Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von am Dienstag, Oktober 28, 2025 9:01 - noch keine Kommentare

STRATO-Studie: 75 Prozent der deutschen Cloud-Nutzer fordern europäische Datenhoheit

„Cloud“-Speicher sind heute für die Mehrheit der Deutschen selbstverständlich – doch die Frage, wo Daten gespeichert werden und wer darauf zugreifen kann, ist für viele Nutzer von zunehmender Bedeutung

[datensicherheit.de, 28.10.2025] Die STRATO GmbH ist ein Unternehmen der börsennotierten IONOS Group SE und beschäftigt rund 440 Mitarbeiter. 1997 wurde STRATO in Berlin gegründet und gehört mit über vier Millionen Domains und mehr als zwei Millionen Kundenverträgen heute zu den größten Webhosting-Anbietern in Europa. Nach eigenen Angaben hostet STRATO über 100.000 physische und virtuelle Server in TÜV-zertifizierten Rechenzentren in Deutschland bzw. in Europa. STRATO hat in einer repräsentativen Forsa-Studie die Nutzung von „Cloud“-Speichern in Deutschland untersucht. Deren Ergebnisse zeigen demnach: „Cloud“-Speicher sind heute für die Mehrheit der Deutschen selbstverständlich – „doch die Frage, wo Daten gespeichert werden und wer darauf zugreifen kann, ist für viele zunehmend entscheidend“. Im Rahmen der Studie wurden laut STRATO im August 2025 rund 1.000 Bürger zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland befragt. Die Online-Erhebung sei durch Forsa (Deutschland) erfolgt – die Ergebnisse seien repräsentativ, mit einer statistischen Fehlertoleranz von +/- 3 Prozentpunkten.

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Abbildung: STRATO (FORSA)

Präferenzen beim Datenschutz: Europäische Angebote gewinnen zunehmend Akzeptanz

75% fordern, dass keine außereuropäischen Institutionen Zugriff auf ihre Daten haben sollen

Digitale Souveränität sei damit nicht nur im Business- und öffentlichen Bereich relevant, sondern mit der klaren Erwartungshaltung deutscher „Cloud“-Nutzer im Privatbereich längst zu einem gesamtgesellschaftlichen Thema geworden.

  • Drei Viertel der befragten „Cloud“-Nutzer (75%) wollten, „dass keine außereuropäischen Institutionen Zugriff auf ihre Daten haben“. Entsprechend legten 73 Prozent Wert auf einen europäischen Server-Standort und die Einhaltung der DSGVO (und anderer Datenschutzrechte).

„67 Prozent geben zudem an, bei ,Cloud’-Diensten von außereuropäischen Anbietern datenschutzrechtliche Bedenken zu haben.“ Dies sei besonders bei Befragten über 30 Jahren der Fall (30-44 Jahre: 64% / 45-59 Jahre: 68% / 60-75 Jahre: 82%).

„Cloud“-Nutzung inzwischen alltäglich – indes zählen Komfort und Sicherheit

Etwa zwei Drittel der Deutschen (66%) nutzten „Cloud“-Speicher bereits zur Sicherung ihrer privaten Daten. Das wichtigste Auswahlkriterium bei der Anbieterwahl ist laut der nun vorliegenden Forsa-Studie für 83 Prozent der geräteübergreifende Zugriff. Gleichzeitig forderten viele Nutzer klare und verständliche Rahmenbedingungen: „Mehr als die Hälfte achtet auf Vertragskonditionen (58%) oder Verschlüsselung (52%). Für jeden Zweiten ist die Speicherung in Deutschland oder der EU ein ausschlaggebendes Kriterium (50%).“

  • 65 Prozent der „Cloud“-Nutzer gäben an, dass ihnen ein europäischer Server-Standort und DSGVO-Konformität wichtiger seien als ein günstiger Preis – selbst wenn europäische Anbieter etwas teurer wären. „Nur 39 Prozent bevorzugen ausschließlich EU-,Cloud’-Dienste, wenn diese nicht mehr kosten als außereuropäische Angebote“.

Im Vergleich zu ähnlichen Daten aus der STRATO-Studie von 2019 lasse sich ein Wachstum interpretieren: „Sowohl die Bedeutung des europäischen Server-Standorts (2019: 64% / 2025: 73%) als auch die Zahlungsbereitschaft für eine EU-„Cloud“ (2019: 52% / 2025: 65%) erzielen im Jahr 2025 deutlich höhere Prozentzahlen.“

„Cloud“-Nutzern wünschen überwiegend automatische Erkennung und Warnung bei verdächtigen Zugriffen

Wer keinen „Cloud“-Speicher nutzt, führe vor allem Sicherheitsbedenken an: „88 Prozent speichern Daten lieber lokal, 79 Prozent fürchten unbefugten Zugriff.“ Skepsis überwiege bei den Nicht-Nutzern: „Immerhin 40 Prozent von ihnen können sich vorstellen, zumindest künftig deutsche ,Cloud’-Speicher zu verwenden – vor allem für Fotos, Backups oder um unabhängig von eigenen Geräten auf Daten zugreifen zu können.“

  • Zunehmend wichtig würden auch sog. intelligente Funktionen: Knapp drei Viertel der „Cloud“-Nutzer unter den Befragten (74%) wünschten sich eine automatische Erkennung und Warnung bei verdächtigen Zugriffen. Deutlich mehr als die Hälfte erwarte technische Unterstützung beim Aufräumen und Löschen doppelter Dateien (63%) oder eine intelligente Suchfunktion (60%). Damit zeige sich: „Die Erwartungen an moderne ,Cloud’-Dienste reichen über reinen Speicherplatz weit hinaus – Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit stehen zunehmend im Zentrum.“

„Die Ergebnisse unserer ,Cloud’-Nutzungs-Studie zeigen sehr deutlich: Digitale Souveränität ist eine zentrale Erwartung aus allen Teilen der Gesellschaft – sei es im Business, im öffentlichen oder im privaten Kontext“, kommentiert der STRATO-Geschäftsführer, Dr. Jens Reich. Sein Fazit: „Jetzt gilt es, europäische Alternativen konsequent auszubauen und Vertrauen durch Transparenz und Sicherheit zu stärken! Als ein europäisch führender Anbieter sehen wir es genau deshalb als unsere Aufgabe, Privatkunden, Selbstständigen und KMU sichere, DSGVO-konforme und zukunftsorientierte Lösungen bereitzustellen.“

Weitere Informationen zum Thema:

STRATO
Über uns: STRATO Webhosting – fair, einfach und günstig

STRATO
Geschäftsführung: Dr. Jens Reich

IONOS
IONOS Group SE: Europas führender Digitalisierungs-Partner und zuverlässiger Cloud Enabler für den Mittelstand

forsa
Fakten für Deutschland

datensicherheit.de, 26.09.2025
Geopolitische Unsicherheiten: Deutsche Unternehmen richten Cloud-Strategien neu aus / Anwender setzen laut vorliegender Studie „EuroCloud Pulse Check 2025“ insbesondere auf Hybrid- und Multi-„Cloud-Ansätze“, um ihre Digitale Souveränität und Resilienz zu stärken

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NIS-2: DAV-Forderung nach Einbindung der Cloud-Anbieter / Mit der NIS-2-Richtlinie soll ein hohes gemeinsames Cybersicherheitsniveau in der Europäischen Union EU geschaffen werden

datensicherheit.de, 24.03.2025
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