Aktuelles, Branche - geschrieben von am Freitag, April 26, 2024 20:54 - noch keine Kommentare

Soziale Medien: Booster oder Cyber-Achillesferse für Politiker

Digitale Ermächtigung bringt auch erhebliche Schwachstellen mit sich, wie jüngste Cyber-Angriffe auf Personen des öffentlichen Lebens zeigten

[datensicherheit.de, 26.04.2024] Die zunehmende Nutzung Sozialer Medien durch Staatsoberhäupter und prominente Persönlichkeiten habe die Art und Weise ihrer Kommunikation und Interaktion mit der Öffentlichkeit stark verändert. Dr. Martin J. Krämer, „Security Awareness Advocate“ bei KnowBe4 erläutert hierzu: „Für Öffentlichkeitsarbeit, Engagement und sogar politische Ankündigungen sind Plattformen wie ,Twitter’, ,Instagram’ und ,WeChat’ zu wichtigen Instrumenten geworden. Diese digitale Ermächtigung bringt jedoch auch erhebliche Schwachstellen mit sich, wie die jüngsten Cyber-Angriffe auf Personen des öffentlichen Lebens gezeigt haben.“

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Foto: KnowBe4

Dr. Martin J. Krämer rät zu Schulungen, um Anzeichen von Cyber-Sicherheitsverletzungen frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren

Böswillige Akteure können Cyber-Plattformen für Manipulation missbrauchen

Der Hacker-Angriff auf das „Instagram“-Account der italienischen Premierministerin, Giorgia Meloni, sei ein aktuelles Beispiel, welches die potenziellen Cyber-Gefahren verdeutliche. „Dabei ist nicht nur der unberechtigte Zugriff ein Problem“, so Dr. Krämer. Er könne auch zu groß angelegten Desinformationskampagnen führen: „Böswillige Akteure können diese Plattformen zur Verbreitung von Unwahrheiten oder zur Manipulation der öffentlichen Meinung missbrauchen. Wie aktuell diese Bedrohungen auch in Deutschland sind, zeigt die Warnung des BSI und von Google-Sicherheitsforschern, dass Elite-Hacker mit Verbindungen zu russischen Geheimdiensten im vergangenen Monat mehrere deutsche Parteien ins Visier genommen haben, um in deren Netzwerke einzudringen und Daten zu stehlen.“

Für Staats- und Regierungschefs gehe das Cyber-Risiko über die persönliche Sicherheit hinaus und betreffe auch die Nationale Sicherheit und die internationalen Beziehungen. Ein gehacktes Social-Media-Account könne nicht nur zur Verbreitung von Desinformation, sondern auch zur Provokation internationaler Zwischenfälle oder zur Manipulation diplomatischer Beziehungen genutzt werden. „Die Sicherheit dieser digitalen Plattformen ist daher nicht nur ein persönliches oder unternehmerisches, sondern auch ein nationales und internationales Anliegen“, unterstreicht Dr. Krämer.

Entwicklung von speziellen Richtlinien zur Cyber-Sicherheit erforderlich

Die Entwicklung von Richtlinien zur Cyber-Sicherheit, um den besonderen Bedürfnissen und Risiken von Personen des öffentlichen Lebens gerecht zu werden, sei von entscheidender Bedeutung. „Diese Richtlinien sollten die Bedeutung einer umfassenden Sicherung sowohl der persönlichen Konten als auch der elektronischen Geräte deutlich hervorheben.“ Ein wirksamer Cyber-Sicherheitsansatz erfordere ständige Aufmerksamkeit und regelmäßige Anpassungen der Sicherheitspraktiken. Dazu gehörten die Verwendung starker Passwörter, der Einsatz von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und die konsequente Überwachung von Konto-Aktivitäten, um die digitale Sicherheit kontinuierlich zu gewährleisten.

„Bei der Sicherheit geht es jedoch nicht nur darum, unberechtigten Zugriff zu verhindern, sondern auch darum, die freigegebenen Inhalte zu verwalten“, betont Dr. Krämer. Die unbeabsichtigte Preisgabe sensibler Daten, wie die Veröffentlichung des Personalausweises des französischen Präsidenten, Emmanuel Macron, zeige, wie selbst scheinbar harmlose Informationen zu potenziellen Waffen werden könnten. „Dies macht deutlich, dass nicht nur Mitarbeiter und Sicherheitsteams, sondern auch der Einzelne selbst in digitaler Kompetenz und ,Awareness’ geschult werden muss.“

Digitale Hygiene mittels proaktiver Cyber-Schutzmaßnahmen

Auf dem Weg in die Zukunft brauchten Staats- und Regierungschefs und alle Personen mit Zugang zu kritischen Informationen robuste Sicherheitsprotokolle und einen umsichtigen Umgang mit digitalen Spuren. „In unserem Zeitalter steht unglaublich viel auf dem Spiel. Die Folgen eines mangelnden Schutzes digitaler Daten gehen weit über den Einzelnen hinaus und können die globale Stabilität und das Vertrauen in öffentliche Institutionen massiv beeinträchtigen.“

Durch die Förderung einer Kultur der „digitalen Hygiene“ und das Ergreifen proaktiver Maßnahmen, um Online-Plattformen zu schützen, könnten Einzelpersonen und Organisationen die Möglichkeiten, die Soziale Medien bieten, besser nutzen und gleichzeitig die damit verbundenen Risiken verringern. Dr. Krämer stellt klar: „So können Soziale Medien ein Instrument positiven Engagements bleiben, anstatt zu einer Belastung zu werden, die den Geschichtsverlauf negativ beeinflusst.“

Bewusstsein für Cyber-Sicherheitsbedrohungen schärfen!

Regelmäßige Sicherheitsschulungen spielten in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle, indem sie das Bewusstsein für Cyber-Sicherheitsbedrohungen schärften und die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelten, um diesen Herausforderungen wirksam begegnen zu können.

Solche Schulungsprogramme böten den Teilnehmern praktische Erfahrungen mit den neuesten Sicherheitswerkzeugen und -verfahren: So könnten sie lernen, Anzeichen von Sicherheitsverletzungen frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. „Darüber hinaus fördern sie eine Atmosphäre der ständigen Wachsamkeit und des gegenseitigen Austauschs bewährter Sicherheitspraktiken, was die Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyber-Angriffen erheblich stärkt“, so Dr. Krämer abschließend.

Weitere Informationen zum Thema:

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