Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Dienstag, Februar 6, 2018 17:50 - noch keine Kommentare
Digitalcourage warnt: Staatliches Hacking macht alle Geräte unsicher
Stellungnahme zum „Safer Internet Day 2018“
[datensicherheit.de, 06.02.2018] Der Digitalcourage e.V. hat anlässlich des diesjährigen „Safer Internet Day“ am 6. Februar 2018 mit einem Brief Bundestagsabgeordnete vor den Folgen von staatlichem Hacking gewarnt. Digitalcourage fordert demnach ein Aufhebungsgesetz für „Staatstrojaner“ und will eine Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz zum staatlichen Hacking einreichen.
Staat sollte Sicherheitslücken schließen und eben nicht ausnutzen!
„Es ist Aufgabe des Staates, Sicherheitslücken zu schließen, nicht sie für Staatstrojaner bereit zu halten“, betont Friedemann Ebelt von Digitalcourage.
Staatstrojaner verletzten unser Grundrecht auf vertrauliche IT-Systeme. „Darum werden wir gegen die ,Staatstrojaner‘ eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einreichen“, kündigt Ebelt an.
Ausnutzung von Schwachstellen in Handys, Computern und Tablets
Staatstrojaner sind laut Digitalcourage Spionage-Programme, die von Ermittlungsbehörden und Geheimdiensten auf Kommunikationsgeräten installiert werden – die gesetzlichen Grundlagen heißen „Quellen-Telekommunikations-Überwachung“ (Quellen-TKÜ) und „Online-Durchsuchung“.
Entwickelt worden seien die deutschen ,Staatstrojaner‘ von der „Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich“ (ZITiS) in München sowie von Firmen, wie der Gamma Group und DigiTask.
,Staatstrojaner‘ werden über Sicherheitslücken installiert – Polizei und Geheimdienste nutzen dafür Schwachstellen in Handys, Computern und Tablets, durch die aber auch Kriminelle in die Geräte einbrechen können. Wie gefährlich das sein kann, haben z.B. die Verschlüsselungstrojaner „WannaCry“ und „NotPetya“ gezeigt.
Digitalcourage kritisiert „Überwachung per Verfahrenstrick“
Am 22. Juni 2017 habe der Bundestag die Strafprozessordnung geändert: SPD und CDU/CSU hätten darin „auf den letzten Metern“ ein Überwachungsgesetz versteckt: den erweiterten Einsatz von Staatstrojanern.
Selbst die Bundesdatenschutzbeauftragte habe davon erst im Nachgang erfahren. Digitalcourage kritisiert: „Das ist undemokratisch und hat eine öffentliche Debatte sowie kritische Stellungnahmen verhindert.“
Weitere Informationen zum Thema:
digitalcourage, 06.02.2018
Staatstrojaner: Warnbrief an Bundestagsabgeordnete
digitalcourage
Safer Internet Day: Staatliches Hacking schadet Unternehmen und Bevölkerung!
digitalcourage
Staatstrojaner stoppen! Verfassungsbeschwerde gegen den Staatstrojaner – für sichere und vertrauenswürdige IT
digitalcourage
Erklärvideo: Warum sind Staatstrojaner gefährlich? – Verfassungsbeschwerde unterstützen!
datensicherheit.de, 06.12.2017
Digitalcourage kritisiert Videoüberwachung auf Bahnhöfen und Toiletten
Aktuelles, Experten - Mrz 14, 2024 18:06 - noch keine Kommentare
EU-KI-Verordnung: BfDI begrüßt Ergänzung zur Datenschutz-Grundverordnung
weitere Beiträge in Experten
- eco: IT-Sicherheitsumfrage 2024 zeigt höheren Stellenwert der IT-Sicherheit
- Webbrowser: BSI erweitert Mindeststandard auf mobile Plattformen
- eIDAS-Verordnung: Neue digitale Identität soll 2026 europaweit vorliegen
- DFV und BSI kooperieren: Stärkung der Informationssicherheit bei Feuerwehr und Leitstellen
- Gestaltung vertrauenswürdiger KI: it’s.BB-Veranstaltung zum EU AI Act
Aktuelles, Branche - Mrz 18, 2024 12:58 - noch keine Kommentare
Schluss mit Datenmissbrauch: IT-Sicherheitsexpertin Patrycja Schrenk begrüßt KI-Verordnung
weitere Beiträge in Branche
- TikTok: Drohendes Verbot in den USA
- EU AI Act: Peter Sandkuijl kommentiert KI-Gesetz aus IT-Security-Sicht
- Magnet Goblin Group: Schnelle Ausnutzung von First-Day-Schwachstellen
- Lars Christiansen zieht Lehren aus jüngstem Abhörskandal bei der Bundeswehr
- Mobile Geräte: Cyber-Angriffe haben 2023 deutlich zugenommen
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren