Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von am Mittwoch, November 26, 2025 0:53 - noch keine Kommentare

CRIF-Studie alarmiert: 95 Prozent der Webshops von Betrug betroffen

Online-Betrug im E-Commerce bleibt auf hohem Niveau – über ein Viertel der von CRIF befragten Betreiber mit Gesamtschäden von 100.000 Euro

[datensicherheit.de, 26.11.2025] Laut einer aktuellen Stellungnahme des Informationsdienstleister CRIF GmbH wurden in Deutschland 95 Prozent der Webshops bereits mit Betrug bzw. Betrugsversuchen konfrontiert. Gerade jetzt – rund um den „Black Friday 2025“ steige die Gefahr für E-Commerce-Unternehmen: Hohe Bestellvolumina und attraktive Angebote lockten eben nicht nur „Schnäppchenjäger“, sondern auch Betrüger an. Eine aktuelle CRIF-Umfrage zeigt demnach, dass der Online-Betrug in Deutschland seit Jahren auf einem konstant sehr hohen Niveau liegt. Betrachtet man die Entwicklung der vergangenen zwölf Monate, so hätten 45 Prozent der befragten deutschen E-Commerce-Unternehmen von weiter gestiegenen Betrugsrisiken berichtet. Für 42 Prozent der Webshops sei die Entwicklung der Betrugsfälle auf hohem Niveau gleichgeblieben; lediglich zwölf Prozent der Händler verzeichneten weniger Betrugsfälle als im Vorjahr. Dies sind laut CRIF die zentralen Ergebnisse der eigenen aktuellen Studie „Betrug im E-Commerce“ – auf Basis einer Befragung von knapp 50 Webshop-Betreibern in Deutschland.

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Foto: CRIF GmbH

CRIF-Geschäftsführer Dr. Frank Schlein prognostiziert: Künstliche Intelligenz und synthetische Identitäten werden künftig die Betrugsaktivitäten zusätzlich verschärfen!

Online-Betrug mit vielen Gesichter – CRIF sieht „Identitätsbetrug“ auf Platz 1

Die häufigste betrügerische Praxis in Deutschland sei der sogenannte Identitätsdiebstahl: „76 Prozent der E-Commerce-Unternehmen waren bereits damit konfrontiert, dass sich ein Kunde als eine andere reale Person ausgegeben hat.“

  • Darüber hinaus hätten 74 Prozent der befragten Unternehmen angegeben, Erfahrungen mit Betrugsversuchen durch falsche Namens- und/oder Adressangaben gemacht zu haben.

53 Prozent der Händler seien von „Eingehungsbetrug“ betroffen gewesen – „dabei bestellt der Käufer, obwohl er bereits weiß, dass er die Rechnung nicht begleichen kann oder will, und die Ware dennoch ausgeliefert wird“.

CRIF-Empfehlung an Betreiber, im Umfeld von „Black Friday“ oder „Cyber Monday“ besonders aufmerksam zu sein

47 Prozent der Betrugsfälle resultierten aus gestohlenen Zahlungsdaten (z.B. Kreditkarten). 41 Prozent der Webshop-Betreiber sähen im „Account Takeover“ eine häufige Betrugsform – dabei nutzten Täter das Kundenkonto einer anderen Person für ihre Bestellungen.

  • „Online-Shops sollten an umsatzstarken Tagen wie dem ,Black Friday’ oder ,Cyber Monday’ besonders aufmerksam sein, Identitäts- und Zahlungskontrollen verstärken und ihre Betrugspräventionsstrategien überprüfen, um das Umsatzpotenzial nicht durch Verluste zu gefährden!“, kommentiert Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF Deutschland, die vorliegenden Umfrage-Ergebnisse.

Betrugsprävention sei heute wichtiger denn je, so Schlein: „Wer einen Online-Shop betreibt, muss damit rechnen, Opfer von Betrug zu werden! Kaum ein Händler ist bislang verschont geblieben – viele mussten bereits erhebliche finanzielle Einbußen durch organisierten Betrug hinnehmen. Die Methoden der Täter werden dabei immer professioneller. Künstliche Intelligenz und synthetische Identitäten werden künftig die Betrugsaktivitäten zusätzlich verschärfen.“

CRIF-Erkenntnis: Über ein Viertel der Betreiber mit Schäden über 100.000 Euro konfrontiert

Die Auswirkungen solcher betrügerischen Aktivitäten seien vielfältig: Reputationsschäden, juristische Kosten und direkte finanzielle Verluste. Für den Großteil (79%) der befragten Unternehmen habe der höchste Einzelverlustbetrag durch Betrugsfälle bei unter 5.000 Euro gelegen.

  • Allerdings hätten zwölf Prozent der Webshop-Betreiber angegeben, dass die durchschnittlichen Verluste pro Schadensfall zwischen 5.000 und 10.000 Euro lägen. Bei neun Prozent der Shops habe der Einzelschaden sogar bei über 10.000 Euro gelegen.

Gefragt nach der gesamten Schadensumme der letzten zwölf Monate, lag diese bei 42 Prozent der Shops unter 10.000 Euro. 32 Prozent erlitten Verluste zwischen 10.000 und 100.000 Euro. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der befragten Online-Shops sieht sich mit Verlusten von über 100.000 Euro pro Jahr konfrontiert.

CRIF empfiehlt Betreibern TOM – u.a. effektive Betrugspräventionstools

Um sich effektiv vor Betrug zu schützen, setzten immer mehr Online-Händler auf automatisierte Risk-, Ident- und Fraud-Prevention-Lösungen. Laut der Studie führen 94 Prozent der deutschen Online-Shops bereits Maßnahmen zur Betrugserkennung durch.

  • 90 Prozent der Teilnehmer nutzten eine Kombination aus manuellen und automatisierten Maßnahmen. 75 Prozent sähen die Bestimmung risiko- und kundengerechter Präventionsmethoden aktuell als zentrale Aufgabe. Auch die Erkennung neuer Betrugsmuster werde von 62 Prozent als besonders relevant eingestuft.

Schlein führt abschließend aus: „Unsere Lösungen helfen Unternehmen dabei, diese Herausforderungen zu meistern – durch exklusive Daten, effektive Betrugspräventionstools, leistungsstarke analytische Modelle und Regelwerke sowie individuelle Fach- und Prozessberatung.“

Weitere Informationen zum Thema:

CRiF
Über Uns: The end-to-end knowledge company

KIT Karlsruher Institut für Technologie
Aktuelle Markttrends wie Künstliche Intelligenz und ESG-Kriterien im Fokus – Interview mit Dr. Frank Schlein, CEO der CRIF GmbH

datensicherheit.de, 10.06.2025
E-Commerce im Visier: Angriffe auf Onlinehandel verdoppelt / Laut aktuellem Fastly-Report treffen inzwischen 31 Prozent aller Cyberattacken den Onlinehandel

datensicherheit.de, 30.05.2022
E-Commerce in Deutschland zweitgrößtes Ziel von Cyber-Angriffen / Deutsche E-Commerce-Sektor im zweiten Halbjahr 2021 rund 16.918 DDoS-Angriffen ausgesetzt



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