Aktuelles, Branche - geschrieben von cp am Montag, März 9, 2015 11:48 - ein Kommentar
TTIP: Bundesverband IT-Sicherheit warnt vor Absenkung des IT-Sicherheitsniveaus
Verlust hoher europäischer Qualitätsstandards befürchtet
[datensicherheit.de, 09.03.2015] Das Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaftsabkommen (TTIP) wird in der öffentlichen Diskussion nach Ansicht des Bundesverbandes IT-Sicherheit e.V. (TeleTrusT) zu Recht einer kritischen Betrachtung unterzogen. Der Verband warnt davor, dass TTIP zu einer Absenkung der deutschen bzw. europäischen Datenschutz- und IT-Sicherheitsstandards führen könnte.
In Verbindung mit TTIP befürchtet TeleTrusT einen Verlust hoher europäischer Qualitätsstandards. Dies betrifft die Gebiete Datenschutz und IT-Sicherheit sowie die aus TTIP abzuleitende IT-Standardisierung. TTIP beinhaltet den Ansatz, dass sich die Verhandlungsparteien auf Standards einigen werden, nach denen ein Marktzugang für Produkte und Dienstleistungen auch im IT-Bereich sichergestellt sein wird. Hieraus ergeben sich wichtige Impulse für die nationalen Vorgaben an IT-Sicherheitsprodukte.
Das Thema IT-Sicherheit und im Besonderen das zentrale Element Kryptoalgorithmen sind in Bezug auf TTIP aufmerksam zu beobachten. Dies unter dem Aspekt, dass nationale Institutionen – wie z.B. in Deutschland das BSI – als Sachwalter hoher Standards nicht direkt in die Verhandlungen involviert ist, sondern ihre Vorstellung den Verhandlungsführern der EU-Kommission erst nahebringen müssen, um zu vermeiden, dass TTIP in diesem Zusammenhang durch amerikanische NIST-Standards geprägt wird. Wenn dies nicht mehr zu verhandeln wäre, würde es die gesamte deutsche IT-Sicherheitsindustrie betreffen.
TeleTrusT geht von folgenden Prämissen aus und versteht sie als Handlungsaufforderung an die politischen Entscheidungs- und TTIP-Verhandlungsträger:
- Die ITK-Industrie profitiert von globalen Standards und globalen technischen Spezifikationen aber die TTIP-Verhandlungen dürfen nicht im Wege politischer Zugeständnisse in eine Abwärtsspirale für IT-Sicherheitsstandards münden.
- TTIP darf in Bezug auf IT-Sicherheit nicht zu einem geringeren Sicherheitsniveau für kommerzielle IT-Produkte führen, insbesondere nicht zu schwächeren Kryptoalgorithmen.
- Grundsätzlich ist ein Handelsabkommen zwischen den USA und der EU zu begrüßen. Die Snowden-Affäre hat aber deutlich werden lassen, dass Europa sich nicht auf das grundsätzliche andere ‚Privacy‘-Verständnis der USA einlassen sollte.
- Bei Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums ist zu erwarten, dass deutlich mehr Daten, insbesondere personenbezogene Daten, zwischen der EU und den USA hin- und herfließen werden. Dies darf nicht ohne abgestimmtes Datenschutzverständnis geschehen. Das Fehlen einheitlicher Standards würde ansonsten zu unterschiedlichen, wettbewerbsverzerrenden Anforderungen, an Unternehmen dies- und jenseits des Atlantiks führen.
- Der liberalisierte Zugang zu öffentlichen Aufträgen darf die nationale digitale Souveränität nicht gefährden.
Aktuelles, Experten, Studien - Sep 22, 2023 10:40 - noch keine Kommentare
Internet-Verfügbarkeit: Noch 3 Milliarden Menschen weltweit ohne Zugang
weitere Beiträge in Experten
- Registermodernisierung: Von der Steuer-Identifikationsnummer zur Bund ID
- collect and connect: Veranstaltungsreihe zu Berlins kulturellem Digital-Erbe
- BVSW Cyberherbst 2023 soll Unternehmen helfen, Risiken zu erkennen und sich zu schützen
- KRITIS und Risikomanagement: Hybrid-Veranstaltung am 20. September 2023
- Bundesdatenschutzgesetz: Novelle sieht Datenschutzkonferenz als etabliertes Format an
Branche, Aktuelles, Studien - Sep 21, 2023 12:32 - noch keine Kommentare
Web-Anwendungen laut CyCognito-Studie großes Risiko für Unternehmen
weitere Beiträge in Branche
- Digitalisierung und Vernetzung: IT-Security als Wegbereiter
- Gefahren für Politik und Demokratie: Optimierung von Deepfakes mittels KI
- Muddled Libra wird spektakulärer Cyber-Angriff auf MGM Resorts in Las Vegas zugeschrieben
- Cloud: Rückverlagerung von Daten nimmt an Bedeutung zu
- Cyber-Kriminalität in Deutschland: Für 2023 wieder Schäden im Wert von über 200 Milliarden Euro erwartet
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren