Aktuelles, Branche - geschrieben von cp am Mittwoch, Januar 9, 2013 17:51 - noch keine Kommentare
BITKOM sieht Nachbesserungsbedarf bei neuer EU-Datenschutzverordnung
Europäisches Parlament legt 200-Seiten-Bericht mit Änderungen am Entwurf der EU-Kommission vor
[datensicherheit.de, 09.01.2012] Der Hightech-Verband BITKOM hat den Berichtsentwurf des zuständigen Berichterstatters für die Datenschutzverordnung im EU-Parlament, Jan-Philipp Albrecht, kritisiert. BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf: „Wir unterstützen die Bemühungen der EU, den Datenschutz in Europa auf ein einheitlich hohes Niveau zu bringen. Dabei muss aber verhindert werden, dass die Regelungen eine wirtschaftliche Nutzung von Daten zu stark einschränken oder gänzlich unmöglich machen.“
Der Berichtsentwurf listet auf mehr als 200 Seiten Änderungsvorschläge an den Vorschlägen der EU-Kommission für eine neue Datenschutzverordnung auf. „Der Bericht des EU-Parlaments berücksichtigt noch zu wenig die Anforderungen der modernen Unternehmenspraxis und die Entwicklung innovativer Dienste“, sagte Kempf. Im Vergleich zum Entwurf der EU-Kommission würden zahlreiche Regelungen verschärft. Das betrifft unter anderem die Vorgaben für die Einwilligung zur Datennutzung, die erhebliche Rechtsunsicherheit schaffen. Unklar ist, in welchen Fällen die Unternehmen überhaupt noch eine wirksame Einwilligung ihrer Kunden für die Nutzung von Daten über den eigentlichen Vertragszweck hinaus einholen dürfen. Ferner können Anbieter nicht mehr kleinere, nachträgliche Änderungen an den AGBs vornehmen, sofern diese persönliche Daten betreffen. Bei Verstößen drohen hohe Strafen. Kempf: „In der Praxis führen diese Einschränkungen zu großer Rechtsunsicherheit. Viele Unternehmen werden nicht wissen, welche Einwilligungen sie für welche Daten einholen dürfen und ob diese Bestand haben.“ Das müssten dann die Gerichte klären.
Verpasst wurde aus Sicht des BITKOM leider auch, die von der Kommission vorgeschlagenen unzureichenden Regelungen bei der so genannten Auftragsdatenverarbeitung zu verbessern, die vor allem bei Diensten rund um das Cloud Computing von Bedeutung sind. „Die Verantwortlichkeiten zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer müssen bei der Auftragsdatenverarbeitung – wie im deutschen Recht – klar geregelt werden. Hier besteht noch Nachbesserungsbedarf“, sagte Kempf.
Positiv seien die Änderungsvorschläge des EU-Parlaments hinsichtlich eines „Rechts auf vergessen werden“. „Die Regelungsvorschläge zum Löschen von Nutzerdaten sind praxistauglicher gestaltet worden“, sagte Kempf.
Insgesamt sieht der BITKOM noch erheblichen Verbesserungsbedarf bei der Gestaltung der europäischen Datenschutzverordnung. Der heute vorgestellte Bericht wird nun im zuständigen Ausschuss beraten.
Aktuelles, Experten, Veranstaltungen - Mai 2, 2025 0:34 - noch keine Kommentare
Workshop der TH Wildau zur Umsetzung des EU AI Acts in KMU
weitere Beiträge in Experten
- Chip-Industrie: Silicon Saxony positioniert sich zum Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofes
- DENIC-Generalversammlung 2025: Aufsichtsratsvorsitzender und neues Gesicht ins Gremium gewählt
- eco-Gratulation an Digitalminister – und „Top Five Agenda“ zur Wegleitung
- Bitkom-Glückwünsche an neuen Digitalminister
- E-Rechnungspflicht als Herausforderung: Digitalisierung von Geschäftsprozessen eröffnet neue Angriffsflächen
Aktuelles, Branche - Mai 2, 2025 0:46 - noch keine Kommentare
World Password Day sollte überflüssig werden – in einer von Passwörtern befreiten Zukunft
weitere Beiträge in Branche
- DENIC-Generalversammlung 2025: Aufsichtsratsvorsitzender und neues Gesicht ins Gremium gewählt
- Cyberrisiken im Wassersektor: Modernisierung und Segmentierung bieten Schutz
- 65 Prozent der deutschen Unternehmen erleben Cybersecurity-Vorfälle aufgrund nicht verwalteter Assets
- KI kann Kriminalität revolutionieren: Passfälschung in Minuten
- KI verändert Datenschutz in Europa: Spannungsfeld zwischen Fortschritt und Risiko
Branche, Umfragen - Dez. 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren