Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Donnerstag, August 27, 2020 16:55 - noch keine Kommentare
VECTRA: Kritische Systeme auf den Prüfstand stellen
„Asset Management“ laut VECTRA eine der schwierigsten Herausforderungen für IT-Abteilungen
[datensicherheit.de, 27.08.2020] Laut einer aktuellen Stellungnahme von VECTRA gilt das „Asset Management“ als eine der schwierigsten Herausforderungen, denen sich IT-Abteilungen stellen müssen: „Dank Cloud, IoT und BYOD steigen die Komplexität und die damit verbundenen Sicherheitsherausforderungen stetig.“ In vielen Fällen würden bei der Reaktion auf Vorfälle kompromittierte Assets identifiziert, welche in den Inventaren der Anlagenverwaltung als vor Jahren stillgelegt aufgeführt seien. „Niemand hat den Server jedoch abgeschaltet, er war immer noch eingeschaltet und angeschlossen, wurde nicht gewartet und wurde schließlich vom Angreifer erfolgreich ausgenutzt“, berichtet VECTRA.
Andreas Müller: Cloud, IoT und BYOD steigernn die Komplexität und damit verbundene Sicherheitsherausforderungen
VECTRA hinterfragt, was genau mit „kritisch“ gemeint ist
Selbst wenn Unternehmen über ein perfektes Inventar all ihrer Systeme verfügten, sei es unwahrscheinlich, dass sie genau wüssten, „welche dieser unzähligen Assets wirklich ,kritisch‘ sind“. Wenn Unternehmen Schwierigkeiten hätten, zu verstehen, welche Systeme im Einsatz sind, wie könne man dann erwarten, „dass sie angeben, welche davon explizit kritisch sind?“
VECTRA wirft die Frage auf, was genau in diesem Zusammenhang mit „kritisch“ gemeint sei: „Handelt es sich um etwas, dessen Daten für Ihr Unternehmen wichtig sind? Diese Definition würde auf so gut wie jedes System in ihrer Umgebung zutreffen.“
Andreas Müller, „Director DACH“ bei VECTRA AI, führt aus: „Betrachten Sie einmal sämtliche Datenlecks, die im Laufe der Jahre allein durch den Verlust von Laptops entstanden sind!“ Sodann hinterfragt er: „Wurden diese Systeme als ,kritisch‘ eingestuft? Oder war das ,nur ein weiterer Laptop‘, den jemand mit nach Hause nahm, um nach dem Ende einer langen Woche seine Arbeit fertigzustellen? Was passiert, wenn ein Entwicklungssystem zur Validierung der Datenverarbeitung aufgestellt, mit sensiblen Daten geladen und dann im Netzwerk gelassen und vergessen wird?“
VECTRA empfiehlt Fokus auf Bandbreite an IoT-Geräten, welche „APT28“ nutzen, um Angriffe durchzuführen
Wenn Unternehmen dächten, „dass ihre Kernnetzwerk-Infrastruktur einen Großteil der kritischen Geräte unterstützt, dann ist der Bericht von FireEye vom März 2020 über APT41 eine Pflichtlektüre“. Dieser Bericht zeige auf, wie „APT41“ die Cisco-Routing-Infrastruktur eines Unternehmens aktiv ausnutze. Wenn Unternehmen das Routing des Datenverkehrs kontrollieren könnten, seien sie in der Lage, Zugriff auf alle ein Gerät durchlaufenden Daten zu erhalten, ohne den kritischen Endpunkt zu gefährden.
IoT- und nicht-kritische Assets würden immer wieder von „APTs“ (Advanced Persistent Threats), also fortgeschrittenen, hartnäckigen Bedrohungen ausgenutzt. Das beste Beispiel hierfür sei „APT28“, auch bekannt als „Fancy Bear“ oder „Strontium“. „Verschiedene Artikel beschreiben ausführlich einen von Microsoft veröffentlichten Bericht hierzu“, berichtet Müller.
Eine wichtige Sache, auf die man sich nach Meinung von VECTRA AI konzentrieren sollte, sei die Bandbreite an IoT-Geräten, welche „APT28“ nutzt, um den Angriff durchzuführen. Hierzu zählten VoIP-Telefone, Drucker und Videodecoder. Dies offenbare den Wunsch Cyber-Krimineller, IoT-Geräte in einem organisierten Angriff auf breiterer Basis einzusetzen. Es zeige, dass sich die Angreifer wenig darum kümmerten, was nach Definition des Unternehmens „kritisch“ sei, sondern sich stattdessen darauf konzentrierten, „alles zu nutzen, was es ihnen ermöglicht, ihre Ziele zu erreichen“.
VECTRA ruft dazu auf, nicht nur ausgewählte Endpunkte zu schützen, sondern ganzheitliche Ansätze zu verfolgen
Der letzte Punkt ist laut Müller folgender: Netzwerkverteidiger sollten nicht gezwungen sein, willkürliche Entscheidungen auf der Grundlage unvollkommener Informationen darüber zu treffen, welche Assets sie mit den verfügbaren Sicherheitskapazitäten verteidigen würden und welche nicht.
„Sicherheitslösungen sollten Sicherheitsteam in die Lage versetzen, Bedrohungen ohne willkürliche Zwänge und mit hoher Zuversicht frühzeitig zu erkennen, unabhängig davon, wo die Angreifer operieren wollen.“
Schließlich gehe es darum, „Ihre gesamte Umgebung zu überwachen und zu schützen, nicht nur einige ausgewählte Endpunkte“. Müller empfiehlt abschließend: „Sie sollten eine Lösung haben, die dieses Ziel unterstützt.“
Weitere Informationen unter vectra.ai
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