Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Donnerstag, September 25, 2025 0:09 - noch keine Kommentare
Cybersicherheit im Flughafenbetrieb erfordert Resilienz – vom Check-in bis zum Gate
Nach einem von der EU-Cybersicherheitsagentur ENISA bestätigten Ransomware-Angriff auf Flughafen-Software kam es an mehreren europäischen Flughäfen zu massiven Störungen
[datensicherheit.de, 25.09.2025] Peter Machat, „Senior Director EMEA Central“ bei Armis, geht in seiner aktuellen Stellungnahme auf die jüngsten Cyberangriffe im Umfeld europäischer Flughäfen eine – diese hätten deutlich gemacht, „wie verletzlich die digitale Infrastruktur des Luftverkehrs ist“. Nach einem von der EU-Cybersicherheitsagentur ENISA bestätigten Ransomware-Angriff auf Flughafen-Software kam es demnach zu massiven Störungen für Reisende. „Am Berliner BER mussten Fluggäste stundenlang warten, Flüge verspäteten sich um mehr als eine Stunde, weil die Systeme nicht wiederhergestellt waren. In Brüssel fiel sogar die Hälfte aller Abflüge aus.“ Diese Vorfälle zeigten, wie schnell digitale Ausfälle den gesamten Betrieb lahmlegen könnten – „und wie wichtig widerstandsfähige Sicherheitsstrategien für Flughäfen sind“, so Machat.

Foto: Armis
Peter Machat: Widerstandsfähig sind Flughäfen dann, wenn sie Gefahren frühzeitig erkennen, Auffälligkeiten sofort melden und Risiken direkt eindämmen!
Sicheres Fliegen im Digitalzeitalter auf Basis umfassender Cybersicherheit
Die Abläufe am Flughafen seien heute stärker digitalisiert als je zuvor: „Vom Online-Check-in und automatisierter Gepäckabgabe über biometrische Grenzkontrollen bis hin zu Echtzeit-Fluginformationen und digitalen Anzeigen – Technologie prägt jeden Bereich am Flughafen.“
- Smarte Kioske, mobile Apps, „eGates“ und vernetzte Terminal-Systeme beschleunigten Prozesse, „während IoT-Geräte bei Sicherheit und Passagierströmen helfen“.
Diese Entwicklung bringe mehr Effizienz und Komfort – mache Flughäfen aber auch verwundbarer. Machat unterstreicht: „Denn wenn ein System ausfällt, kann dies schnell eine Kettenreaktion auslösen.“
Sicherheit an Flughäfen bedeutet sämtliche Abläufe und Systeme zu schützen
Flughafensicherheit heiße längst nicht mehr nur, den äußeren Bereich abzusichern. Es gehe darum, sämtliche Abläufe und Systeme zu schützen. Ein modernes Sicherheitskonzept umfasst laut Machat:
- Komplette Geräte-Transparenz
Jedes Gerät kennen – seine Funktion, Verantwortliche und Verbindungen! - Proaktives Risikomanagement
Schwachstellen identifizieren, bevor Angreifer sie ausnutzen! - KI-gestützte Anomalie-Erkennung
Ungewöhnliche Aktivitäten automatisch erkennen – was Menschen allein nicht leisten können! - Sicherer Fernzugriff
Strenge Zugriffsbeschränkungen, lückenlose Protokollierung, zeitlich begrenzte Rechte! - Netzwerksegmentierung
Ein kompromittierter Automat darf keine Verbindung zu Flugsicherungssystemen herstellen können! - Kontinuierliche Bewertung von Drittanbietern
Risiken durch externe Dienstleister regelmäßig prüfen – nicht nur zu Beginn der Zusammenarbeit! - „Attack Path Mapping“
Simulation, wie sich Angriffe ausbreiten könnten – und Gegenmaßnahmen ergreifen!
Cybersicherheit sei längst kein rein technisches Thema mehr – sondern Basis des Vertrauens aller Prozessbeteiligten
Reisende beschäftigten sich nicht mit Fachbegriffen wie „Zero Trust“-Architekturen oder Programmierschnittstellen. „Sie erwarten vor allem, dass ihr Flug pünktlich startet, ihr Gepäck ankommt und sie sicher reisen können.“ All dies hänge an einem entscheidenden Punkt – der Zuverlässigkeit der digitalen Systeme.
- Cybersicherheit sei deshalb längst kein rein technisches Thema mehr, sondern die Grundlage für den Betrieb und das Vertrauen der Fluggäste. „Jeder Schritt – vom Check-in über die Sicherheitskontrolle bis hin zur Gepäckausgabe – ist Teil eines eng vernetzten Systems, in dem ein Ausfall sofort weitreichende Folgen haben kann.“
Machat macht abschließend deutliche: „Widerstandsfähig sind Flughäfen dann, wenn sie Gefahren frühzeitig erkennen, Auffälligkeiten sofort melden und Risiken direkt eindämmen. Transparenz, klare Trennung der Netzwerke und konsequentes Risikomanagement sind dafür entscheidend.“ Nur so erhielten Reisende das eigentlich Erwartete – eine sichere, verlässliche und reibungslose Flugreise. „Cybersicherheit als Grundvoraussetzung zu begreifen, ist der einzige Weg, die Stabilität und Kontinuität zu sichern, die moderner Luftverkehr heute erfordert.“
Weitere Informationen zum Thema:
INFOPOINT SECURITY, Herbert Wieler, 26.10.2023
Personalie: Armis beruft Peter Machat zum Senior Director EMEA Central
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heise online, Nico Ernst, 22.09.2025
EU-Cyberbehörde bestätigt Ransomware-Attacke auf Flughafen-Software / Die EU-Behörde für Cybersicherheit, Enisa, hat am Montag bestätigt, dass die Angriffe auf Software von Collins ein Erpressungsversuch sind
rbb 24, 22.09.2025
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