Aktuelles - geschrieben von dp am Freitag, März 25, 2011 17:47 - noch keine Kommentare
Mittelalterliche Funde in Berlin als Daten- und Symbolträger von wissenschaftlicher und politischer Bedeutung
Herausgeber Dirk Pinnow zur besonderen Bedeutung der aufgefundenen Reste des Alten Rathauses von Berlin
[datensicherheit.de, 25.03.2011] Ganz bewusst berichtet die Redaktion von datensicherheit.de immer wieder auch gerne über besondere archäologische Funde – bisher zumeist über solche aus römischer Zeit. Damit kann Berlin nun nicht aufwarten, aber sehr wohl mit solchen aus dem Mittelalter. So wurden bei Bodenuntersuchungen im Kontext des Weiterbaus der U-Bahnlinie 5 im Sommer 2010 die Reste des Alten Rathauses wiederentdeckt. Derartige Funde sind für Wissenschaftler wie interessierte Laien ganz besondere Daten- und Symbolträger:
Sie können zur Gewinnung wahrer „Informationsschätze“ führen, d.h. die bisherige Geschichtsschreibung verdichten, ergänzen oder gar korrigieren. Aber neben der vordergründig wissenschaftlichen Bedeutung eröffnet sich die symbolische, die zur Sinnstiftung und ideellen Verortung der Fundstätte und ihrer Region in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beitragen kann. Konkret in diesem Berliner Fall ist durch die archäologischen Grabungen im historischen Zentrum Berlins die mittelalterliche Vergangenheit der Stadt sicht- und potenziell erfahrbar zu Tage getreten – sehr rare Zeugnisse der einst lebendigen Stadtmitte, die nach Ansicht vieler engagierter Persönlichkeiten und Institutionen, die sich im Bürgerforum Historische Mitte Berlin zusammengefunden haben, erhalten bleiben sollen. Das in jüngster Zeit rund um den künftigen U5-Bahnhof „Rathaus“ Aufgetauchte hat in der Tat das Potenzial, das Verhältnis der Bürger Berlins zu ihrer Stadt zu verändern – es ist ein unverhofftes Erbe! Die Gründung dieses Rathausstandortes an der Straßenkreuzung Spandauer Straße und Rathausstraße wird um das Jahr 1270 datiert; dort fanden Ratssitzungen und Zusammenkünfte der Tuchmacher- und Kaufmannsgilde statt. Noch ist ungeklärt, wie mit diesem historischen Erbe umgegangen werden soll und wie umfangreich die Reste sind. Bedroht werden diese nun durch vermeintliche Entscheidungszwänge der Stadtplanung und des U-Bahn-Baus.
Bürgerforum Historische Mitte Berlin
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Altes Rathaus“
Dienstag, 29. März 2011, 19.00 Uhr
Marienkirche, Berlin-Mitte
Das Alte Rathaus zusammen mit der Gerichtslaube stellt aber als Ensemble ein Symbol für den Gründungsort und die Stadtwerdung Berlins dar – schließlich war dies der zentrale Ort der Verwaltung, Beschlussfassung, des Handels und der Rechtsprechung unweit des Spreeübergangs. Diese Reste jetzt übereifrig zu vernichten, hieße Berlins Selbstverständnis sowie seine Geschichte zu negieren und zu zerstören.
Warum aber diese destruktive Alles-oder-Nichts-Mentalität? Sollte es denn nicht möglich sein, die Erhaltung der Reste des Alten Berliner Rathauses und den neuen U-Bahnhof „Rathaus“ gekonnt gemeinsam zu realisieren, ja eine geschickte begeh- und erlebbare Durchdringung der Berliner Vergangenheit mit Gegenwart und Zukunft anzustreben?
Am Abend des 29. März 2011 lädt das Bürgerforum Historische Mitte Berlin zu einer ersten Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Altes Rathaus“ in die Marienkirche ein. Diese Einladung wendet sich an die Berliner sowie auch ausdrücklich an die Politik und an die Planungsbehörden der Stadt.
Weitere Informationen zum Thema:
Berliner Partner, 21.03.2011
Bürgerforum Historische Mitte Berlin fordert Erhaltung der Reste des Mittelalterlichen Rathauses / Breite Beteiligung der Bürger an den Planungen in der historischen Mitte angestrebt
Deutsches Architektur-Forum
Altes Rathaus Berlin (wiedergefunden)
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