Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Mittwoch, Oktober 7, 2020 18:38 - noch keine Kommentare
BfDI übt Kritik an Plänen zur Vorratsdatenspeicherung
Gesetzgeber sollten sich am aktuellen Urteil des EuGH zur Vorratsdatenspeicherung orientieren
[datensicherheit.de, 07.10.2020] Prof. Ulrich Kelber, der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) fordert nach eigenen Angaben die Bundesregierung auf, das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur Vorratsdatenspeicherung als Grenze für zukünftige Gesetze zu sehen. Der europäische und deutsche Gesetzgeber sollten sich bei zukünftigen Rechtssetzungsvorhaben am Urteil des EuGH orientieren. Auch die Parteien sollten das Urteil in ihren Wahlprogrammen für die Bundestagswahl 2021 berücksichtigen.

Foto: Bundesregierung/Kugler
Prof. Ulrich Kelber seit Jahren kritisch gegenüber anlassloser Vorratsdatenspeicherung
Auf europäischer Ebene sollten keine neuen Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung entstehen!
„Es ist nicht nachvollziehbar, dass ein Jahr vor der Bundestagswahl im Schnellverfahren anstehende Gesetze im Bereich Telekommunikation geplant sind, die der Linie des EuGH widersprechen“, so Professor Kelber.
Vielmehr sollte sich Deutschland während seiner Ratspräsidentschaft dafür einsetzen, „dass auf europäischer Ebene keine neuen Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung entstehen“. Dies gelte insbesondere für die aktuell diskutierte „ePrivacy“-Verordnung.
Wegweisendes EuGH-Urteil zur anlasslosen und pauschalen Vorratsdatenspeicherung
Der BfDI äußere sich bereits seit Jahren kritisch zu einer anlasslosen Vorratsdatenspeicherung und sehe sich durch das Urteil des EuGH bestätigt:
Mit diesem „wegweisenden Urteil“ werde die anlasslose und pauschale Vorratsdatenspeicherung von Verkehrs- und Standortdaten, die dokumentierten, wer mit wem, wann, wie lange und von wo aus telefoniert hat, für unvereinbar mit europäischem Recht erklärt.
Gezielte Vorratsdatenspeicherung zur Aufklärung von Straftaten oder Gefahrenabwehr zeitlich begrenzt möglich
Gleichzeitig stelle der EuGH klar, dass zur Abwehr von schweren Straftaten und zur Sicherstellung der nationalen Sicherheit weiterhin unter bestimmten Bedingungen eine Vorratsdatenspeicherung möglich sei.
Die jeweilige nationale Anordnung zur Vornahme der Speicherung müsse jedoch zeitlich befristet sein und einer wirksamen Überprüfung durch ein Gericht oder eine unabhängige Verwaltungsbehörde unterliegen.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 06.10.2020
EuGH: Pauschale Vorratsdatenspeicherung rechtswidrig / Nichtregierungsorganisationen fordern in einem Offenem Brief an EU-Kommission Verzicht auf anlasslose Vorratsdatenspeicherung
Aktuelles, Experten - März 24, 2025 20:47 - noch keine Kommentare
AUDITOR: Erste DSGVO-Zertifizierung speziell für Cloud-Dienste
weitere Beiträge in Experten
- Online-Dating und Neugier: 61 Prozent der Nutzer recherchieren zu Profilen
- KI-Bildmanipulation per Chateingabe: Google Gemini 2.0 Flash Experimental
- Entscheiderverantwortung: Führungsetage muss sich an neue regulatorische Rechenschaftspflicht anpassen
- DsiN-Forderung: Digitale Kompetenzen und Verbraucherschutz in den Koalitionsvertrag
- Sogenanntes Sondervermögen: TeleTrusT betont Notwendigkeit der Investition in Cyber-Sicherheit
Aktuelles, Branche, Gastbeiträge - März 24, 2025 13:50 - noch keine Kommentare
KI-Bildmanipulation per Chateingabe: Google Gemini 2.0 Flash Experimental
weitere Beiträge in Branche
- Entscheiderverantwortung: Führungsetage muss sich an neue regulatorische Rechenschaftspflicht anpassen
- Schweiz: Meldepflicht für Cyberangriffe auf Kritische Infrastrukturen ab 1. April 2025
- State of Human Risk: Aktueller Mimecast-Report veröffentlicht
- Deepnude AI Image Generator: Cyber criminals lure victims with special bait
- ESET gibt Tipps zum Digitalen Frühjahrsputz für Familien
Branche, Umfragen - Dez. 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren