Aktuelles, Branche - geschrieben von am Dienstag, Juli 29, 2025 0:57 - noch keine Kommentare

Digitale Resilienz und gute Versicherungskonditionen mittels IGA

„Identity Governance and Administration“-Management als strategisches Instrument im Kampf gegen Datenpannen und schlechte Versicherungskonditionen

[datensicherheit.de, 29.07.2025] „Ein robustes IGA-Management schützt nicht nur vor Datenpannen, sondern verbessert auch die Verhandlungsposition gegenüber Cyberversicherern erheblich“, so Thomas Müller-Martin, „Field Strategist DACH“ bei Omada Identity, in seinem aktuellen Kommentar zur rasant wachsenden Bedrohungslandschaft – er zeigt nachfolgend auf, warum die hohen Anforderungen der Versicherer IGA (Identity Governance and Administration) zum entscheidenden Faktor für Cyberresilienz und finanzielle Risikominimierung machen.

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Foto: Omada Identity

Thomas Müller-Martin: Unternehmen, die modernenIGA-Lösungen implementieren, verbessern nicht nur ihre Sicherheitslage, sondern positionieren sich auch optimal für Versicherungsverhandlungen

Versicherer erhöhen Anforderungen und prüfen genauer, wie Unternehmen ihre digitalen Zugänge verwalten und schützen

Ein robustes IGA-Management schütze nicht nur vor Datenpannen, sondern verbessere auch die Verhandlungsposition gegenüber Cyberversicherern erheblich. Müller-Martin führt aus: „Die rasant wachsende Bedrohungslandschaft und die hohen Anforderungen der Versicherer machen IGA zum entscheidenden Faktor für Cyberresilienz und finanzielle Risikominimierung.“

  • Während Cyberversicherungen lange Zeit als optional gegolten hätten, seien sie heute unverzichtbar geworden – über 64 Prozent der Führungskräfte bestätigten, dass ihr Unternehmen eine solche Police besitze.

„Doch der Markt wandelt sich: Versicherer erhöhen ihre Anforderungen und prüfen genauer, wie Unternehmen ihre digitalen Zugänge verwalten und schützen.“ In diesem neuen Umfeld werde also IGA zum strategischen Instrument, „das nicht nur Datenpannen verhindert, sondern auch bessere Versicherungskonditionen ermöglicht“.

1. IGA-Nutzen: Überwindung der wachsenden Kluft zwischen Cyberrisiken und Versicherungsschutz

Die Realität sei ernüchternd: Während die durchschnittliche Lösegeldforderung bei Ransomware-Angriffen mittlerweile 800 000 US-Dollar betrage, verfügten nur 19 Prozent der Unternehmen über eine Versicherungsdeckung von mehr als 600.000 US-Dollar. „Diese gefährliche Unterversicherung geht einher mit immer strengeren Anforderungen der Versicherer. Sie verlangen nachweisbare Sicherheitsmaßnahmen wie gestärkte Zugangskontrollen, robuste Authentifizierungsprotokolle und eine klar definierte Identity-Governance-Strategie.“

Unternehmen, die hierbei Defizite aufweisen, müssten mit höheren Prämien oder eingeschränktem Versicherungsschutz rechnen – ein Risiko, welches durch strategisches IGA-Management erheblich reduziert werden könne.

2. IGA-Nutzen: „Compliance“ als Schlüsselfaktor für optimale Versicherungskonditionen

Versicherungsunternehmen achteten besonders darauf, wie konsequent potenzielle Kunden Cybersicherheitsstandards einhalten. „Die Einhaltung regulatorischer Rahmenbedingungen beeinflusst maßgeblich die Prämiengestaltung, da sie signalisiert, dass ein Unternehmen adäquate Maßnahmen zur Risikominderung implementiert hat.“

Angesichts drohender Strafen für „Compliance“-Verstöße (z.B. bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes bei DSGVO-Verletzungen) überprüften Versicherer kritisch die „Compliance“-Prozesse der Antragsteller. „Ein detailliert dokumentiertes Identity-Governance-Programm, das Zugriffsmanagement, regelmäßige Audits und kontinuierliche Verbesserungen nachweist, wird zum wertvollen Verhandlungsargument für niedrigere Prämien und eine bessere Abdeckung.“

