Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Donnerstag, September 18, 2025 15:49 - noch keine Kommentare
Datenstrategie: Deutsche Führungskräfte sehen Mangel als Gefahr für KI-Erfolg
Eine Umfrage von OpenText und Ponemon Institute unter fast 1.900 CIOs, CISOs und weiteren IT-Führungskräften zeigt deren zunehmenden Anspruch, sensible Daten im KI-Kontext zu schützen und gleichzeitig Wachstum zu fördern
[datensicherheit.de, 18.09.2025] – OpenText™ hat seinen neuen globalen Report „The Challenges to Ensuring Information Is Secure, Compliant and Ready for AI“ publiziert. Die zugrundeliegende Umfrage zeigt demnach, dass deutsche und internationale IT-Führungskräfte das transformative Potenzial Künstlicher Intelligenz (KI) durchaus erkennen. Dennoch falle es vielen Unternehmen schwer, KI-Initiativen sicher zu gestalten und unternehmensweit zu koordinieren, „da die nötige Datenstrategie fehlt“.

Abbildung: Ponemon Institute
„The Challenges to Ensuring Information Is Secure, Compliant and Ready for AI“ – sponsored by OpenText / independently conducted by Ponemon Institute LLC
Informationskomplexität als Herausforderung für sinnvollen KI-Einsatz
„Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit dem Ponemon Institute, einem führenden unabhängigen Forschungsinstitut für Informationssicherheit und Datenschutzmanagement.“ Laut dieser Untersuchung hielten fast alle CIOs, CISOs und IT-Führungskräfte in Deutschland (91%) es für entscheidend, die Informationskomplexität zu verringern, um KI sinnvoll nutzen zu können.
- Das Ponemon Institute habe unabhängig 1.896 leitende IT- und Sicherheitsverantwortliche in Deutschland, Nordamerika, Großbritannien, Frankreich, Australien und Indien befragt. „Die Studie enthält Beiträge von Unternehmen unterschiedlicher Größe und aus verschiedenen Branchen, darunter Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, Technologie und Fertigung.“
Die Umfrage habe im Mai 2025 stattgefunden. Teilgenommen hätten CIOs, CISOs, IT- und Cybersicherheitsverantwortliche sowie Entscheider mit Verantwortung für KI- und Sicherheitsstrategien. „Die Ergebnisse bestätigen, was uns CIOs regelmäßig berichten. KI ist geschäftskritisch, aber die meisten Unternehmen sind noch nicht bereit, sie umfassend zu unterstützen“, kommentiert Shannon Bell, „Chief Digital Officer“ bei OpenText.
Trotz höchster Priorität für KI in vielen Unternehmen weist Studie auf eine zentrale Lücke hin
Ohne vertrauenswürdige, gut verwaltete Informationen könne KI ihr Potenzial nicht entfalten. „OpenText hilft IT- und Sicherheitsverantwortliche, diese Lücke zu schließen, indem das ,Information Management‘ vereinfacht, die ,Governance’ gestärkt und Daten unternehmensweit sicher und nutzbar bereitgestellt werden.“
- Obwohl KI in vielen Unternehmen höchste Priorität habe, zeige die Studie eine zentrale Lücke auf: Den meisten Organisationen fehle die nötige Datenstrategie, um KI sicher und effektiv einzusetzen. Der Report zeige außerdem, dass IT- und Sicherheitsverantwortliche weiterhin an den ROI (Return on Investment / Kapitalrendite) von KI glaubten, gleichzeitig aber Schwierigkeiten bei der Einführung, Absicherung und Kontrolle sähen.
Je größer diese Lücke werde, desto wichtiger werde ein funktionierendes „Information Management“. Es verbinde technologische Innovation mit Vertrauen. Mit OpenText könnten Unternehmen genau dort ansetzen: „Mit passenden ,Tools’ lassen sich Komplexität abbauen, Daten sicher verwalten und KI verantwortungsvoll nutzen.“
Oft mangelt es noch an Sicherheit, „Governance“ und Abstimmung, um KI verantwortungsvoll zu nutzen
- Informationskomplexität hemme die Bereitschaft
– 91 Prozent der deutschen Befragten sagten, dass weniger Komplexität entscheidend für ein hohes Sicherheitsniveau sei.
– 30 Prozent hielten dies für „unerlässlich“, 25 Prozent für „sehr wichtig“ und 36 Prozent für „wichtig“.
