Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Dienstag, April 5, 2016 22:16 - noch keine Kommentare
Chip unter der Haut: Europaweite Ablehnung nur bei 29 Prozent
Aber fast die Hälfte der befragten Deutschen würde sich niemals einer Chipimplantation unterziehen
[datensicherheit.de, 05.04.2016] Bis Menschen zu richtigen „Cyborgs“ mutieren, stellt sich laut KASPERSKY lab erst einmal die Frage, wie hoch die Akzeptanz von im Körper eingepflanzten Computerchips ist und wie es dabei um das heikle Thema Cybersicherheit aussieht. In einer europaweiten Studie wurden hierzu Menschen zum Thema „Biohacking“ und Chipimplantate befragt.
Im europäischen Durchschnitt nur 29 Prozent Ablehnung
Im europäischen Durchschnitt sei die Akzeptanz überraschend hoch – lediglich 29 Prozent lehnten es ab, sich Chips unter die Haut pflanzen zu lassen. Eine Stichprobe lasse indes mutmaßen, dass die Deutschen weniger offen seien, denn fast die Hälfte (49 Prozent) der befragten Deutschen würde sich niemals einer Chipimplantation unterziehen. Die größten Bedenken seien dabei mögliche Fehlfunktionen und gar eine „feindliche Übernahme“ des eigenen Körpers.
Steigende Akzeptanz bei vermeintlichem Nutzen
Die Akzeptanz steigt laut KASPERSKY lab, wenn der potenzielle Anwender einen bestimmten Nutzen mit einer Chipimplantation verbindet. So würden europaweit 51 Prozent der Befragten über einen Chip medizinische Belange verwalten und 46 Prozent einen Notruf absetzen. Immerhin 35 Prozent wären dazu bereit, das Implantat als Reisepass zu nutzen. 40 Prozent könnten sich vorstellen, über Chips besser ihre persönliche Gesundheit beziehungsweise Fitness einsehen oder verwalten zu können. Weitere für die Befragten denkbare Einsatzszenarien wären Geräteauthentifizierung, kontaktloses Bezahlen, die Verwaltung des „Smart Homes“ sowie das Öffnen und Schließen von Türen.
Zahlreiche cybersicherheitskritische Fragen zu klären
Auch wenn bislang die Chips ohne eigene Energieversorgung nur wenige Daten speichern könnten und derzeit lediglich auf sehr kurze Distanz reagierten, gelte es bereits heute, zahlreiche cybersicherheitskritische Fragen wie die Wahrung der Privatsphäre beziehungsweise des Datenschutzes sowie Gefahren hinsichtlich des Diebstahls der digitalen Identität zu klären.
Mit der technologischen Fortentwicklung der Chips könnte sich bald ein breites Feld innovativer Anwendungen eröffnen – von Finanztransaktionen über Authentifizierungsprozesse bis hin zum Austausch vertraulicher Daten.
Chipimplantate verwischten die Grenze zwischen Mensch und Maschine und machten einen mit dieser Technik ausgestatteten Körper so „cyberverletzbar wie nie“. In der Welt der „Cyborgs“ gebe es aktuell auch keine Form der Regulierung oder Standardisierung. Diese Aspekte würden oft auch als Hindernis für Innovationen gesehen, so Marco Preuss, Leiter des europäischen Forschungs- und Analyseteams bei KASPERSKY lab. Beim Thema „Biohacking“ sei es aber essenziell, dass Cybersicherheit von Anfang an in die Chipimplantate und deren Entwicklung integriert werde, „denn sind die Chips erst einmal unter der Haut, ist es dafür zu spät“.
Weitere Informationen zum Thema:
KASPERSKY lab, 17.02.2015
Nach Handy, Wohnung und Auto: Wird unser Körper bald Teil des Internets? / Kaspersky Lab und BioNyfiken untersuchen die Konsequenzen von Chips unter der Haut
KASPERSKY lab, 08.09.2015
Internet of Us: Chipimplantate für Menschen aus Perspektive der IT-Sicherheit / Kaspersky Lab diskutierte auf der IFA 2015 das
Zukunftsprojekt „Chipping Humans“
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