Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Montag, Mai 6, 2019 13:43 - noch keine Kommentare
Datenschutzrechtliche BrExit-Bewertung bleibt bestehen
Verschiebung des Austritts ändert Rechtslage nicht
[datensicherheit.de, 06.05.2019] Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz (LfDI RLP) geht in einer aktuellen Stellungnahme auf den sogenannten BrExit ein: Das Austrittsdatum des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland aus der Europäischen Union (EU) wurde verschoben – die datenschutzrechtliche Bewertung aber bleibe.
Austrittsabkommen würde Regelungen zum Datenschutz treffen
Gemäß dem Antrag der britischen Regierung laut Art. 50 Abs. 1 des Vertrags über die Europäische Union (EU) soll das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland aus der EU austreten – der „BrExit“. Der ursprüngliche Austrittstermin am 29. März 2019 wurde inzwischen verschoben. Auf ihrem „Sondergipfel“ am 10. April 2019 haben die EU-Staaten einem Aufschub bis spätestens 31. Oktober 2019 zugestimmt.
Ein früherer Austritt sei möglich, wenn das Vereinigte Königreich das mit der Europäischen Kommission ausgehandelte Austrittsabkommen vor diesem Termin unterzeichnet. In diesem Falle gelten dann laut LfDI RLP „die darin getroffenen Regelungen zum Datenschutz“.
No-Deal-BrExit: Vereinigtes Königreich wäre DSGVO-Drittland
Nach wie vor nicht ausgeschlossen ist, dass es auch zu einem ungeregelten, also einem „No-Deal-BrExit“, kommen kann. In diesem Falle gelte das Vereinigte Königreich nach Austritt aus der EU als „Drittland“ im Sinne der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO): Damit müssten verantwortliche Stellen in der EU, also auch die mit Sitz in Rheinland-Pfalz, die Regelungen für Datenübermittlungen in Drittländer berücksichtigen sowie ihre Dokumente entsprechend überarbeiten.
Betroffene öffentliche und nicht-öffentliche Stellen sollten daher „spätestens jetzt tätig werden und Maßnahmen in die Wege leiten“, die einen datenschutzkonformen Datentransfer in das Vereinigte Königreich auch nach dem BrExit ermöglichen.
DSK-Beschluss: Austrittsdatum wird korrigiert zum 31. Oktober 2019
Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder (DSK) hat laut LfDI RLP „Informationen zu Datenübermittlungen aus Deutschland in das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland ab dem 30. März 2019“ in einem Beschluss dargestellt.
Für das im Beschluss der DSK noch genannte Austrittsdatum 30. März 2019 sei nunmehr der 31. Oktober 2019 anzusetzen.
Weitere Informationen zum Thema:
Der Landesbeauftragte für den DATENSCHUTZ und die INFORMATIONSFREIHEIT Rheinland-Pfalz
Brexit
DSK DATENSCHUTZKONFERENZ, 08.03.2019
Beschluss der Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder / Informationen der Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden zu Datenübermittlungen aus Deutschland in das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland ab dem 30. März 2019
Amtsblatt der Europäischen Union, 19.02.2019
ABKOMMEN über den Austritt des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland aus der Europäischen Union und der Europäischen Atomgemeinschaft
datensicherheit.de, 15.03.2019
Datenschutz: Auf BrExit vorbereitet sein
datensicherheit.de, 12.02.2019
BrExit: Europäische Datenschutzbeauftragte diskutierten Folgen
datensicherheit.de, 13.08.2018
Brexit: Über den Umgang mit britischen .eu Domain-Namen
Aktuelles, Experten - Dez 4, 2024 18:35 - noch keine Kommentare
Vorratsdatenspeicherung in Dauerschleife: eco fordert endlich klare Linie zum Schutz der Grundrechte
weitere Beiträge in Experten
- Crimenetwork: BKA und ZIT gelang Abschaltung
- TÜV Rheinland meldet weiter verschärfte IT-Sicherheitslage in Deutschland
- Datensouveränität: Bedeutung der Self Sovereign Identities
- Black Friday: Auch BSI warnt Schnäppchenjäger vor Cyber-Kriminellen
- Beantragung kostenfreier Schufa-Auskünfte gegen Entgelt: Verbraucherzentrale NRW moniert Web-Angebote
Aktuelles, Branche - Dez 5, 2024 12:43 - noch keine Kommentare
KI-basierte Deepfakes zur effektiven Täuschung als Angriffsvektor etabliert
weitere Beiträge in Branche
- Finanzsektor: Digitalisierung und Cloud bieten idealen Nährboden für Cyber-Angriffe
- Rund um den Black Friday 2024: Cyber-Gefahren für Einzelhandel drastisch zugenommen
- NIS-2 kompakt: it’s.BB e.V. lädt zu Präsenz-Awareness-Veranstaltung ein
- Industrie-Umgebungen: Cyber-Sicherheit trotz OT mit Alt-Systemen
- KI als zweischneidiges Schwert: Zukunft der Cyber-Bedrohung und -abwehr werden neu definiert
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren