Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Mittwoch, August 3, 2011 14:53 - noch keine Kommentare
Warnung des Bundesdatenschutzbeauftragten: Steuer-ID droht zum allgemeinen Personenkennzeichen zu werden
Peter Schaar stellt mit Besorgnis fest, dass die Verwendungsmöglichkeiten der Steuer-ID schleichend ausgeweitet werden
[datensicherheit.de, 03.08.2011] Vier Jahre nach Einführung der Steueridentifikationsnummer kritisiert der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar, dass die Steuer-ID zunehmend auch außerhalb der Steuerverwaltung genutzt wird:
Seine Befürchtungen hinsichtlich der zunehmenden Verwendung der Steuer-ID in den verschiedensten Lebensbereichen hätten sich leider bestätigt. Schaar stellt mit Besorgnis fest, dass die Verwendungsmöglichkeiten der Steuer-ID schleichend ausgeweitet werden.
Nicht nur Finanzbehörden, sondern auch Banken, Versicherungen und Krankenkassen verwendeten mittlerweile die Steuer-ID. Wer heute ein Konto eröffnen will oder Elterngeld beantragt, müsse dafür seine Steuer-ID angeben. Damit droht die Steuer-ID durch die Hintertür zu einem allgemeinen Personenkennzeichen zu werden – eine Entwicklung, die von Verantwortlichen bei deren Einführung vehement bestritten worden sei.
Durch die Steuer-ID wurden erstmals alle Bundesbürger in einer zentralen Datenbank dauerhaft erfasst. Bei einer Erweiterung der unter der Steuer-ID gespeicherten Daten etwa um Angaben zur Religionszugehörigkeit oder zu Familienangehörigen habe der Staat einen umfangreichen zentralen Datenbestand geschaffen, der für verschiedene Stellen von Interesse sei.
Schon diese Daten enthielten Informationen über unterschiedliche Lebensumstände eines jeden Bürgers. Wenn zudem auch weitere Dateien über die Steuer-ID verknüpfbar würden, verstärke sich die Gefahr der Bildung aussagekräftiger Persönlichkeitsprofile. Besonders bedenklich sei es, wenn dies ohne Kenntnis der Betroffenen geschehe, so Schaar.
Weitere Informationen zum Thema:
Aktuelles, Experten - Juni 11, 2025 1:05 - noch keine Kommentare
eco begrüßt prinzipiell Investitionssofortprogramm zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland
weitere Beiträge in Experten
- OT Security in 2025: More Incidents, less Ransomware
- Jährlich droht die Ransomware: eco fordert konsequente Cyberresilienz-Strategien
- Bundeslagebild Cybercrime 2024: BKA meldet zahlreiche Ermittlungserfolge bei anhaltend hoher Bedrohungslage
- Verbraucherzentrale NRW: Erste Hilfe bei Datendiebstahl und Geldverlust
- Webshops und Retouren: Rückgabe bestellter Ware oft zu kompliziert
Aktuelles, Branche - Juni 14, 2025 0:21 - noch keine Kommentare
Instagram: Identitätsbetrug bedroht Sicherheit und Reputation von Unternehmen
weitere Beiträge in Branche
- Generative KI boomt – zunehmende Sicherheitsrisiken als Kehrseite der Medaille
- Software-Supply-Chain-Angriffe in der Industrie als TOP-1-Cybergefahr
- Cybercrime Risiko Index warnt vor Cyberangriffen: Deutsche Verbraucher und KMU stark betroffen
- Blick über den eigenen Tellerrand: Cybersicherheit als Frage nationaler Souveränität
- OT Security in 2025: More Incidents, less Ransomware
Branche, Umfragen - Dez. 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren