Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von am Mittwoch, Juli 9, 2025 7:14 - noch keine Kommentare

Urlaubsfotos in Sozialen Medien: Nur fünf Prozent machen Kindergesichter unkenntlich

Zwar ist das Bewusstsein für Risiken beim Posten von Kinderfotos gewachsen – doch sollten sich Eltern stets vorbildhaft um die eigene Privatsphäre und die ihrer Kinder bemühen

[datensicherheit.de, 09.07.2025] Erste Bundesländer sind bereits in die Sommerferien 2025 gestartet – und da ist zu erwarten, dass wieder viele Familien über Soziale Medien Freunde und Angehörige an ihrem Urlaub teilhaben lassen. Wie bewusst Eltern und Urlauber mit dem Teilen ihrer Urlaubsbilder umgehen, hat der eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. mittels einer aktuellen, repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag untersuchen lassen.

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Abbildung: eco e.V.

YouGov-Umfrage 2025 zu Vorsichtsmaßnahmen beim Teilen von Urlaubsfotos

40 Prozent teilen Urlaubsfotos nur mit ausgewählten Personen

Die Daten dieser Befragung basieren demnach auf Online-Interviews mit Mitgliedern des „YouGov Panels“, welche der Teilnahme vorab zugestimmt haben. „Für diese Befragung wurden im Zeitraum 13. und 16.06.2025 insgesamt 2.012 Personen befragt.“

  • Zwar würden vielfach bereits Schutzmaßnahmen beachtet – so teilten 40 Prozent Urlaubsbilder nur mit ausgewählten Personen bzw. 21 Prozent vermieden grundsätzlich Posts von Bildern, auf denen Kinder zu sehen sind, dennoch verzichteten acht Prozent nach wie vor vollständig auf jegliche Vorsicht.

So bleibe das Thema hochaktuell, denn nur 13 Prozent nutzten gezielt Privatsphäre-Einstellungen beim Posten über Soziale Dienste.

Mittels KI können Fotos leicht gefunden und missbraucht werden

Eltern müssten sich immer bewusst machen, dass Urlaubsbilder im Netz nicht nur von Freunden und Verwandten gesehen werden könnten, sondern je nach Online-Dienst und vorgenommenen Datenschutzeinstellungen auch von UnbekanntenAlexandra Koch-Skiba, Leiterin der „eco Beschwerdestelle“ warnt:

  • „Mit dem zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz können selbst scheinbar harmlose Bilder einfacher aufgefunden und anschließend gespeichert sowie in problematische Kontexte gebracht werden.“

Folgende Schutzmaßnahmen treffen die Befragten beim Teilen von Urlaubsbildern ihrer Kinder (Mehrfachwahl war hier möglich):

  • 40 Prozent teilten Fotos nur mit ausgewählten Personen
  • 34 Prozent verzichteten vollständig auf das Teilen von Urlaubsfotos
  • 21 Prozent Prozent vermieden Bilder, auf denen Kinder zu sehen sind
  • 20 Prozent achteten darauf, keine sensiblen Inhalte wie z.B. Kinder in Badebekleidung zu posten
  • Nur 13 Prozent nutzten gezielt Privatsphäre-Einstellungen
  • Lediglich fünf Prozent machten Kindergesichter unkenntlich

Weiterhin große Lücken im praktischen Schutzverhalten beim Posten von Urlaubsfotos

„Wir sehen, dass viele Menschen bereits erste Vorkehrungen treffen, um ihre Bilder bewusster zu teilen, kommentiert Koch-Skiba – Eltern seien heute deutlich aufmerksamer als noch vor einigen Jahren, wenn es um Kinderfotos im Netz geht, dies zeigten ihre Langzeitbeobachtungen klar.

  • Gleichzeitig gebe es weiterhin große Lücken im praktischen Schutzverhalten. „Gerade durch neue Technologien wie KI-basierte Bildauswertung ist mehr digitale Wachsamkeit gefragt denn je!“ Das Internet vergesse nicht – und KI könne dafür sorgen, dass Inhalte leichter gefunden werden. Koch-Skiba betont abschließend:. „Wer Urlaubsbilder teilt, trägt Verantwortung – Eltern haben dabei eine besondere Vorbildfunktion!“

Sicheres Posten statt sorgloses Teilen – fünf eco-Tipps von eco für Eltern und Urlauber:

  1. KI erkennt mehr als gedacht!
    Moderne Algorithmen könnten Gesichter, Orte und selbst Kleidung automatisiert identifizieren. Daher: „Gesichter möglichst unkenntlich machen – etwa durch Sticker oder Verpixelung. Auch den Bildhintergrund im Blick behalten!“
  2. Nicht zu viel Haut zeigen!
    Fotos von Kindern in Badebekleidung sollten grundsätzlich nicht im Internet veröffentlicht werden: Solche Bilder könnten zweckentfremdet, aus dem Zusammenhang gerissen oder sogar automatisiert über Bilddatenbanken weiterverbreitet oder über sogenannte Crawler aufgefunden werden. „Schützen Sie die Privatsphäre und Sicherheit Ihres Kindes, indem Sie auf solche Uploads verzichten!“
  3. Teilen stets nur mit Bedacht!
    Statt mit der ganzen Welt Privates zu teilen, sollte auf „Social Media“ gezielt eingeschränkt werden, wer Inhalte sehen darf. „Viele Plattformen bieten inzwischen Tools zur feingliedrigen Kontrolle – nutzen Sie diese aktiv!“
  4. Kinder mit einbeziehen – und sensibilisieren!
    Mit älteren Kindern sollte besprochen werden, welche Bilder gepostet werden. Schließlich gehe es auch um ihr Persönlichkeitsrecht und ihre Privatsphäre. „So stärkt frühzeitige Medienbildung auch ihr Bewusstsein für digitale Privatsphäre!“
  5. Illegale Inhalte melden – und eigene Inhalte überdenken!
    Wer auf problematische Inhalte stößt, könne diese über die „eco Beschwerdestelle“ unkompliziert und anonym melden. Und: „Wer bei eigenen Postings ein schlechtes Gefühl hat, sollte lieber verzichten oder löschen!“

Weitere Informationen zum Thema:

eco VERBAND DER INTERNETWIRTSCHAFT
eco Beschwerdestelle

datensicherheit.de, 28.08.2018
Vorsicht vor Familienfotos in Online-Posts / Umfrage zu Risiken von Bildern und Informationen über Familienmitglieder und wie man sich davor schützen kann.



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