Aktuelles, Branche - geschrieben von am Dienstag, Juni 15, 2021 19:49 - noch keine Kommentare

Sol Oriens: Ransomware-Hacker attackierten Nuklear-Firma in den USA

Hacker-Gruppe „Revil“ soll auch für Ransomware-Angriff auf den Fleischkonzern JBS verantwortlich sein

[datensicherheit.de, 15.06.2021] Nun soll laut Berichten in US-Medien auch das US-Unternehmen Sol Oriens Opfer einer Ransomware-Attacke geworden sein. Sol Oriens sei beratend für US-Behörden tätig – unter anderem für die Nationale Verwaltung für Nukleare Sicherheit (National Nuclear Security Administration / NNSA). Diese Behörde sei für den Erhalt des Kernwaffenarsenals der USA zuständig.

Cyber-Attacke mit Ransomware auf Sol Oriens im Mai 2021

Auf Anfrage von CNBC habe Sol Oriens eine Cyber-Attacke im Mai 2021 bestätigte, welche demnach das Netzwerk dieses Unternehmens betraf. Laut Sol Oriens werde der Vorfall noch untersucht. Allerdings gebe es aktuelle „keine Anzeichen dafür, dass dieser Vorfall klassifizierte oder kritische sicherheitsrelevante Informationen von Kunden betrifft“.
Hinter dieser Attacke soll laut Medienberichten die kriminelle Hacker-Gruppe „Revil“ stecken. Diese sei unter anderem auch für den Angriff auf den weltweit größten Fleischkonzern JBS verantwortlich gewesen.

Jüngste Ransomware-Attacken mahnen: Höchste Zeit, mehr als nur das Minimum zu tun!

Der jüngste erfolgreiche Angriff auf die US-Regierung und ihre Auftragnehmer sei eine weitere Erinnerung für den öffentlichen und privaten Sektor, dass es an der Zeit sei, mehr als nur das Minimum zu tun. So Sam Curry, „CSO“ bei Cyberreason, in seinem Kommentar: „Es ist an der Zeit, die Sicherheitspraktiken zu verschärfen und zu verbessern.“
In diesem Zusammenhang nennt er die Schlagwörter „Least Privilege“, Resilienz, Planung für das Schlimmste und eine Mentalität des Erkennens. Curry rät: „Machen Sie nicht einfach weiter wie bisher – gehen Sie von einer Infektion aus und werden Sie gut darin, diese zu verhindern, sie zu finden, sich von ihr zu erholen und den ,Explosionsradius‘ zu begrenzen, wenn sie passiert.“

„Revil“ mutmaßlich größte Ransomware-Kartelloperation der Welt

Ja, die Asymmetrie in Cyber-Konflikten begünstigt die Angreifer, und bisher würden die Angreifer immer effektiver, schneller als die Verteidiger. „Das ist kein Grund zur Verzweiflung, aber es ist ein Weckruf für Innovation und um neue Methoden der Zusammenarbeit und der Gegenwehr zu finden“ so Curry. Es sei ein Aufruf an uns alle, die vernetzte Welt zu schützen und diesen Trend umzukehren. Es gebe Möglichkeiten, sicher zu sein und unseren gegenseitigen Schutz zu verstärken, aber einfach mehr vom Bisherigen zu tun, sei „ein Rezept für eine Katastrophe“.
„Revil“ habe sich zur größten Ransomware-Kartelloperation der Welt entwickelt. Die Bedrohungsakteure hätten ein einziges Ziel – „und das ist, so viel Geld wie möglich zu verdienen“. JBS, Acer, Apple und viele andere Unternehmen seien Opfer geworden. „REvil“ folge dem Trend der doppelten Erpressung, bei der die Bedrohungsakteure zunächst sensible, auf Systemen gespeicherte Informationen exfiltrierten, bevor sie die Verschlüsselungsroutine starteten. „Nachdem sie die Daten des Ziels verschlüsselt und die Lösegeldforderung gestellt haben, droht ,REvil‘ zusätzlich mit der Veröffentlichung der exfiltrierten Daten, falls das Lösegeld nicht gezahlt wird“, berichtet und warnt Curry.

Weitere Informationen zum Thema:

MALICIOUSLIFE, 02.06.2021
Cybereason vs. REvil Ransomware

datensicherheit.de, 12.06.2021
Ransomware-Hacker: Nach dem Angriff könnte vor dem Angriff sein / Eric Waltert von Veritas Technologies kommentiert Ransomware-Angriffe auf JBS und Colonial Pipeline



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