Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Montag, September 8, 2025 0:02 - noch keine Kommentare
Laut neuer OPSWAT-Studie gefährden Insider und KI-Lücken Dateisicherheit in Unternehmen
Bedrohungen durch Insider und Blinde Flecken im Kontext Künstlicher Intelligenz erhöhen massiv die Dateisicherheitsrisiken in Unternehmen und verursachen Schäden in Millionenhöhe
[datensicherheit.de, 08.09.2025] Eine neue, von OPSWAT in Auftrag gegebene Studie zeigt auf, dass Bedrohungen durch Insider und quasi Blinde Flecken im Kontext Künstlicher Intelligenz (KI) die Dateisicherheitsrisiken in Unternehmen massiv erhöhen und Schäden in Millionenhöhe verursachen. Sicherheitsverletzungen nehmen demnach zu, während die KI zugleich Lösung und neue Angriffsfläche sein kann. Unternehmen sollten laut OPSWAT daher auf einheitliche, mehrschichtige Sicherheitsplattformen für IT und OT setzen, um die Auswirkungen dateibasierter Bedrohungen zu minimieren. Für die der OPSWAT-Studie zugrundeliegenden Umfrage seien 18.602 mit den Sicherheitspraktiken ihrer Organisationen vertraute IT- und IT-Sicherheitsfachleute in den USA ausgewählt worden. Die finale Stichprobe habe dann aus 612 gültigen Antworten bestanden. 61 Prozent der Befragten seien in Organisationen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern tätig.

Foto: OPSWAT
George Prichici adressiert Unternehmen: Einheitliche, mehrschichtige Plattformen zur resilienten Verteidigung werden immer wichtiger!
Unternehmen entstanden durchschnittliche Kosten von 2,7 Millionen US-Dollar pro Vorfall
Eine neue, von OPSWAT in Auftrag gegebene Studie zeige, dass Unternehmen zunehmend mit Sicherheitsrisiken durch Insider-Aktivitäten, veraltete „Tools“ und die wachsende Komplexität von KI konfrontiert seien.
- Die vom unabhängigen Ponemon Institute durchgeführte Studie habe ergeben, dass 61 Prozent der Unternehmen in den letzten zwei Jahren von Dateiverletzungen betroffen gewesen seien, „die entweder durch fahrlässige oder böswillige interne Akteure verursacht wurden“. Dadurch seien den Unternehmen Kosten von durchschnittlich 2,7 Millionen US-Dollar pro Vorfall entstanden.
Zudem verdeutliche diese Studie die insgesamt fragile Dateisicherheit. Viele Unternehmen setzten KI ein, um Sicherheitsvorfälle schneller zu erkennen und Kosten zu senken. Gleichzeitig nutzten Angreifer generative Modelle, etwa durch eingebettete Prompts in Makros oder das Auslesen versteckter Daten via KI-Parser. Nur 47 Prozent der Unternehmen vertrauten darauf, dass Dateien an kritischen Punkten wie Uploads, Übertragungen oder der Weitergabe an Dritte wirksam geschützt seien.
Die wichtigsten Aussagen der aktuellen Studie für Unternehmen:
- Insiderbedrohungen sind das größte Risiko
61 Prozent der Unternehmen hätten in den letzten zwei Jahren Verstöße gegen Dateien erlebt. Das schwerwiegendste Risiko gehe von fahrlässigen oder böswilligen Insidern aus (45%), gefolgt von schlechter Transparenz / Kontrolle (39%) und von bereitgestellten bösartigen Dateien (33%). - Dateifreigabe und Dateiübertragungen sind Schwachstellen
Lediglich 39 Prozent der Befragten seien überzeugt, dass Dateiübertragungen an Dritte zuverlässig geschützt würden. - Der Preis der Untätigkeit
Durchschnittlich beliefen sich die Kosten pro Vorfall bei Dateisicherheitsvorfällen über einen Zeitraum von zwei Jahren auf 2,7 Millionen US-Dollar. Zu den Folgen gehörten der Verlust von Kundendaten (50%), unproduktive Mitarbeiter (50%) und Reputationsschäden (26%). - Makro-basierte und „Zero Day“-Malware sind am besorgniserregendsten
44 Prozent der Befragten hätten makro-basierte Malware als die größte Bedrohung benannt, dicht gefolgt von „Zero Day“-Malware (43%). - Dateibasierte Bedrohungen werden zu spät erkannt
Nur 40 Prozent der Unternehmen würden dateibasierte Bedrohungen innerhalb einer Woche erkennen. 20 Prozent gäben zu, dass sie nicht wüssten, wie schnell sie reagieren könnten. - Weiterhin fragmentierte Sicherheitsansätze
Das Vertrauen in verschiedene Dateiumgebungen unterscheide sich deutlich: Nur 42 Prozent der Befragten hätten Vertrauen in die Sicherheit ihrer Daten beim Upload von Dateien sowie beim Teilen per E-Mail oder per Link. Deutlich höher sei das Vertrauen, wenn Dateien in der „Cloud“, „on-premises“ oder in hypbriden Umgebungen gespeichert werden (54%), ebenso bei Backups (53%). - Die Einführung von KI nimmt zu – die „Governance“ hinkt jedoch hinterher
Von den befragten Unternehmen nutzten heute 33 Prozent KI-basierte Lösungen für die Dateisicherheit, 29 Prozent planten dies im Jahr 2026. Nur 25 Prozent hätten eine GenAI-Richtlinie, 29 Prozent würden GenAI vollständig verbieten. - Unvollständige Sicherheit der KI-Workloads
37 Prozent der befragten Unternehmen sicherten sensible Daten in KI-Workflows mit schnellen Sicherheitstools (41%), Maskierung (38%) oder innerhalb von Leitplanken (35%). - Mehrschichtige Abwehrmechanismen werden zu wenig genutzt
Technologien wie Multiscanning (41%), „Content Disarm and Reconstruction“ (CDR: 35%) und „Sandboxing“ (43%) würden an Bedeutung gewinnen, seien aber bei weitem nicht allgegenwärtig. Die Bewertungen von Dateischwachstellen und „Data Loss Prevention“ (DLP) würden ebenfalls zu wenig angewendet. - Einheitliche Plattformen als Weg in die Zukunft
Mehrschichtige Technologien einsetzende Unternehmen berichteten von einer besseren Erkennung, einer höheren Produktivität und geringeren Kosten. „Tools“ wie Multiscanning, CDR und adaptives „Sandboxing“ böten einen stärkeren Schutz vor ausweichenden und dateibasierten Bedrohungen.
73% der Unternehmen planen, mehrschichtige Plattformen bis 2026 einzusetzen
Die vorliegenden Ergebnisse zeigten außerdem eine deutlich sichtbare Verschiebung weg von veralteten Silolösungen hin zu einheitlichen, mehrschichtigen Plattformen, welche Technologien wie Multiscanning, „Content Disarm and Reconstruction“ und adaptives „Sandboxing“ beinhalteten: 73 Prozent der Unternehmen planten, diese fortschrittlichen Technologien bis zum Jahr 2026 einzusetzen.
- „Eine mehrschichtige Verteidigung, die ,Zero Trust’-Dateihandling mit fortschrittlichen Präventionstools kombiniert, ist heute kein optionaler Ansatz mehr, sondern unverzichtbarer Standard für Unternehmen, die im KI-Zeitalter eine belastbare und skalierbare Sicherheit gewährleisten wollen“, kommentiert George Prichici, „Vice President of Products“ bei OPSWAT.
Abschließend gibt er zu bedenken: „Einheitliche mehrschichtige Plattformen ermöglichen es, Dateisicherheitsarchitekturen flexibel an neue Bedrohungen anzupassen und moderne Arbeitsabläufe sowie komplexe Dateiökosysteme innerhalb und außerhalb des Perimeters wirksam zu schützen.“
Weitere Informationen zum Thema:
SC Media
George Prichici / OPSWAT Vice President – Products
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