Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Donnerstag, Februar 18, 2021 18:49 - noch keine Kommentare
IT-Branche als Pionier gefordert: Konstruktive Ansätze für mehr Digitale Souveränität
Andrea Wörrlein kritisiert einseitige Forderungshaltung und fordert konkretes Engagement der IT-Branche und ihrer Verbände
[datensicherheit.de, 18.02.2021] Das jüngste bitkom-Papier „Nachhaltig, souverän, resilient: Deutschlands digitale Dekade“ wiederhole „alte Muster“ – es erschöpfe sich in einem umfassenden Forderungskatalog an staatliche Institutionen: mehr Fördermittel, mehr Programme, mehr Gremien, weniger Regulierung… „Welche Beiträge die IT-Branche selbst in den weiteren Prozess der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft einzubringen gedenkt, etwa beim Thema flächendeckende Breitbandausstattung, fehlt völlig“, kritisiert Andrea Wörrlein, Geschäftsführerin von VNC in Berlin und Verwaltungsrätin der VNC AG in Zug. Das sei zu wenig, um nicht nur als fordernder Lobbyverband, sondern als fördernder, aktiver Mitgestalter unserer digitalen Zukunft wahrgenommen zu werden.

Foto: VNC
Andrea Wörrlein: IT-Branche darf sich nicht in Forderungscodex flüchten!
IT-Branche in der Pflicht: Dramatischer Mangel an qualifizierten IT-Experten und -Entwicklern
Immerhin, gebe es auch positive Ansätze, wie etwa beim Thema „Open Source“. Es sei evident, dass offene Software von der weltweiten Community nicht nur im Krisenfall weitaus schneller adaptiert, geändert und gesichert werden könne als das mit den limitierten Ressourcen und systemimmanenten Einschränkungen von „Closed Source“ möglich sei.
Wörrlein: „Um so wichtiger sind konkrete Vorschläge, wie der dramatische Mangel an qualifizierten IT-Experten und -Entwicklern mittel- und langfristig behoben werden kann.“ Nur mit hochattraktiven Arbeitsplätzen und verlockenden Entwicklungschancen lasse sich der „Brain Drain“ der zweifellos vorhandenen Intelligenz stoppen – oder sogar umkehren. Auch hierzu stehe die IT-Branche in der Pflicht, nicht nur zu fordern, sondern selbst zu fördern und eigene kreative Konzepte zu entwickeln.
Bei Entwicklung und Umsetzung Digitaler Souveränität steht IT-Branche selbst in der Verantwortung
Gerade die Erfahrungen in der „Pandemie“ zeigten, dass eine höhere Krisen-Resilienz nur mit neuen, konstruktiven Ideen angepackt werden könne. So wie die mangelhafte Stabilität von Lieferketten in Krisenzeiten dort bereits die Prämissen verändert habe, gälten neue Maßstäbe auch für die IT-Infrastruktur. Souveränität und Sicherheit seien mit fremdgesteuerten und -kontrollierten Plattformen nicht vereinbar.
„Robuste, ausfallsichere IT-Infrastruktur kann nur mit einem hohen Anteil von Technologie und Software aus Deutschland und Europa samt eigenem Hosting und Personal erreicht werden“, betont Wörrlein. Initiativen dazu seien überfällig und eine anspruchsvolle und der gesellschaftlichen Entwicklung dienliche Aufgabe für einen der größten Digitalverbände der Welt. Bei der Entwicklung und Umsetzung der Digitalen Souveränität Deutschlands und Europas stehe die IT-Branche selbst in der Pflicht und dürfe sich „nicht in einen Forderungscodex flüchten“, stellt Wörrlein klar.
Weitere Informationen zum Thema:
bitkom, Fabian Zacharias
Nachhaltig, souverän, resilient: Deutschlands digitale Dekade / Bitkom-Positionen zur Bundestagswahl 2021
datensicherheit.de, 11.02.2021
Digitale Souveränität – oft beschworen, immer mehr bedroht / Tobias Gerlinger kritisiert steigende Ausgaben des Bundes für Software von Microsoft zu Lasten Digitaler Souveränität
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