Aktuelles, Branche - geschrieben von cp am Dienstag, März 3, 2015 21:58 - noch keine Kommentare
Leistungsschutzrecht: BITKOM zeigt Folgen auf
Ausschussanhörung im Bundestag zur Aufhebung des Gesetzes / Langwierige Rechtsstreitigkeiten bremsen Start-ups aus
[datenssicherheit.de, 03.03.2015] Der Digitalverband BITKOM unterstützt die Forderungen nach Abschaffung des Leistungsschutzrechts für Presseverlage. „Die Bundesregierung hat das Leistungsschutzrecht trotz Warnungen von Rechtsexperten und gegen den Willen zahlreicher Wirtschaftsverbände beschlossen. Zwei Jahre später bewahrheiten sich die angekündigten negativen Folgen des Gesetzes“, sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder im Vorfeld einer Sachverständigenanhörung im Rechtsausschuss des Bundestages. Dabei wird der von der Opposition eingebrachte Antrag auf Aufhebung des Gesetzes beraten. So hat das Leistungsschutzrecht zu erheblicher Rechtsunsicherheit geführt. Start-up-Suchmaschinen und News-Aggregatoren wurden vor die Wahl gestellt, ihren Dienst zu beschränken oder einzustellen. Zudem ist eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht anhängig. Nach Auffassung von Suchmaschinenbetreibern schränkt das Leistungsschutzrecht die Informationsfreiheit ein, gefährdet die Medienfreiheit und greift in die wirtschaftliche Betätigungsfreiheit der betroffenen Unternehmen ein. „Das Leistungsschutzrecht verursacht eine Vielzahl von aufwändigen, teuren und langwierigen Rechtsstreitigkeiten“, sagte Rohleder. „Das Gesetz hat bisher nichts Positives bewirkt und sollte daher abgeschafft werden.“
Aus Sicht des BITKOM haben die Presseverlage auf technischer Ebene auch ohne Leistungsschutzrecht die vollständige Kontrolle, ob und wie ihre Inhalte in Suchdiensten angezeigt werden. Davon machen Verlage aber selten Gebrauch. Stattdessen optimieren sie ihre Angebote in der Regel, um möglichst prominent von Suchdiensten angezeigt zu werden und damit vom Traffic der Suchmaschinen zu profitieren. Nach den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des BITKOM unter mehr als tausend Internetnutzern gelangen 72 Prozent der Befragten über eine Suchmaschine zu journalistischen Angeboten. 58 Prozent gehen direkt auf die Webseite der journalistischen Anbieter von Nachrichten, Berichten oder Reportagen. 17 Prozent nutzen News-Aggregatoren, die automatisiert Nachrichten aus unterschiedlichen Online-Quellen zusammenstellen. Weitere 7 Prozent nutzen so genannte RSS-Feeds, mit denen Nutzer Nachrichten im Internet abonnieren können. 8 Prozent der befragten Internetnutzer geben an, gar keine journalistischen Angebote im Internet zu nutzen.
Weitere Informationen zum Thema:
BITKOM
BITKOM-Papier „Leistungsschutzrecht für Presseverlage – eine Bestandsaufnahme“
datensicherheit.de, 04.12.2014
Leistungsschutzrecht: Bundestag berät über Abschaffung
datensicherheit.de, 01.10.2014
eco fordert Abschaffung des Leistungsschutzrechts
datensicherheit.de, 31.07.2013
BITKOM: Leistungsschutzrecht drängt kleine Anbieter aus dem Markt
Aktuelles, Experten, Veranstaltungen - Feb. 9, 2025 1:08 - noch keine Kommentare
Öffentliche Sicherheit contra Privatsphäre: Biometrische KI-Gesichtserkennung in der Diskussion im Vorfeld der Bundestagswahl 2025
weitere Beiträge in Experten
- Mahnung der Freien Ärzteschaft im ePA-Kontext: Krankheitsdaten sind keine Ware!
- „AI Act“: Seit dem 2. Februar 2025 weitere Regelungen der europäischen KI-Verordnung in Kraft
- AI Act: eco-Kommentar zum Inkrafttreten – nationale Gesetzgebung muss Vision und Praxis vereinen!
- Datenschutzkonferenz: Hilfestellungen für effektive Anonymisierung und Pseudonymisierung personenbezogener Daten geplant
- Zwei der weltweit größten Cybercrime-Foren mit über zehn Millionen registrierten Nutzern abgeschaltet
Aktuelles, Branche - Feb. 9, 2025 0:58 - noch keine Kommentare
Unermesslicher Datenhunger nicht zu ignorieren: Forderungen der Wirtschaft, Staaten und KI zunehmend intensiver
weitere Beiträge in Branche
- NIS-2-Umsetzung: Gesetzgebungsverfahren offenbar vorerst gescheitert
- Industrie sollte Cyber-Sicherheit ihrer Geräte, Maschinen und Anlagen dringend auf ihre Agenda 2025 setzen!
- Dennis Weyel erinnert im NIS-2-Kontext daran: Firmenleitung haftet bei Cyber-Attacken!
- IT-Sicherheit: Gedanken zum Generationenkonflikt
- Finanzsektor: Herausforderungen und zugleich Chancen durch DORA
Branche, Umfragen - Dez. 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren