wurden von Verbraucherinnen und Verbrauchern sogar zur ,Mogelpackung des Jahres’ gewählt“, berichtet Valet.
Verbraucher können auf Online-„Mogelpackungsliste“ recherchieren
Mit der sogenannten Mogelpackungsliste der vzhh auf den Spuren der „Shrinkflation“:
- Mit der bundesweit einzigartigen „Mogelpackungsliste“ dokumentiere die vzhh seit Jahren versteckte Preiserhöhungen durch Füllmengenreduzierungen.
Verbraucher könnten dort nach betroffenen Produkten recherchieren und eigene Hinweise melden.
Weitere Informationen zum Thema:
Verbraucherzentrale Hamburg
Armin Valet
datensicherheit.de, 28.06.2024
Verbrauchertäuschung: Verbraucherzentrale fordert Warnhinweise auf Mogelpackungen / Der Verbraucherzentrale Bundesverband und die Verbraucherzentrale Hamburg fordern besseren Schutz vor versteckten Preiserhöhungen im Supermarkt
datensicherheit.de, 21.01.2019
Mogelpackung 2018: Chips eines bekannten Herstellers / Verbraucherzentrale kürt führende „Weniger-drin-Preis-gleich“-Trickser
Aktuelles, Experten, Studien - Nov. 14, 2025 0:47 - noch keine Kommentare
Weltweite Softwarepiraterie – Deutschland von Platz 11 auf 6 vorgerückt
weitere Beiträge in Experten
- NIS-2-Umsetzung im Bundestag beschlossen
- NIS-2 in Deutschland: Später Start erfordert nun Vertrauen und Klarheit zu schaffen
- Otus: Neuer Supercomputer am 10. November 2025 in Betrieb genommen
- Entwicklung nachrüstbarer Automationslösungen für sichere und effiziente Kommunalarbeit bei Fraunhofer IOSB-AST in Ilmenau
- Bitkom-Kommentar zum BSI-Lagebericht 2025: Deutschland eines der Top-Ziele Cyberkrimineller
Aktuelles, Branche, Studien - Nov. 14, 2025 1:03 - noch keine Kommentare
Logistik: Cybersicherheit rückt ins Zentrum strategischer Entscheidungen
weitere Beiträge in Branche
- ChatGPT: 7 kritische Sicherheitslücken als Wegbereiter für Datendiebstahl und Hijacking
- Erweiterte SBOM als Sicherheitheitspass: Software-Stücklisten zwischen Pflicht und Kür
- Einsatz von KI-Agenten: Lückenlose Governance für Unternehmen mittlerweile unerlässlich
- Schwache Passwortregeln für Websites prägen Unsicherheitskultur
- Fast ein Viertel der KMU-Chefetage ignoriert Geschäftsrelevanz der Cybersicherheit
Aktuelles, Branche, Umfragen - Juli 9, 2025 19:03 - noch keine Kommentare
DigiCert-Umfrage: Manuelle Zertifikatsprozesse führen zu Ausfällen, Compliance-Fehlern und hohen Verlusten im Unternehmen
weitere Beiträge in Service
- Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“



Kommentieren