Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Dienstag, November 2, 2021 21:00 - noch keine Kommentare
Forderung der Freien Ärzteschaft nach Aussetzen der Telematikinfrastruktur
Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft, kommentiert: „Einführung war dilettantisch und ist gefährlich.“
[datensicherheit.de, 02.11.2021] Der „Deutsche Ärztetag“ habe die Einführung der Telematikinfrastruktur (TI) scharf kritisiert, meldet der Freien Ärzteschaft e.V.: Mit massivem Druck werde etwas ins Gesundheitswesen gepresst, das weder praktisch funktioniere noch sicher sei oder die Gesundheitsversorgung in Deutschland verbessere, hätten zahlreiche Ärzte am ersten Sitzungstag des Deutschen Ärztetages am 1. November 2021 moniert. Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft (FÄ) und Delegierter, kommentiert: „Praktikabilität, Sicherheit und Nutzen sind einfach nicht gegeben. Die Einführung der TI in ihrer aktuellen Ausgestaltung ist nicht nur dilettantisch, sondern auch gefährlich.“ Mit Nachdruck fordere die Ärzteschaft daher ein Moratorium, so Dietrich.
Aus der Ärzteschaft Berichte über massive technische TI-Probleme
Bereits am Eröffnungstag habe der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, die künftige Bundesregierung aufgefordert, ein Moratorium für die TI zu verhängen. Aus der Ärzteschaft hagelte es demnach „Berichte über massive technische Probleme mit der TI in den Arztpraxen“, welche den „Workflow“ behinderten und das Personal stark belasteten.
Die FÄ warnt nach eigenen Angaben „seit Jahren genau vor solchen Entwicklungen, besonders im Hinblick auf Sicherheitsrisiken und unausgereifte Anwendungen wie elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, elektronisches Rezept und elektronische Patientenakte“. „In einem schlecht gemachten System telematischer Vernetzung sind wir nicht mehr Herr der Lage – auch Kliniken und Praxen werden gehackt“, erklärt FÄ-Chef Dietrich. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warne ausdrücklich auch im Gesundheitswesen vor Hacking, Erpressung und Datenmissbrauch.
Ärzteschaft kritisiert besonders mangelnde Tests der TI und ihrer Anwendungen
Aus der Ärzteschaft würden besonders die mangelnden Tests der TI und ihrer Anwendungen kritisiert – diese seien überhaupt nicht marktreif; Arztpraxen, Kliniken und Patienten müssten nun als Versuchskaninchen bei der Einführung der TI herhalten.
„Das ist unverantwortlich, denn es behindert und beschädigt die medizinische Versorgung“, sagt Dietrich und führt fordernd aus: „Die künftige Bundesregierung muss die Schraube, die der scheidende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn weit überdreht hat, wieder zurückdrehen und die telematischen Anwendungen erst einmal sorgfältig überprüfen und testen.“
Ärzteschaft fordert, ärztlichen Sachverstand und tatsächliche Erfordernisse der Basis einzubeziehen
Ärzte forderten zudem, dabei ärztlichen Sachverstand und die tatsächlichen Erfordernisse der Basis einzubeziehen. „Wir sind diejenigen, die in Klinik und Praxis damit arbeiten sollen. Wer könnte besser wissen als wir, was für funktionierende Arbeitsabläufe erforderlich ist?“, so der FÄ-Chef.
Dabei seien auch die „ganz verschiedenen Bedarfe in den Einrichtungen des Gesundheitswesens zu berücksichtigen“. Darüber hinaus hätten Ärzte eine Schweigepflicht und für die höchste Sicherheit der Patientendaten sei Sorge zu tragen.
Weitere Informationen zur Organisation:
Freie Ärzteschaft e.V.
Das sind wir
datensicherheit.de, 04.11.2019
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