Aktuelles, Experten - geschrieben von ct am Mittwoch, Dezember 1, 2010 0:44 - noch keine Kommentare
WikiLeaks-Veröffentlichungen durch staatliche Datensammelwut erst möglich geworden
Bundesdatenschutzbeauftragter sieht Datensparsamkeit, IT-Sicherheit und Datenschutz als Gebote der Stunde
[datensicherheit.de, 30.11.2010] Seit den staatlichen Reaktionen auf den 11. September 2001 habe die Praxis, immer mehr Daten anzuhäufen und breit zu streuen, einen wahren Triumphzug erfahren, führt der
Bundesdatenschutzbeauftragte aus:
Der damalige US-Präsident George W. Bush habe die Parole ausgegeben, dass nicht mehr das Prinzip „Need to Know“, sondern fortan der Grundsatz „Need to Share“ gelten solle. Dabei seien auch die Zugriffsmöglichkeiten auf die umfangreichen Datensammlungen ausgeweitet worden, so dass immer mehr Personen Kenntnis von ihnen hätten erlangen könnten. Die technische Entwicklung begünstige aber eben nicht nur diese gewollte Datennutzung, so Peter Schaar, sondern immer kleinere Speichermedien mit immer höherer Speicherkapazität ermöglichten es, riesige Datenbestände zu kopieren und mitzunehmen, um sie meistbietend zu verkaufen oder – wie jüngst im Falle WikiLeaks – im Internet zu veröffentlichen.
Nicht erst durch die jüngsten Veröffentlichungen durch WikiLeaks sei deutlich geworden, mit welchen immensen Risiken diese Datensammelsucht verbunden sei. Die erhofften Zugewinne an Sicherheit verkehrten sich damit in ihr Gegenteil – im Ergebnis gebe es nicht mehr, sondern weniger Sicherheit, weil die unübersehbaren Datenmassen nicht mehr angemessen geschützt werden könnten.
Deshalb, so Schaar, sei ein radikales Umdenken erforderlich – wir bräuchten nicht immer mehr, sondern weniger Daten, und diese müssten ordentlich geschützt werden. Sonst sei zu befürchten, dass demnächst nicht nur diplomatische Korrespondenz, sondern ärztliche Diagnosen, Strafakten oder andere sensible Informationen ihren Weg in das Internet finden könnten.
Weitere Informationen zum Thema:
BfDI, 30.11.2010
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