Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Montag, Juni 17, 2019 20:35 - noch keine Kommentare
Hacker-Angriffe: Unternehmen sollten kritisch nachfragen
Zu dem jüngsten Hacker-Angriff auf den Messengerdienst „Telegram“ bezieht Dr. Guy Bunker Stellung
[datensicherheit.de, 17.06.2019] Zu dem kürzlich bekannt gewordenen Hacker-Angriff auf „Telegram“ nimmt Dr. Guy Bunker, „CTO“ bei Clearswift, Stellung und fordert auf, Anbietern „kritische Fragen“ zu stellen.
DDoS-Angriff am 12. Juni 2019
„Wie Mitte letzter Woche bekannt wurde, ist der Messengerdienst ,Telegram‘ Opfer eines umfassenden Hacker-Angriffs geworden. Es handelte sich hierbei um einen sogenannten DDoS-Angriff (Distributed-Denial-of-Service)“, erläutert Dr. Bunker. Der Service sei am 12. Juni 2019 für Stunden nicht erreichbar gewesen.
Wie Unternehmensgründer Pavel Durov per twitter erklärt habe, liege eine Verbindung zu den aktuell andauernden Protesten in Hongkong nahe – die Nachrichten-App sei von Demonstranten genutzt worden, um sich zu organisieren. Dr. Bunker: „Laut Durov hatte der Angriff seinen Ursprung hauptsächlich in China.“
Botnetz zu „mieten“…
Solche Angriffe seien nicht neu und könnten auf unterschiedliche Art und Weise durchgeführt werden. Innerhalb der letzten Jahre (2018) sei es immer einfacher geworden, ein Botnetz zu „mieten“, um die Attacke auf mehreren verschiedenen Wegen zu lancieren – eine Tatsache, welche die Prävention von Angriffen dieser Art deutlich erschwere.
Nicht zuletzt habe das Bundeskriminalamt (BKA) in seinem aktuellen Bericht „Bundeslagebericht Cybercrime“ berichtet, dass es sich bei DDoS-Angriffen um die am häufigsten beobachteten Sicherheitsverletzungen im Cyber-Raum handele. „Die Folgen dieser sind für Betriebe nicht selten beträchtliche Umsatzeinbußen sowie Imageschäden“, warnt Dr. Bunker..
Junk-Anfragen herausfiltern und verfügbare Bandbreite erhöhen!
Für Großunternehmen, die Messaging-Dienste wie „Telegram“ anbieten, sei die Frage, wie sie sich künftig gegen solche Attacken schützen können, eine quantitative. Grundsätzlich gehe es darum, die Junk-Anfragen herauszufiltern und die verfügbare Bandbreite zu erhöhen, so dass der Dienst für die eigentlichen, legitimen Benutzer schneller verfügbar bleibt als die vielen gesendeten Junk-Anfragen zum Lahmlegen des Systems.
Kleinere Anbieter in diesem Bereich – insbesondere solche, die keine eigenen Rechenzentren besitzen – hätten oftmals Bandbreitenbeschränkungen eingeführt. Diese könnten somit fatalerweise von den Angreifern noch leichter außer Gefecht gesetzt werden.
Gezielt Fragen an den Anbieter bezüglich der Sicherheit stellen!
„Doch welche Konsequenzen sollten Betriebe anderer Branchen ziehen, die unter Umständen selbst Messenger-Services wie Telegram verwenden?“ Generell sollten Unternehmen, die Cloud-basierte Anwendungen nutzen, unbedingt sicherstellen, dass sie gezielt Fragen an den Anbieter bezüglich der Sicherheit stellen. „Während es in diesem Zusammenhang oft um Datenverlust geht und wie dieser verhindert werden kann, sollten hier auch Fragen in Hinblick auf Risiken für die Business-Continuity gestellt werden.“
Ein Aspekt seien hierbei DDoS-Attacken. „Konkret sollte geklärt werden, welche Monitoring- und Kontrollmechanismen es gibt, um einen DDoS-Angriff und somit exzessive Ausfallzeiten zu verhindern“, empfiehlt Bunker. Schließlich sei es innerhalb der Cloud (je nach Anwendung) durchaus möglich, dass ein Angriff gegen einen anderen Kunden desselben Dienstes gestartet werde – dieser Vorstoß führe zum Abstürzen des Systems und wirke sich somit auf das eigene Unternehmen aus. Die Sicherstellung, dass der Anbieter über eine angemessene DDoS-Erkennung und -Prävention verfügt, müsse Teil der Bewertung dieses Dienstes sein.
Dr. Guy Bunker: Sicherstellung, dass der Anbieter über eine angemessene DDoS-Erkennung und -Prävention verfügt!
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 14.06.2019
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