Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von am Donnerstag, September 11, 2025 0:25 - noch keine Kommentare

Stealerium-Warnung: Sextortion-Stealer-Infektionen laut Kaspersky verzehnfacht

Kaspersky verzeichnete allein zwischen dem 1. und dem 8. September 2025 einen massiven Anstieg entsprechender Angriffsversuche – von 1.824 im August 2025 auf 21.963 Fälle alein in den ersten acht September-Tagen

[datensicherheit.de, 11.09.2025] Cyberkriminelle erzeugten in Phishing-Mails mit der Behauptung „Ich habe Bilder von dir beim Masturbieren“ lange ein typisches Drohszenario, um Angst zu erzeugen und von Nutzern Geld zu erpressen. Mit der Spyware „Stealerium“ sei diese Masche nun wieder zu einer aktuellen und realen Bedrohung geworden, warnt Kaspersky in einer aktuellen Meldung: „Die Schadsoftware kann heimlich Webcam-Bilder aufnehmen, sobald erotische Suchbegriffe erkannt werden!“ Kaspersky verzeichnete demnach allein zwischen dem 1. und dem 8. September 2025 einen massiven Anstieg entsprechender Angriffsversuche – von 1.824 im August 2025 (ganzer Monat) auf 21.963 Fälle in nur acht Tagen.

Kaspersky: Diese Spyware erkennt bestimmte Schlagwörter und explizites Bildmaterial

Bei „Stealerium“ handele es sich um einen „Info-Stealer“ auf Open-Source-Basis, „der private Daten abgreift und diese für digitale Erpressung nutzt“. Diese Spyware erkenne bestimmte Schlagwörter und explizites Bildmaterial – und könne daraufhin unbemerkt auf die Webcam zugreifen, um Aufnahmen zu machen.

  • „Die gestohlenen Informationen, darunter Passwörter, Bankdaten, Key für Krypto-Wallets und eben auch intime Bildaufnahmen, dienen den Angreifern als Grundlage für Sextortion-Versuche.“

Am häufigsten erfolge die Infektion über Phishing-E-Mails mit manipulierten Anhängen oder Links – oft getarnt als Rechnungen oder dringende Mitteilungen. Dadurch könnten nahezu alle „Windows“-Nutzer betroffen sein.

Kaspersky gibt Tipps zum Schutz vor „Stealerium“

„Nutzer sollten sich bewusst sein, dass nicht nur klassische Erwachsenen-Websites betroffen sind. Selbst das Suchen nach nicht jugendfreien Inhalten auf Sozialen Netzwerken kann die Spyware aktivieren“, erläutert Anna Larkina, Expertin für „Web Content“ und Datenschutz bei Kaspersky.

Sie gibt folgende Tipps zum Schutz vor „Stealerium“:

  • „Nutzer sollten in den Datenschutzeinstellungen ihres Geräts überprüfen, ob unbekannte Apps Zugriffsrechte auf die Kamera haben, und diese gegebenenfalls entziehen!“
  • „Auch im Umgang mit E-Mails von unbekannten Absendern ist Vorsicht geboten: Die Absenderadresse sollte stets genau geprüft werden, Anhänge oder Links sollten nur geöffnet werden, wenn die Quelle eindeutig vertrauenswürdig ist!“
  • „Wird nach dem Öffnen einer Datei zur Installation von Software aufgefordert, ist dringend davon abzuraten!“
  • „Eine zuverlässige Sicherheitslösung hilft dabei, unbefugte Zugriffe auf die Kamera zu erkennen und zu blockieren. Zusätzlich kann ein physischer Kameraschutz – etwa in Form einer Abdeckung oder eines Schiebers – für mehr Sicherheit sorgen!“
  • „Um sich umfassend zu schützen, sollten außerdem grundlegende Sicherheitsmaßnahmen wie die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung für sensible Konten sowie der Verzicht auf das Speichern von Passwörtern im Browser umgesetzt werden!“
  • „Kommt es dennoch zu einem Erpressungsversuch, sollte dieser unbedingt den zuständigen Behörden gemeldet werden!“

Weitere Informationen zum Thema:

kaspersky
Cyberimmunität ist unser erklärtes Ziel / Wir sind ein Team von über 5.000 Fachleuten mit einer über 25-jährigen Erfolgsgeschichte im Schutz von Privatpersonen und Unternehmen weltweit und haben uns die weltweite Cyberimmunität als ultimatives Ziel gesetzt

DARKREADING
Anna Larkina: Web Content Analysis Expert, Kaspersky

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datensicherheit.de, 11.12.2018
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