Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Montag, Oktober 4, 2021 14:17 - noch keine Kommentare
BSZ: Neues BSI-Zertifizierungsprogramm
Beschleunigte Sicherheitszertifizierung (BSZ) am 1. Oktober 2021 gestartet
[datensicherheit.de, 04.10.2021] Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat nach eigenen Angaben am 1. Oktober 2021 das Zertifizierungsprogramm nach dem neuen Schema „Beschleunigte Sicherheitszertifizierung“ (BSZ) gestartet. Das Programm sei zunächst auf Produkte aus dem Bereich der Netzwerkkomponenten ausgerichtet. Künftig werde es auch für andere Anwendungsbereiche angeboten werden.
BSZ ermöglicht Herstellern Sicherheitsaussage mit unabhängigem Zertifikat
„Das neue Zertifizierungsprogramm ist eine wichtige Neuerung im Angebot des BSI für mehr Cyber-Sicherheit in Deutschland.“ Die BSZ ermögliche es Herstellern, die Sicherheitsaussage ihres Produktes durch ein unabhängiges Zertifikat bestätigen zu lassen.
Das Zertifizierungsschema verfolge einen risikobasierten Ansatz. Die Sicherheitsleistungen des IT-Produkts würden dabei innerhalb eines festen Zeitrahmens mittels Konformitäts- und Penetrationstests auf ihre Sicherheitsleistungen und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Angriffe geprüft.
BSZ klar strukturiert und mit überschaubarem Dokumentationsaufwand verbunden
Das gesamte Verfahren sei klar strukturiert und mit einem überschaubaren Dokumentationsaufwand verbunden. So würden die Produktzertifizierungen nach BSZ für die Hersteller gut planbar und mit moderaten Kosten umsetzbar sein. Für Anwender werde zudem gewährleistet, „dass der Hersteller das Produkt über einen definierten Zeitraum von in der Regel zwei Jahren durch Sicherheitsupdates auf dem neuesten Stand hält“.
Das Zertifikat sei mit einer eindeutigen und verständlichen Darstellung der Sicherheitseigenschaften sowie einer belastbaren Aussage über die Widerstandsfähigkeit des zertifizierten Produkts verbunden.
BSZ-Schema bereits erfolgreich in Pilotphase erprobt
Das BSZ-Schema sei erfolgreich in einer Pilotphase erprobt worden. „In dieser konnte nicht nur schon das erste BSZ-Zertifikat für ein IT-Produkt vergeben werden, sondern es konnten auch die ersten Prüfstellen ihre Eignung nachweisen.“ So stehen laut BSI zum Programmstart bereits drei für die BSZ anerkannte Prüfstellen bereit:
- TÜV Informationstechnik GmbH, Prüflabor für IT-Qualität, Standort Essen,
- OpenSource Security GmbH, IT-Sicherheitslabor, Standort Steinfurt und
- SRC Security Research & Consulting GmbH, Standort Bonn.
Prüfstellen können sich im Rahmen eines Erstverfahrens für die BSZ anerkennen lassen
Weitere Prüfstellen könnten sich ab dem Start des Programms im Rahmen eines Erstverfahrens ebenfalls für die BSZ anerkennen lassen. Eine Voraussetzung für die Anerkennung als BSZ-Prüfstelle sei die Umsetzung und Aufrechterhaltung der Norm DIN EN ISO/IEC 17025:2018. Die BSZ schaffe ein hohes Niveau an Vertrauen („CSA-high“) in die Sicherheitsaussagen und ergänze damit das schon bestehende Portfolio des BSI mit der Zertifizierung nach „Common Criteria“ und der Zertifizierung nach Technischen Richtlinien.
Das BSZ-Schema sei zur französischen „Certification de Sécurité de Premier Niveau“ (CSPN) kompatibel, eine gegenseitige Anerkennung zwischen Deutschland und Frankreich in Vorbereitung. Die Kompatibilität zum „Fixed-Time“-Ansatz (FIT CEM/prEN 17640) bilde zudem eine Basis für die Integration auf europäischer Ebene in zukünftige Schemata nach der Verordnung (EU) 2019/881, bekannt als „Cyber Security Act“ (CSA).
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 07.09.2021
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Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Beschleunigte Sicherheitszertifizierung
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
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