3. IGA-Nutzen: Lösungen als integraler Bestandteil der Risikominimierung

Moderne IGA-Lösungen böten weit mehr als nur Zugriffsmanagement: Sie automatisierten kritische Prozesse und setzten zentrale Sicherheitsprinzipien wie „Least Privilege“ und „Separation of Duties“ (SoD) durch. „Beim Identity-Lifecycle-Management verändern sich die Zugriffsanforderungen von Mitarbeitern, Auftragnehmern und Dienstleistern kontinuierlich.“

IGA-Systeme ermöglichten die dynamische Anpassung von Zugriffsrechten über den gesamten Lebenszyklus einer digitalen Identität und stellten sicher, „dass Benutzer nur die für ihre aktuellen Aufgaben notwendigen Rechte besitzen“. Dies sei ein Schlüsselfaktor zur Prävention von Datenpannen und ein überzeugendes Argument in Versicherungsgesprächen.

4. IGA-Nutzen: Zero-Trust und automatisierte „Governance“ als Wettbewerbsvorteil

Die fortschrittlichsten IGA-Plattformen basierten auf sogenannten Zero-Trust-Sicherheitsprinzipien und böten weitreichende Automatisierung von „Governance“-Prozessen. Diese Lösungen lieferten nicht nur einen vollständigen Einblick in alle identitätsbezogenen Aktivitäten, sondern unterstützten auch bei Audit-Prozessen, „die transparent machen, was wann und warum geschehen ist“.

Die durchgängige Überwachung von Zugriffsrechten und -kontrollen erleichtere die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften erheblich und schaffe die nötige Transparenz, um Prüfungen standzuhalten. „Genau danach suchen die Versicherer in ihrer Risikobeurteilung. Unternehmen, die solche modernen IGA-Lösungen implementieren, verbessern nicht nur ihre Sicherheitslage, sondern positionieren sich auch optimal für Versicherungsverhandlungen.“

5. IGA-Nutzen: Strategische Bedeutung für die Unternehmensresilienz

Müller-Martin betont abschließend: „Da Cyberangriffe zur existenziellen Bedrohung werden können, gewinnt IGA eine strategische Dimension, die weit über die IT-Abteilung hinausgeht!“ Die Integration von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), „Privileged Access“-Management und zentralisierter Zugriffsverwaltung in eine umfassende IGA-Lösung werde somit zur Grundlage unternehmerischer Resilienz.

Er empfiehlt: „IT-Führungskräfte sollten daher IGA nicht nur als technisches ,Tool’, sondern als strategisches Investment betrachten, das sowohl die Sicherheit stärkt als auch finanzielle Vorteile bei Versicherungsverhandlungen bringt.“ Ein solider „Business Case“ für moderne IGA-Lösungen sollte daher immer auch die positiven Auswirkungen auf Versicherungsprämien und -bedingungen berücksichtigen.

Weitere Informationen zum Thema:

Omada
About Omada

Omada, 2025
Analyst Report: 2025 State of IGA / Understand the concerns and needs for identity governance across the enterprise

NETWORK ASSURED, Nathaniel Cole, 07.08.2024
23 Eye-Opening Cybersecurity Insurance Statistics

datensicherheit.de, 23.01.2025
Cyber-Versicherungen: Neuer KnowBe4-Bericht zeigt dringenden Bedarf angesichts eskalierender digitaler Bedrohungen auf / Die aktuelle Untersuchung unterstreicht die Notwendigkeit an integrierter Cyber-Sicherheit, Mitarbeiterschulungen und strategischen Versicherungspartnerschaften

datensicherheit.de, 25.09.2024
Unternehmen in der Pflicht: IT-Schutz als Türöffner für Cyber-Versicherungen / Versicherer fordern zunehmend, dass Unternehmen Mindeststandards der Cyber-Sicherheit einhalten

datensicherheit.de, 10.04.2024
Basis für Cyber-Versicherungen: NIS-2-Richtlinie treibt IT-Mindestvorgaben für Unternehmen / Ab Oktober 2024 könnte der Abschluss einer Cyber-Versicherung für Unternehmen möglicherweise noch schwieriger werden

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