Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Donnerstag, September 17, 2020 21:44 - noch keine Kommentare
Spam-Kampagne: Schadsoftware in Corona-Arbeitsschutzregeln
Angeblich geänderte Corona-Arbeitsschutzregeln als E-Mail des Bundesgesundheitsministeriums getarnt
[datensicherheit.de, 17.09.2020] Laut eines aktuellen „G DATA Security Alert“ verschicken Kriminelle derzeit ein Dokument mit angeblich geänderten „Corona“-Arbeitsschutzregeln. Diese E-Mail sei als Information des Bundesgesundheitsministeriums getarnt.

Foto: G Data
Tim Berghoff: Schadsoftware für uns keine Unbekannte
Warnung vor Dateianhang Bund-Arbeitsschutzregel-Corona-September.zip
Eine angeblich vom Bundesgesundheitsministerium stammende E-Mail enthält demnach einen Downloader für eine Schadsoftware: Der Dateianhang mit dem Namen „Bund-Arbeitsschutzregel-Corona-September.zip“ enthalte vorgeblich ein Dokument mit aktualisierten und ab sofort verbindlichen Regeln für den Infektionsschutz am Arbeitsplatz.
Der Text dieser E-Mail lasse den Schluss zu, dass in erster Linie Unternehmen zur Zielgruppe gehörten. Aus diesem Grund sei momentan für Unternehmen besondere Vorsicht geboten, wenn vermeintliche E-Mails von Behörden im Postfach landen. Ihnen seien Berichte über derzeit aktive Infektionen bekannt.
Corona-Pandemie sorgt noch immer für viel Unsicherheit
„Die ,Corona-Pandemie‘ sorgt noch immer für viel Unsicherheit – und die Mischung aus viel Home-Office und Hygieneregeln am Arbeitsplatz stellt Arbeitgeber tatsächlich vor große Herausforderungen“, so Tim Berghoff, „Security Evangelist“ bei G DATA CyberDefense.
Gerade deshalb sollten die Verantwortlichen aber sehr genau hinschauen und nur offiziellen Quellen vertrauen. Denn eine Infektion mit Schadsoftware könnten Unternehmen im Moment noch weniger gebrauchen, als ohnehin schon.
Angebliches Treffen der EU-Gesundheitsminister zu Corona
Der Text dieser E-Mail weise auf ein Treffen zwischen den Gesundheitsministern der EU hin, bei dem die Vorschriften überarbeitet worden seien. „Dass es solch ein Treffen gegeben hat, mag vielleicht sogar stimmen – allerdings werden solche Informationen in der Regel nicht per Mail von den Ministerien versendet, sondern auf einem eigenen Portal veröffentlicht.“ Es finde kein proaktiver Versand per E-Mail statt.
Des Weiteren nehme der E-Mail-Text Bezug auf ein Treffen, welches „heute“ stattgefunden habe. „Es befinden sich auch einige Zeichenfehler in der Mail, vor allem den Buchstaben U, W, C und D sowie bei Umlauten.“ Die E-Mail enthalte auch eine falsche Absender-Adresse, die auf „bundesministerium-gesundheit.com“ verweise – diese Domain gehöre jedoch nicht zum Gesundheitsministerium. Die im E-Mail-Text erwähnte Adresse „poststelle [at] bmg [dot] bund [dot] de“ sei jedoch tatsächlich korrekt.
Alle aktuellen Informationen zu Corona auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit
Um sich vor einer Schadsoftware-Infektion aus einer solchen E-Mail zu schützen, sollten Unternehmen und Privatpersonen alle Informationen rund um die „COVID19-Pandemie“ und entsprechende Schutzmaßnahmen ausschließlich aus offiziellen Quellen beziehen. „Alle aktuellen Informationen rund um ,Corona‘ und ,COVID19‘ sind auf der Internetseite des Bundesministeriums für Gesundheit (BmG) gesammelt.“
Dass Kriminelle die „Pandemie“ als Hebel für ihre Aktivitäten nutzten, sei nicht neu: „Bereits zu Beginn der ,Pandemie‘ haben Betrüger dafür gesorgt, dass die Auszahlung von Finanzhilfen für gefährdete Unternehmen kurzzeitig ausgesetzt wurde.“
Corona-E-Mail mit gefährlichem Anhang: JScript-Loader Buer
Nach bisherigen Erkenntnissen enthalte der E-Mail-Anhang einen „JScript“-Loader namens „Buer“ – dieser wiederum lade aus dem Internet eine weitere Schadsoftware nach. Bei dieser handele es sich um „NuclearBot“ – ein Banking-Trojaner, der es unter anderem auf die Passwörter von Bankkonten abgesehen habe. Berghoff: „Diese Schadsoftware ist für uns keine Unbekannte – wir hatten vor einiger Zeit bereits mit ihr Berührung und haben darüber ebenfalls einen Blog-Artikel geschrieben.“
Eine weitere E-Mail mit identischer Schadfunktion sei übrigens derzeit in Form eines gefälschten Bewerbungsschreibens unterwegs – einer der verwendeten Namen für die vermeintliche Bewerbung laute „Claudia Alick“.
Weitere Informationen zum Thema:
Bundesministerium für Gesundheit
Informationen zum Coronavirus
G DATA, Tim Berghoff, 17.09.2020
Warnung vor aktiver Spam-Kampagne: Angebliche Corona-Arbeitsschutzregeln enthalten Schadsoftware
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