Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Donnerstag, Januar 26, 2012 23:27 - noch keine Kommentare
Datenflut könnte Effektivität strafrechtlicher Ermittlungsarbeit eher erschweren
Peter Schaar rät, Befugnisse zur digitalen Überwachung kritisch zu hinterfragen, statt sie ständig auszuweiten
[datensicherheit.de, 26.01.2012] Manche Sicherheitspolitiker beklagen, dass Computer, Internet und Mobiltelefonie Kriminellen den Weg ebneten – zugleich seien die Sicherheitsbehörden blind und taub. Wegen der Flüchtigkeit von Verbindungsdaten der Telekommunikation gäbe es keine digitalen Spuren, um Straftaten aufzuklären oder Gefahren vorzubeugen… Angesichts dieses Szenarios erscheine es nur folgerichtig, wenn immer neue Dateien gefordert und eingerichtet, Verpflichtungen zur Vorratsdatenspeicherung (wieder) eingeführt und Überwachungsbefugnisse ausgeweitet werden – aber diese Prämissen stimmten nicht, betont der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar, in einer aktuellen Stellungnahme:
Im Regelfall gebe es sehr wohl jede Menge digitaler Spuren. Den Ermittlungsbehörden stünden durch die Digitalisierung der Telekommunikation, die flächendeckende Verbreitung von Mobiltechnik, Soziale Netzwerke und neue Kommunikationsdienste heute unvergleichlich mehr Daten zur Verfügung als jemals zuvor, erläutert Schaar. So speicherten Telekommunikationsunternehmen Verbindungsdaten von Telefonkunden für Wochen und Monate, und zwar überwiegend zu Abrechnungszwecken. Auch ohne Vorratsdatenspeicherung würden immer mehr Daten über uns alle gespeichert. Von Polizeipraktikern höre man sogar die Beschwerde, dass es angesichts der Vielzahl digitaler Spuren zunehmend schwieriger sei, die relevanten Informationen zu erkennen.
Zudem hätten Behörden in den letzten Jahren vielfältige neue Dateien angelegt und ihnen seien Befugnisse eingeräumt worden, auf vorhandene Datenbestände zuzugreifen, sie elektronisch auszuwerten oder zu verknüpfen. Angesichts dieser Sachlage hält Schaar es für wichtiger denn je, die Befugnisse zur digitalen Überwachung kritisch zu hinterfragen, statt sie ständig auszuweiten.
Weitere Informationen zum Thema:
Datenschutz FORUM, 26.01.2012
Peter Schaar, BfDI / Sicherheitsbehörden können heute mehr als je zuvor … aber wissen sie auch mehr?
Aktuelles, Experten - Apr. 22, 2025 17:20 - noch keine Kommentare
Neue Bundesregierung in der Pflicht: KRITIS müssen jetzt geschützt werden
weitere Beiträge in Experten
- Wildauer Verkehrswissenschaftliches Kolloquium: Fahrzeugdatenübertragung am 23. April 2025 im Fokus
- Schutz personenbezogener Daten: Bundesdatenschutzbeauftragte zu Gesprächen in Washington D.C.
- Latenzarmes Industrial IoT entscheidend für Erfolg smarter Industrie
- MITRE CVE Program: Abschaltung verhindert
- KI-Training mit persönlichen Daten: Meta startet im Mai 2025
Aktuelles, Branche - Apr. 23, 2025 0:37 - noch keine Kommentare
API-Management: Die vier größten Herausforderungen
weitere Beiträge in Branche
- Ringen um die Vorherrschaft im KI-Bereich: Wenn China und USA den Takt angeben
- imperva Bad Bot Report 2025: KI befeuert Ausbreitung schwer zu erkennender Bots
- Ransomware-Angriffe: Neue Studie zeigt alarmierendes Ausmaß
- Kritische Infrastrukturen: Jede zweite Organisation unzureichend vor Cyber-Attacken in der Lieferkette geschützt
- Cyber-Sicherheitsanforderungen für Geräte mit Funkschnittstellen: RED II für alle Hersteller ab August 2025 Pflicht
Branche, Umfragen - Dez. 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren