Aktuelles, Experten - geschrieben von am Dienstag, Oktober 23, 2018 20:21 - noch keine Kommentare

Operation PANGEA XI: Kampf dem illegalen Handel mit Arzneimitteln im Internet

Aktionswoche der deutschen Zoll- und Polizeibehörden vom 9. bis 16. Oktober 2018

[datensicherheit.de, 23.10.2018] Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) haben deutsche Zoll- und Polizeibehörden vom 9. bis 16. Oktober 2018 im Rahmen der „Operation PANGEA“ zum elften Mal zusammen mit internationalen Partnern den Fokus auf den Handel mit gefälschten und illegalen Arzneimitteln im Internet gerichtet. Koordiniert worden sei die Teilnahme der deutschen Behörden durch das Zollkriminalamt (ZKA) und das BKA. Insgesamt hätten sich 116 Staaten sowie die Weltzollorganisation (WZO), Europol, Pharmaunternehmen und internationale Zahlungs- und Zustellungsdienstleister an der von INTERPOL initiierten „Operation PANGEA“ beteiligt.

Ermittlungsverfahren gegen Betreiber von 136 Internetseiten

Demnach hätten seit Ende der „Operation PANGEA X“ im September 2017 die Polizeibehörden im Zeitraum von Januar bis August 2018 132 Ermittlungsverfahren gegen die Betreiber von 136 Internetseiten eingeleitet. Dazu kämen 305 Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz sowie über 1.000 Verfahren wegen Verstößen gegen das Antidopinggesetz, die der Zollfahndungsdienst im Jahr 2017 durchgeführt habe. Die Hauptzollämter Frankfurt am Main, Gießen und Dresden hätten in dieser Woche das Augenmerk auf die Kontrolle von Paketen, Päckchen und Briefen mit Arzneimitteln, insbesondere an den Standorten der Paketzentren am Flughafen Frankfurt sowie in Niederaula und in Radefeld gelegt.
Dabei seien von den Zöllnern insgesamt 1.209 ausländische Brief- und Paketsendungen mit rund 99.989 Tabletten, Kapseln und Ampullen aus dem Verkehr gezogen worden. Rund achtzig Prozent der Sicherstellungen machten Potenzmittel aus.
Daneben seien verbotene Nahrungsergänzungsmittel sowie Beruhigungs- und Schmerzmittel konfisziert worden. Die meisten Sendungen stammten aus Indien, gefolgt von Hongkong, Polen und der Schweiz.

Gefahren durch falsche Dosierung, Schadstoffe, Betrug und Schadsoftware

Durch den ständigen Zuwachs von Online-Marktplätzen und der Nutzung von „Social Media“ für den Vertrieb steige der Anteil krimineller Aktivitäten im Netz. Wichtigstes Ziel der Aktionswoche sei daher, das Angebot illegaler Produkte einzuschränken und die Bevölkerung für die akuten Gesundheitsgefahren zu sensibilisieren, die mit dem Arzneimittelkauf im Internet verbunden sein könnten.
Denn Medikamente mit falschem Wirkstoffgehalt sowie Präparate mit gesundheitsgefährdenden Bestandteilen stellten ein nicht kalkulierbares Gesundheitsrisiko dar. Für Verbraucher bestehe außerdem die Gefahr, betrogen zu werden – seriös erscheinende Online-Apotheken kassierten skrupellos das Geld ihrer Kunden, die entsprechende Warenlieferung erfolge jedoch nicht.
Eine weitere Gefahr lauere in „Werbe-E-Mails“, die über das Arzneimittelangebot hinaus Schadsoftware enthielten.
ZKA und BKA raten daher: „Kaufen Sie nur bei zugelassenen Online-Apotheken oder bei Ihrer Apotheke vor Ort. Damit können Sie das Risiko einer Gesundheitsgefahr minimieren!“

Weitere Informationen zum Thema:

Bundeskriminalamt
Arzneimittelkauf über das Internet / Vorsicht vor dubiosen Anbietern

datensicherheit.de, 09.06.2016
PANGEA IX: Weltweite Aktion gegen illegalen Arzneimittelhandel im Web beendet



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