Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Dienstag, Mai 13, 2025 9:13 - noch keine Kommentare
Mit PayPal an der Ladenkasse zahlen – David Riechmann kommentiert Vorhaben des US-amerikanischen Zahlungsdienstleisters
Mit einer neuen Funktion in der „PayPal“-App sollen künftig Einkäufe im Einzelhandel per Smartphone bezahlt werden können
[datensicherheit.de, 13.05.2025] David Riechmann, Jurist und Finanzexperte der Verbraucherzentrale NRW, kommentiert in einer aktuellen Stellungnahme die Pläne des US-amerikanischen Zahlungsdienstleister PayPal, in Kürze seine Dienste auch an deutschen Ladenkassen anbieten – erstmalig in Europa. Mit einer neuen Funktion in der „PayPal“-App sollen demnach dann Einkäufe im Einzelhandel per Smartphone bezahlt werden können. Was praktisch klingt, könnte indes zur Schuldenfalle werden, warnt Riechmann.
Für PayPal eine Chance, sich ein weiteres Geschäftsfeld zu erschließen
„Warum ist der Einzelhandel interessant für PayPal? Weil bargeldloses Bezahlen immer beliebter wird. Laut einer aktuellen Studie werden inzwischen mehr als die Hälfte der Umsätze im stationären Handel mit Karte oder Smartphone bezahlt.“
Auch wenn bei der Anzahl der Transaktionen Bargeld noch knapp vorne liege, zeige der Trend klar in Richtung digitaler Zahlmethoden. Für PayPal sei dies eine Chance, sich ein weiteres Geschäftsfeld zu erschließen – inklusive der Möglichkeit, auch Ratenzahlungen direkt im Laden anzubieten.
Nicht nur bei „PayPal“: Eine Ratenzahlung mit der App birgt große Risiken
Eine Ratenzahlung mit der App erscheine bequem, berge aber große Risiken. Riechmann führt hierzu aus: „Wer etwa den Wocheneinkauf in Raten zahlt, geht damit oft einen Kreditvertrag ein – mit hohen Zinsen und möglichen Zusatzkosten.“
So könne schnell der Überblick über die monatlichen Verpflichtungen verloren gehen. „Gerade für Menschen mit knappem Budget kann das in eine Schuldenspirale führen!“ Zudem würden solche Ratenkäufe als Kredit gewertet werden und wirkten sich negativ auf den sogenannten Schufa-Score aus.
Zahlung via „Wero“ als europäische Alternative zu „PayPal“
Zu möglichen Alternativen befragt: „Neben Giro- oder Kreditkarte gibt es seit Juli 2024 auch das neue europäische Zahlungssystem ,Wero’. Man benötigt dafür ein Konto bei einer teilnehmenden Bank oder Sparkasse. In Frankreich etwa ist es schon sehr weit verbreitet.“ Es ermögliche Überweisungen ganz ohne IBAN und BIC – und werde künftig auch an Ladenkassen verfügbar sein.
Damit lasse sich die Abhängigkeit von US-Anbietern reduzieren. „Und nicht zu vergessen: Bargeld ist nach wie vor ein wichtiges Zahlungsmittel!“, gibt Riechmann abschließend zu bedenken. Dieses schütze die Privatsphäre, helfe beim Haushalten – „und funktioniert auch dann, wenn mal der Strom ausfällt, wie zuletzt in Portugal und Spanien“.
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