– „Als eine der Hauptursachen für die Komplexität nennen 46 Prozent unstrukturierte Daten.“ - „Gute-Daten-Governance“ erster Schritt zur Absicherung
– Um Risiken im Zusammenhang mit KI zu begegnen, arbeiteten 43 Prozent der Befragten aus Deutschland an einem Sicherheitsprogramm mit klaren „Governance“-Praktiken. - Vertrauen hinke hinterher
– Nur 46 Prozent der befragten Deutschen seien „sehr“ oder „äußerst zuversichtlich“, den ROI bei der Absicherung und Verwaltung ihrer Informationsressourcen zuverlässig messen zu können.
„Deutsche Führungskräfte erkennen den Wert von KI an, doch in der Praxis zögern viele Unternehmen noch.“ Oft fehle es an Sicherheit, „Governance“ und Abstimmung, um KI verantwortungsvoll zu nutzen.
63% befürchten Sicherheits- und Rechtsrisiken beim KI-Einsatz
- 67 Prozent der befragten Deutschen stuften die Einführung von KI als oberste Priorität ein, während 56 Prozent zuversichtlich seien, den ROI ihrer KI-Initiativen belegen zu können.
– 63 Prozent sagten jedoch, dass es „sehr“ oder „äußerst schwierig“ sei, die IT-Security-Risiken aber auch rechtliche Risiken der KI zu senken. - Mehr als die Hälfte der Deutschen (55%) gäben an, dass IT- und Sicherheitsziele mit den Zielen der KI-Strategie übereinstimmten.
– Allerdings berichteten 60 Prozent dass ihre Organisation bereits eine Rolle wie „Chief AI Officer“ oder „Chief Digital Officer“ geschaffen habe oder dies in Erwägung ziehe, um die KI-Strategie voranzutreiben. - Generative KI (GenAI) gewinne an Bedeutung: 36 Prozent der Befragten aus Deutschland hätten sie bereits eingeführt, weitere 29 Prozent planten es in den nächsten sechs Monaten.
– Zu den häufigsten Anwendungsfällen zählten die Produktivität der Mitarbeiter (45%), Sicherheitsmaßnahmen (44%) und Softwareentwicklung (36%). - Nur 23 Prozent der Unternehmen hätten „Agentische KI“ eingeführt, während 18 Prozent es innerhalb der nächsten sechs Monate planten.
– Nur 35 Prozent dieser Gruppe hielten „Agentische KI“ für „sehr wichtig“ in ihrer Geschäftsstrategie.
Voraussetzungen für KI-Einsatz und Datenverbesserung
Die Studie zeige darüber hinaus bewährte Vorgehensweisen für mehr KI-Bereitschaft. Diese basierten auf den Antworten von Unternehmen, welche bereits in KI investiert hätten. Dazu zählten:
- Schutz sensibler Daten
„Unternehmen sollten wissen, wo sensible Daten gespeichert sind, wer darauf zugreifen kann und wie diese genutzt werden!“
– Strenge Zugriffskontrollen, klare Richtlinien zur Datenklassifizierung und „Tools“ zur Erkennung von Anomalien würden dabei helfen die Risiken zu verringern. - Verantwortungsvoller KI-Einsatz
„Damit KI sicher und verantwortungsvoll eingesetzt werden kann, braucht es bereinigte Daten, transparente Datensteuerung, die Überprüfung von Eingaben und Ergebnissen, geschulte Mitarbeitende und regelmäßige Checks auf Verzerrungen in den Modellen.“
– So lasse sich KI sicher und ethisch einsetzen. - Verbesserung der Verschlüsselung
„Daten sollten nicht nur bei der Speicherung und Übertragung, sondern auch während der Verarbeitung durch KI verschlüsselt werden.“
– Dadurch blieben sensible Informationen über den gesamten KI-Lebenszyklus hinweg geschützt.
Der vollständige Bericht nenne weitere Herausforderungen – etwa Risiken durch interne Mitarbeiter, den Nachweis des ROI von KI- und IT-Investitionen sowie die Bewältigung wachsender Sicherheitskomplexität.
Weitere Informationen zum Thema:
opentext
Shannon Bell: Executive Vice President, Chief Digital Officer, and Chief Information Officer
Ponemon INSTITUTE
Why We Are Unique
Ponemon INSTITUTE, August 2025
The Challenges to Ensuring Information Is Secure, Compliant and Ready for AI / Sponsored by OpenText – Independently conducted by Ponemon Institute LLC
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