Aktuelles, Branche, Studien, Umfragen - geschrieben von dp am Sonntag, Januar 27, 2019 19:10 - noch keine Kommentare
Neue Macht der Verbraucher zwingt Unternehmen zum Handeln
Kommentar von Roger Scheer zum „13. Europäischen Datenschutztag“
[datensicherheit.de, 27.01.2019] Am 28. Januar wird alljährlich der „Europäische Datenschutztag“ begangen. Dieser steht 2019 erstmals unter dem Zeichen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Aus diesem Anlass beschreibt Roger Scheer, „Vice President DACH“ bei Veritas Technologies, wie sehr sich die Wahrnehmung von Privatanwendern und Unternehmen bei Datenschutz und Privatsphäre seit der Einführung der DSGVO verändert hat.
Neue Datenschutzbestimmungen ein längst notwendiger Weckruf
„Das Jahr 2018 markiert einen radikalen Wandel für den Datenschutz auf der ganzen Welt. Jahrelang wurden personenbezogene Informationen ohne Kenntnis oder Zustimmung der Verbraucher weitergegeben, nachverfolgt und analysiert. Seit Einführung der DSGVO können EU-Bürger ihre Daten nun wesentlich strenger kontrollieren“, so Scheer.
Über Jahre hätten Unternehmen weder den Wert ihrer Daten richtig eingeschätzt noch die Risiken, Daten falsch zu handhaben oder gar zu verlieren. Scheer: „Die neuen Datenschutzbestimmungen waren ein längst notwendiger Weckruf, nicht nur wegen drohender Bußgelder. Firmen sollten verstehen, dass sie ihre Reputation stark beschädigen, wenn sie mit den Daten von Verbrauchern verantwortungslos umgehen.“ Das zeigt laut Scheer eine weltweite Umfrage von Veritas, laut der deutsche Verbraucher Unternehmen bei einem verantwortungslosen Umgang mit ihren Daten abstrafen, indem sie etwa zu einem Konkurrenten wechseln oder negative Bewertungen abgeben. Ebenso rufen sie unter Umständen Freunde und Familienmitglieder zu einem Boykott des Unternehmens auf.
Verbraucher belohnen Unternehmen mit praktiziertem Datenschutz
„Wer die Loyalität seiner Kunden nicht aufs Spiel setzen will, sollte seine Daten umfassend und ihrem Wert entsprechend verwalten“, rät Scheer. Die Vorteile eines solchen effizienten Datenmanagementkonzepts zeigten sich in vielen Facetten: Der Kundenservice lasse sich auf regelkonforme Weise persönlicher gestalten und verbessern, innovative Geschäftsmodelle entstünden und eröffneten neue Einnahmequellen.
Nicht zuletzt seien Verbraucher gewillt, Unternehmen für solche Investitionen zu belohnen: Etwa die Hälfte (51 Prozent) der deutschen Verbraucher gibt demnach an, mehr Geld bei Unternehmen auszugeben, denen sie in Sachen Datenschutz vertrauen. „Und mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Konsumenten sei bereit, bis zu 25 Prozent mehr bei Unternehmen auszugeben, die den Datenschutz ernst nehmen“, berichtet Scheer.
Landkarte der eigenen Datenhaltung erstellen!
Um diesen ganz neuen Wert der Daten zu nutzen, komme es nicht nur darauf an, sie richtig zu schützen und zu sichern. Unternehmen müssten einen Überblick darüber gewinnen, welche Daten sie überhaupt besitzen, wo sich diese befinden, wer darauf Zugriff hat und wie schnell sie herausgegeben werden können. „Sie müssen in der Lage sein, große Mengen digitaler Daten automatisch zu scannen und zu klassifizieren. Nur wer eine Landkarte seiner Daten besitzt, weiß zu jeder Zeit, wo sich welche Daten befinden und wie er sie bei Bedarf fristgerecht abrufen kann“, erläutert Scheer.
Dabei helfe neben kluger Technologie eine Unternehmenskultur, die digitale Kompetenzen und Verantwortung der Mitarbeiter fördert. „Hier herrscht in Deutschland noch Nachholbedarf: Eine überwältigende Mehrheit (91 Prozent) der Unternehmen erklärt, dass ihre Organisation noch keine Kultur pflegt, die ein adäquates Datenmanagement fördert. Wenn Technologie, Prozesse und Menschen gut aufeinander abgestimmt sind, können Unternehmen dank klugen Datenmanagements den Wert ihrer Daten voll auszuschöpfen, das Vertrauen von Kunden gewinnen und dank des neuen Wissens der Konkurrenz voraus sein.“
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 27.01.2019
13. Europäischer Datenschutztag: DSGVO gilt es besser zu machen
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