Aktuelles, Experten - geschrieben von cp am Mittwoch, Februar 29, 2012 17:55 - noch keine Kommentare
Kostenlose Apps: Oftmals ungefragte Datenübermittlung an den Hersteller der Anwendung
„International Mobile Equipment Identity“ als weltweit eindeutige Kennzahl des Smartphones kann indirekt zur Benutzererkennung dienen
[datensicherheit.de, 29.02.2012] Im Rahmen seiner „Bachelor“-Arbeit hat Michael Stahl, Student der FH Aachen, herausgefunden, dass viele kostenlose Applikationen (Apps) ungefragt sensitive Daten der Nutzer weitergeben:
Die meisten neu gekauften Handys sind inzwischen Smartphones. Sie begeistern vor allem durch ihre unzähligen Anwendungen; egal, ob Spiele, Nachrichten, Barcode-Scanner oder facebook – für fast jeden ist eine App dabei. Aber so beliebt diese Apps auch sind, sie bringen doch ein gewisses Risiko mit sich. Denn viele Nutzer wissen nicht, dass ihre Daten oft ungefragt an den Hersteller der Anwendung übermittelt werden. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage fühlen sich 82 Prozent der befragten Smartphone-Besitzer von App-Anbietern nicht ausreichend über die Verwendung ihrer persönlichen Daten informiert. 36 Prozent sind beispielsweise verunsichert, da Smartphones über die aktivierte Ortungsfunktion den Aufenthaltsort des Nutzers preisgeben können.
Michael Stahl überprüfte, welche der beliebtesten kostenlosen Apps tatsächlich sensitive Daten an die Herausgeber der App oder an andere Firmen im Internet weitergeben. Zu den sensitiven Daten zählen nicht nur der konkrete Standort des Benutzers, sondern beispielsweise auch die „International Mobile Equipment Identity“ (IMEI). Dabei handelt es sich um eine weltweit eindeutige Kennzahl des Smartphones. Wird diese Nummer übermittelt, weiß der Empfänger der Daten genau, welches Smartphone – und damit indirekt, welcher Benutzer – die Anwendung gerade nutzt. Apps, die Standort und Kennzahl übermitteln, erlauben dem Empfänger theoretisch, ein Bewegungsprofil von Nutzern zu erstellen.
Um in Erfahrung zu bringen, ob Applikationen Nutzerdaten übermitteln, schrieb Stahl selbst eine App für „Android“-Betriebssysteme. Diese schreibt die Internet-Kommunikation der auf dem Smartphone installierten Apps mit und wertet sie aus. Die meisten der 25 getesteten, kostenlosen Apps schickten demnach Benutzerdaten an Adressaten im Internet – nicht immer seien diese Daten für das Funktionieren der Applikationen wirklich notwendig. So verschicke zum Beispiel eine Spiele-Applikation unter anderem die IMEI an den Herausgeber oder an Werbepartner, eine Trainings-App übermittele sogar zusätzlich den Standort des Anwenders.
Weitere Informationen zum Thema:
FH Aachen, IT FORENSIK
Spioniert mein Handy mich aus? – Hintergrund
Aktuelles, Experten, Veranstaltungen - Okt 14, 2024 20:41 - noch keine Kommentare
Politisches Herbstforum der BfDI: Daten im Dienst der Patienten
weitere Beiträge in Experten
- ELITE 2.0 Wanderzirkus: OT-Awareness für KMU am 16. Oktober 2024
- Cyber Resilience Act der EU verabschiedet – Fraunhofer IEM nimmt Stellung
- BigBrotherAwards 2024 an Deutsche Bahn, Karl Lauterbach, Sachsens Innenminister, Shein und Temu sowie Technikpaternalismus
- Berechtigtes Interesse: BfDI begrüßt EDSA-Leitlinien
- Incident Response in Industrie-Unternehmen: Online-Veranstaltung am 16. Oktober 2024
Aktuelles, Branche - Okt 24, 2024 19:11 - noch keine Kommentare
NIS-2 entfaltet Wirkung: Cyber-Resilienz plötzlich brennendes Thema im Top-Management
weitere Beiträge in Branche
- CRA-Verabschiedung ein Paradigmenwechsel für die Produkt-Cyber-Sicherheit
- Lazarus stahl Krypto-Währungen mittels Spyware: Kaspersky warnte Google vor Zero-Day-Exploit in Chrome
- Rückblicke und Ausblicke zur it-sa: Viel erreicht – und noch viel vor
- Konzeption einer Cyber-Sicherheitsstrategie – Dr. Martin Krämer zieht Lehren aus Bletchley Park
- it-sa Expo&Congress 2024 in Nürnberg mit reger Nachfrage gestartet
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren