Aktuelles, Branche, Service, Umfragen - geschrieben von dp am Donnerstag, Oktober 20, 2011 20:09 - noch keine Kommentare
BITKOM-Umfrage: Mehr als die Hälfte der Unternehmen recherchiert im Web über Bewerber
Jeder Bewerber sollte wissen, was über ihn im Internet steht
[datensicherheit.de, 20.10.2011] Bei der Auswahl neuer Mitarbeiter informiere sich gut die Hälfte (52 Prozent) aller Unternehmen im Internet über Bewerber – dies habe eine repräsentative Umfrage im Auftrag des BITKOM unter 1.500 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen ergeben:
Im Auftrag des BITKOM hat das Meinungsforschungsinstitut Aris deutschlandweit 1.500 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen unterschiedlicher Branchen befragt. Die Umfrage sei repräsentativ für die Gesamtwirtschaft. Im Vergleich zur Befragung 2010 sei der Anteil leicht um drei Prozentpunkte gestiegen. Viele Arbeitgeber machten sich im Internet ein Bild über ihre potenziellen Mitarbeiter, so BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Jeder Bewerber sollte daher wissen, was über ihn im Internet steht und darauf achten, was er selbst oder andere über ihn im Web verbreiten. Laut der BITKOM-Umfrage nutzten 49 Prozent der Firmen Internet-Suchmaschinen, um Informationen über Bewerber zu gewinnen. Ein Fünftel (21 Prozent) recherchiere online in Sozialen Netzwerken mit beruflichem Schwerpunkt, wie zum Beispiel „XING“ oder „LinkedIn“. 19 Prozent aller Unternehmen suchten auch online in Sozialen Netzwerken mit dem Schwerpunkt der Kontaktpflege im privaten Umfeld wie „facebook“ oder „StudiVZ“.
Rechtlich sei es weiterhin zulässig, im Internet nach Bewerbern zu suchen. Ein Gesetz der Bundesregierung zum Mitarbeiterdatenschutz, das auch diesen Punkt regeln sollte, befinde sich bereits seit längerer Zeit in parlamentarischen Beratungen. Laut Entwurf solle die Recherche über Bewerber künftig nur noch mit Suchmaschinen sowie in Sozialen Netzwerken mit eindeutig beruflichem Charakter erlaubt sein. Die Online-Suche nach Informationen mit eher privatem Charakter hätte dann zu unterbleiben. Wie die Internet-Recherchen der Personalabteilungen in der Praxis überprüft werden sollten, sei aber laut Prof. Kempf unklar. Das neue Datenschutzgesetz für Beschäftigte müsse noch den Bundestag passieren und könnte im kommenden Jahr in Kraft treten.
Für Bewerber bestehe die Gefahr, dass die Personaler im Internet Widersprüche im Lebenslauf, unvorteilhafte Fotos oder schädliche Äußerungen finden. Solche Informationen über die eigene Person könnten unter Umständen auch von anderen Internetnutzern ohne das Wissen oder die Zustimmung des Bewerbers eingestellt worden sein.
BITKOM-Hinweise, worauf Bewerber achten sollten:
- Sich selbst suchen: Wer seinen Namen in Suchmaschinen eingibt, bekommt schnell einen Überblick, was über ihn im Web zu finden ist. Neben „Google“, „Bing“ und „Yahoo“ gibt es dafür spezielle Personensuchmaschinen wie „Yasni“ oder „123People“.
- Eigene Präsenz aufbauen: Profile in Online-Netzwerken oder eine eigene Website erscheinen in den Ergebnislisten der Suchmaschinen in der Regel oben und bestimmen damit die Außenwirkung. Für das Anlegen eines persönlichen Profils eignen sich berufliche Online- Netzwerke wie „XING“ und „LinkedIn“ sowie Jobportale wie „Stepstone“ oder „Monster“.
- Meinungen kontrolliert äußern: Wer sich im Internet in Blogs oder Foren mit kompetenten Beiträgen äußert, wird positiv wahrgenommen. Beleidigende Äußerungen sind dagegen Tabu. Wer sich privat zu Hobbys oder auch Krankheiten austauschen will, muss nicht seinen echten Namen nennen. Ein beliebiger Benutzername (Nickname) ist in der Netzgemeinde weithin akzeptiert.
- Unvorteilhafte Fotos entfernen: Jeder Mensch hat ein Recht am eigenen Bild. Veröffentlichen Privatpersonen oder Betreiber von Websites unvorteilhafte Fotos, kann man die Entfernung aus dem Internet verlangen.
- Im Fall der Fälle: Sollten sich falsche oder unvorteilhafte Inhalte über die eigene Person im Internet häufen, kann professionelle Hilfe sinnvoll sein. Einige Agenturen haben sich darauf spezialisiert, gegen Bezahlung unerwünschte Inhalte aus dem Internet zu entfernen und beim Aufbau der individuellen Online-Reputation zu helfen.
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