Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Freitag, August 23, 2024 0:11 - noch keine Kommentare
Neuer WithSecure-Report zeigt: Jüngste Schläge gegen Ransomware-Gruppen hatten Wirkung
„Produktivität“ der Ransomware-Branche nach ihrem Höhepunkt Ende 2023 nicht weiter angestiegen
[datensicherheit.de, 23.08.2024] Der aktuelle WithSecure-Report soll einen „detaillierten Einblick in die neuesten Entwicklungen der Welt der Ransomware“ bieten. Als eines der zentralen Ergebnisse aus der ersten Hälfte des Jahres 2024 kann demnach festgehalten werden, „dass die Produktivität der Ransomware-Branche nach ihrem Höhepunkt Ende 2023 nicht mehr ansteigt“. Außerdem zeigten sich interessante Entwicklungen bei Angriffszielen und Branchendynamik. Der Bericht geht auch auf das anhaltende Problem der Reinfektion ein – eine Erkenntnis sei: „Die Daten zeigen, dass ein erheblicher Prozentsatz der Unternehmen, die Lösegeld gezahlt haben, später erneut von denselben oder anderen Ransomware-Gruppen angegriffen wurden.“
Deutliche Verlagerung der Ransomware-Angriffe auf KMU
Während die Produktivität von Ransomware 2024 offenbar eher nachlässt, seien die Häufigkeit der Angriffe und die Höhe der eingenommenen Lösegeldzahlungen in der ersten Hälfte des Jahres 2024 im Vergleich zu den gleichen Zeiträumen der beiden Vorjahre weiter gestiegen. „Es gibt eine deutliche Verlagerung hin zu kleinen und mittleren Unternehmen, die nun einen größeren Anteil der Ransomware-Opfer ausmachen“, erläutert Tim West, „Director of Threat Intelligence and Outreach“ bei WithSecure.
Klar sei: Strafverfolgungsmaßnahmen, insbesondere die Zerschlagung der „LockBit“-Ransomware-Gruppe im Februar 2024, hätten eine entscheidende Rolle bei der Unterbrechung großer Ransomware-Operationen gespielt. Diese Bemühungen hätten zur Beschlagnahmung bedeutender Vermögenswerte und zur Zerstörung kritischer Infrastrukturen auf Seiten der Ransomware-Gruppen geführt.
Langfristige Auswirkungen der Strafverfolgung auf das Ransomware-Ökosystem indes noch ungewiss
Trotz dieser Unterbrechungen blieben langfristige Auswirkungen der Strafverfolgung auf das Ransomware-Ökosystem ungewiss, da sich die Gruppen meist anpassten und weiterentwickelten. Der Report zeige insbesondere für die Zeit seit Juni 2024 vermehrt Hinweise auf eine Umbauphase bei „LockBit“ auf. Im Ergebnis ziehen die Autoren den Schluss, dass „LockBit“ mit großer Sicherheit beabsichtige, mit einem robusteren Betriebsmodell in die Branche zurückzukehren.
Der Bericht untersuche die Architektur von RaaS-Kollektiven (Ransomware-as-a-Service) und hebe den zunehmenden Wettbewerb zwischen Ransomware-Franchises hervor, um Partner anzuziehen. Nach dem Niedergang prominenter Gruppen wie „LockBit“ und „ALPHV“ hätten sich viele neue „nomadische“ Ransomware-Affiliates mit etablierteren RaaS-Marken zusammengeschlossen.
Häufige Verwendung von Fernverwaltungs-Tools durch Ransomware-Akteure
„Das Vertrauen innerhalb der cyber-kriminellen Gemeinschaft ist wahrscheinlich aufgrund von Vorfällen wie dem mutmaßlichen Exit-Scam von ,ALPHV’, bei dem Partner um ihre Einnahmen betrogen wurden, erheblich geschwächt worden. Das verkompliziert die Dynamik innerhalb des Ransomware-Ökosystems weiter“, so West.
Ein bemerkenswerter festgestellter Trend sei die zunehmende Nutzung des Erstzugriffs über die Ausnutzung sogenannter Edge-Dienste, wie in früheren WithSecure-Untersuchungen beschrieben, sowie die häufige Verwendung von Fernverwaltungs-Tools durch Ransomware-Akteure.
Weitere Informationen zum Thema:
WithSecure Intelligence, Stephen Robinson, 12.06.2024
Mass exploitation: The vulnerable edge of enterprise security
WithSecure Intelligence, Tim West, 22.08.2024
Ransomware Landscape H1/2024
datensicherheit.de, 08.04.2024
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