Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Donnerstag, November 14, 2024 19:20 - noch keine Kommentare
NIS-2-Richtlinie: G DATA sieht Fehleinschätzung bei Mehrheit der Angestellten in Deutschland
Trotz unklarer Vorgaben erwarten 64 Prozent bis zum Jahresende 2024 NIS-2- Umsetzung ihres Unternehmens
[datensicherheit.de, 14.11.2024] Die Anforderungen der kürzlich in Kraft getretenen NIS-2-Direktive zur Cyber-Sicherheit setzen aktuell offensichtlich viele Unternehmen unter Druck. Indes zeigen sich laut Erkenntnissen der G DATA CyberDefense AG drei von fünf Arbeitnehmern betroffener Unternehmen in Deutschland optimistisch: „Sie glauben, dass ihr Unternehmen alle Vorgaben bis Jahresende erfüllt. Das belegt die repräsentative Studie ,Cybersicherheit in Zahlen’ von der G DATA CyberDefense AG, Statista und ,brand eins’.“ Dieser Optimismus berge jedoch die Gefahr, dass der tatsächliche Aufwand für Maßnahmen unterschätzt werde. Die NIS-2-Richtlinie (Network and Information Security Directive) ist eine EU-weite Regelung zur Stärkung der Cyber-Sicherheit in Kritischen Infrastrukturen (KRITIS) und digital vernetzten Unternehmen. Seit dem 18. Oktober 2024 in nationales Recht überführt, verpflichtet sie betroffene Unternehmen zu strengen Sicherheitsstandards, verbessertem Risikomanagement, Meldepflichten und Betriebssicherheit.
Drei von fünf Arbeitnehmern betroffener Unternehmen in Deutschland geben sich optimistisch, dass ihr Unternehmen alle NIS-2-Vorgaben bis Jahresende 2024 erfüllt…
NIS-2-Umsetzung in nationales Recht lässt Interpretationsspielraum
„NIS-2 bedeutet für viele Unternehmen erweiterte Meldepflichten für Sicherheitsvorfälle, strenge Risikomanagement-Anforderungen und detaillierte Vorgaben für technische Sicherheitsmaßnahmen.“ Doch Vieles sei noch unklar, da die Umsetzung in nationales Recht Interpretationsspielraum und Firmen über konkrete Anforderungen und Maßnahmen im Ungewissen lasse.
Laut der repräsentativen Studie „Cybersicherheit in Zahlen“ seien dennoch zwei Drittel der Mitarbeiter zuversichtlich, dass ihr Arbeitgeber die Kriterien der NIS-2-Richtlinie bis Ende des Jahres umsetzen könne. Diese optimistische Prognose stehe in starkem Kontrast zur teils unklaren Sachlage: „Noch ist für viele Unternehmen nicht eindeutig, welche konkreten Maßnahmen zur Erfüllung der Richtlinie notwendig sind. Hinzu kommen Personal- und Ressourcenmangel.“
NIS-2-Richtlinie erfordert zumeist grundlegende Neuausrichtung der eigenen IT-Sicherheitsstrategie
„Für Unternehmen, die unter NIS-2 fallen, bedeutet die Richtlinie eine grundlegende Neuausrichtung ihrer IT-Sicherheitsstrategie“, unterstreicht Andreas Lüning, Gründer und Vorstand der G DATA CyberDefense AG. Viele Verantwortliche hätten zwar den Bedarf an zusätzlichen Ressourcen und Expertise erkannt, unterschätzten aber gleichzeitig auch, wie komplex die Erfüllung aller Kriterien sein könne. Lüning stellt klar: „Diese lassen sich nicht über Nacht umsetzen und erfordern gezielte Investitionen sowie eine Anpassung interner Prozesse, was Monate in Anspruch nimmt. Unternehmen sind daher gut beraten, auf bewährte Standards wie die ISO-27001-Zertifizierung hinzuarbeiten.“
Gleichzeitig zeige das aktuelle Umfrageergebnis auch, wo genau Schwierigkeiten lägen: Drei von fünf der Befragten sähen Hürden durch Ressourcenbedarf, Expertise-Lücken und unklare Vorgaben. Mehr als ein Drittel der Arbeitnehmer stufe die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen und die notwendige Expertise für die Umsetzung als „eher herausfordernd“ ein. Für 17 Prozent der Befragten sei die umfassende Überarbeitung der IT-Sicherheitsmaßnahmen und Prozesse schwierig. Nur fünf Prozent gäben als „sehr herausfordernd“ an, dass es noch viele offene Fragen bezüglich der Richtlinie gebe. Überraschend sei, dass zwei von fünf Befragten wenige bzw. keine Hindernisse sähen.
Statista-Marktforscher befragten mehr als 5.000 Arbeitnehmer zur Cyber-Sicherheit im NIS-2-Kontext
„Cybersicherheit in Zahlen“ erscheint laut Lüning bereits zum vierten Mal und zeichnet sich demnach durch eine hohe Informationsdichte und besondere methodische Tiefe aus: Die Marktforscher von Statista hätten Zahlen, Daten und Fakten aus mehr als 300 Statistiken zu einem einzigartigen Gesamtwerk zusammengeführt.
Mehr als 5.000 Arbeitnehmer in Deutschland seien im Rahmen einer repräsentativen Online-Studie zur Cyber-Sicherheit im beruflichen und privaten Kontext befragt worden. Die Fachleute von Statista hätten die Befragung eng begleitet und könnten dank einer Stichprobengröße, die weit über dem branchenüblichen Standard liege, nun belastbare und valide Marktforschungsergebnisse im Magazin „Cybersicherheit in Zahlen“ präsentieren.
Weitere Informationen zum Thema:
G DATA CyberDefense
Cybersicherheit in Zahlen / Wir machen Komplexes verständlich. / Auf 104 Magazinseiten.
datensicherheit.de, 04.11.2024
Stärkung der Cyber-Sicherheit in Deutschland: eco fordert angesichts der NIS-2-Anhörung zügige Umsetzung / Der eco drängt auf zügige Verabschiedung des Gesetzes, um Rechtsklarheit für die rund 30.000 betroffenen Unternehmen zu schaffen
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