Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Samstag, Februar 9, 2019 14:04 - noch keine Kommentare
DSGVO: Fast 60.000 Datenverstöße seit endgültigem Inkrafttreten
Deutschland liegt laut „GDPR Data Breach“-Studie bei etwa 12.600 Vorfällen
[datensicherheit.de, 09.02.2019] LogRhythm kommentiert die aktuelle Meldung über fast 60.000 Datenverstöße seit Inkrafttreten der DSGVO. Die Rechtsanwaltskanzlei DLA Piper hat Anfang Februar 2019 ihre „GDPR Data Breach“-Studie veröffentlicht, welche Details zu den gemeldeten Datenverstößen in der EU seit Inkrafttreten der DSGVO im Mai 2018 aufführt – Deutschland liegt demnach bei etwa 12.600 Verstößen.
Nichts mehr unter den Teppich zu kehren…
„Dieser Bericht zeigt das Ausmaß der heutigen Bedrohungslandschaft auf. Tatsache ist, dass fast 60.000 Datenverstöße in acht Monaten extrem hoch klingen, das ist aber nicht unbedingt überraschend. Das, was die DSGVO bewirkt hat, ist, alle Datenschutzverletzungen an die Oberfläche zu bringen“, so Ross Brewer, „Vice President“ und „Managing Director EMEA“ bei LogRhythm.
Unternehmen könnten sie „nicht mehr unter den Teppich kehren“, in der Hoffnung, dass niemand davon erfahren wird – die Drohung einer Geldstrafe von 20 Millionen Euro oder vier Prozent des Jahresumsatzes sei „mehr als genug“ für Unternehmen, um aufmerksam zu werden.
Gemeldete Verstöße: Aufsichtsbehörden holen Rückstand auf
Brewer: „Worauf Unternehmen sich nicht zu sehr konzentrieren sollten, ist die Anzahl der verhängten Geldstrafen. Dem Bericht zufolge wurden nämlich seit der Umsetzung der Vorschriften weniger als 100 Strafen verhängt. Es zeigt sich jedoch auch, dass die Aufsichtsbehörden den Rückstand an gemeldeten Verstößen aufholen.“
Die Anzahl möge zwar niedrig erscheinen, sei aber „wahrscheinlich keine reelle Darstellung derjenigen Unternehmen, die noch gemaßregelt werden“. Da das „DSGVO-Jubiläum“ immer näher rückt, bestehe „eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Aufsichtsbehörden ihre volle Kraft entfalten werden, wenn sie bestehende und zukünftige Verstöße gesichtet haben“.
Warnung an Unternehmen vor Selbstgefälligkeit
„Wichtig ist, dass Unternehmen nicht selbstgefällig werden. Die Bestimmungen der DSGVO wurden zur Verbesserung des Datenschutzes durchgesetzt, und die Regulierungsbehörden kennen keine Skrupel, diejenigen zu sanktionieren, die sich nicht daran halten“, warnt Brewer.
Hacker wendeten immer raffiniertere Taktiken an und würden von Tag zu Tag hartnäckiger. Unternehmen müssten, wenn sie es nicht bereits tun, sicherstellen, dass sie vollständig vorbereitet sind. Nur durch die „Verwendung der richtigen Anbieter und die Investition in die richtige Technologie“, die effektiv mit der Bedrohungslandschaft Schritt halten kann, würden Unternehmen in der Lage sein, Bedrohungen so schnell wie möglich zu erkennen und abzumildern und den Ärger mit den Aufsichtsbehörden zu vermeiden.
Weitere Informationen zum Thema:
DLA PIPER, 05.02.2019
Over 59,000 personal data breaches reported across Europe since introduction of GDPR, according to DLA Piper survey
DLA PIPER, Februar 2019
Download the full DLA Piper GDPR data breach survey: February 2019
datensicherheit.de, 27.01.2019
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