Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Dienstag, Juni 11, 2019 16:50 - noch keine Kommentare
Klarnamenpflicht: eco kritisiert Ansinnen Kramp-Karrenbauers
Unverhältnismäßige Maßnahme zur Bekämpfung von „Hasspostings“
[datensicherheit.de, 11.06.2019] Laut Medienberichten fordert CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer eine strengere „Netiquette“ im Internet und möchte Nutzer identifizieren. Doch eine derartige Vorgehensweise widerspreche den demokratischen Grundsätzen eines gemeinsamen Binnenmarktes und bremse die Digitalisierung, kritisiert Oliver J. Süme, Vorstandsvorsitzender eco – Verband der Internetwirtschaft e.V.
Klarnamenpflicht als unverhältnismäßige Maßnahme
„Eine Klarnamenpflicht, denn darauf läuft Kramp-Karrenbauers Forderung hinaus, verhindert keine ,Hasskommentare‘ und wäre eine unverhältnismäßige Maßnahme bei der Bekämpfung von ,Hasskommentaren‘ im Internet.“
Die Forderung nach vergleichbaren Verhältnissen in der digitalen und analogen Welt sei fadenscheinig. Schließlich müsse man sich auch nicht ausweisen, bevor man sich offline zu einem politischen Thema äußert, erläutert Süme.
Ein Zwang zum Klarnamen wäre gefährlich und kontraproduktiv, warnt der Verband der Internetwirtschaft eindringlich: „Anonymität im Netz und der Schutz personenbezogener Daten müssen ernst genommen werden und dürfen nicht aufgeweicht werden.“
Online begangene Straftaten können bereits rechtlich geahndet werden
Anonymität sei dabei ein wichtiges Element für den Schutz der Privatsphäre, vor Repressalien und damit auch für den politischen Meinungs- und Willensbildungsprozess.
Viele sogenannte Hasspostings in Sozialen Medien würden außerdem schon jetzt unter Klarnamen veröffentlicht. „Im Endeffekt würde eine Klarnamenpflicht die Verbreitung von ,Hasspostings‘ nicht verhindern, sondern nur dafür sorgen, dass die Nutzerinnen und Nutzer, die sich bislang innerhalb des rechtlichen Rahmens an Diskussionen beteiligt haben, die Plattformen nicht mehr nutzen werden“, so Süme.
Die Rechtsdurchsetzung im Internet funktioniere. Rechtsverstöße wie Hass, Hetze und Beleidigungen würden auch in der digitalen Welt sehr ernstgenommen. Schon jetzt könnten online begangene Straftaten durch eine funktionierende Arbeit von Staatsanwaltschaften und Polizeibehörden rechtlich geahndet werden. Darüber hinaus zeigten die Bemühungen von Plattformbetreibern und Hostern durch unabhängige Beschwerdestellen, „dass auch funktionierende Selbstregulierung einen sinnvollen Beitrag zur Rechtsdurchsetzung im Netz leistet und Community-Standards, teilweise über den Strafrahmen hinaus, gegen ,Hasspostings‘ wirksam eingesetzt werden“.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 06.06.2019
EU-Urheberrecht tritt in Kraft: eco fordert Augenmaß
datensicherheit.de, 06.06.2019
Vorratsdatenspeicherung: eco kritisiert Justizministerpläne
datensicherheit.de, 10.03.2016
facebook bleibt bei Klarnamenpflicht
Aktuelles, Experten, Studien - Nov. 5, 2025 0:30 - noch keine Kommentare
Verbraucherreport 2025: Mehrheit moniert mangelnden Schutz vor unseriösen Anbietern beim Online-Shopping
weitere Beiträge in Experten
- Halbleiter made in Europa: Verfügbarkeit geht vor Billigkeit
- Stärkere politische Förderung der Halbleiter-Produktion, -Forschung und -Entwicklung in Deutschland gefordert
- Augmented Reality: Bereits die Hälfte der Deutschen nutzt AR-Anwendungen
- Verpflichtende Chat-Kontrolle in der EU vorerst abgewehrt
- Vermeintliche Behörden als Köder: SANS Institute warnt vor Zunahme überzeugender Betrugsfälle und erläutert -taktiken
Aktuelles, Branche, Studien - Nov. 4, 2025 0:05 - noch keine Kommentare
Telematik-Infrastruktur: Kaspersky-Warnung vor Schwachstellen in vernetzten Fahrzeugen
weitere Beiträge in Branche
- Darknet: NordVPN-Studie zeigt Preiszunahme für gestohlene Zahlungskarten um bis zu 444 Prozent
- Webformulare als Phishing-Einfallstor: KnowBe4 Threat Lab warnt vor Complete Business Compromise
- Bedrohung der Datensicherheit durch Fortschritte bei Quantencomputern
- Meilenstein für KnowBe4 Student Edition: Eine Million junge Menschen absolvierten Cybersicherheitstrainings
- Threat Intelligence unverzichtbar für proaktive Sicherheit im öffentlichen Sektor
Aktuelles, Branche, Umfragen - Juli 9, 2025 19:03 - noch keine Kommentare
DigiCert-Umfrage: Manuelle Zertifikatsprozesse führen zu Ausfällen, Compliance-Fehlern und hohen Verlusten im Unternehmen
weitere Beiträge in Service
- Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“



Kommentieren