Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Freitag, Juli 20, 2018 18:53 - noch keine Kommentare
BSI und ANSSI: 1. gemeinsames Cyber-Lagebild publiziert
Auswirkungen von Cyber-Schadensvorfällen gehen oft über Grenzen einzelner Länder hinaus
[datensicherheit.de, 20.07.2018] Das am 20. Juli 2018 veröffentlichte erste „deutsch-französische IT-Sicherheitslagebild“ stellt Ransomware und Crypto-Mining Bedrohungen in den Mittelpunkt, welche Staat, Wirtschaft und Gesellschaft grenzübergreifend betreffen. Die Auswirkungen von Cyber-Schadensvorfällen gehen eben oft über die Grenzen einzelner Länder hinaus: Daher ist die internationale Zusammenarbeit eine der wesentlichen Aufgaben der Cyber-Sicherheitsbehörden.
„Deutsch-französisches IT-Sicherheitslagebild“ erscheint einmal p.a.
Zur Verbesserung der Cyber-Sicherheit in Deutschland und Frankreich sowie auch auf gesamteuropäischer Ebene arbeiten das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und die französische Cyber-Sicherheitsbehörde ANSSI (Agence nationale de la sécurité des systèmes d’information) nach BSI-Angaben seit vielen Jahren eng zusammen.
Mit dem „Deutsch-französischen IT-Sicherheitslagebild“ möchten BSI und ANSSI ihre Zusammenarbeit mit dem Ziel vertiefen, den steigenden Herausforderungen einer digitalisierten, vernetzen Welt gemeinsam und wirksam zu begegnen.
Das einmal im Jahr erscheinende deutsch-französische Cyber-Lagebild greift demnach jeweils ein oder zwei aktuelle IT-Sicherheitsthemen auf und trägt dazu die jeweiligen nationalen Erkenntnisse und Erfahrungen vergleichend zusammen.
Einseitige Verbesserung nationaler Fähigkeiten unzureichend
Die erste Ausgabe des Lagebilds thematisiert laut BSI die Gefährdungslage durch Ransomware und Crypto-Mining, die sowohl für Bürger als auch für Wirtschaftsunternehmen – vom Betreiber Kritischer Infrastrukturen bis hin zu den KMU – unmittelbare Auswirkungen hat. Die unkontrollierte Ausbreitung von Angriffswerkzeugen erhöhe die Gefährdung und begünstigt Angriffskampagnen, deren Konsequenzen verheerend sein könnten.
„Die einseitige Verbesserung nationaler Fähigkeiten im Bereich der Cyber-Sicherheit ist weder in Frankreich noch in Deutschland ausreichend, um der aktuellen Gefährdungslage angemessen zu begegnen. Diese verlangt von uns vielmehr, unsere Anstrengungen noch enger zusammenzuführen“, unterstreicht der ANSSI-General-Director Guillaume Poupard.
BSI-Präsident Arne Schönbohm ergänzt: „Der Cyber-Raum kennt keine Grenzen, die Bedrohung ist international. Daher müssen auch unsere Antworten auf die Risiken der Digitalisierung grenzübergreifend sein. Frankreich und Deutschland sind Vorreiter in Europa auf dem Gebiet der Cyber-Sicherheit. Die gemeinsame Analyse der Cyber-Lage schafft Synergien und macht uns gemeinsam noch stärker. Die intensive Zusammenarbeit mit unserer Partnerbehörde ANSSI ist überdies Ausdruck der von der Bundesregierung beschlossenen engen Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich, insbesondere im Kontext der geplanten Unterzeichnung eines aktualisierten Élysée-Vertrages.“
Gefährdungslage durch Ransomware weiter besorgniserregend
Die Gefährdungslage durch Ransomware werde von beiden Behörden übereinstimmend auch mehr als zwei Jahre nach Bekanntwerden der ersten Ransomware-Vorfälle als besorgniserregend bewertet.
Die Betroffenheit und die Wirkung der Ransomware-Angriffe sei jedoch insbesondere hinsichtlich der 2017 aufgetretenen globalen Ransomware-Wellen „WannaCry“ und „NotPetya“ in Deutschland und Frankreich unterschiedlich. Diese unterschiedlichen Erfahrungen hinsichtlich der Auswirkungen der gleichen Angriffswellen in den beiden Nationen unterstrichen die „Notwendigkeit eines noch intensiveren Austauschs“.
Weitere Informationen zum Thema:
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Publikationen / Deutsch-französische IT-Sicherheitslagebilder
datensicherheit.de, 11.10.2017
BSI: IT-Grundschutz-Modernisierung erfolgreich abgeschlossen
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