Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Donnerstag, Januar 30, 2025 0:24 - noch keine Kommentare
Weltweites KI-Wettrüsten: Europa droht zurückzufallen
Dan Schiappa bewertet in seiner aktuellen Stellungnahme den KI-Wettlauf und teilt seine Gedanken zur Position Europas
[datensicherheit.de, 30.01.2025] Nachdem US-Präsident Donald Trump verkündete, dass im Rahmen des „Stargate“-Projekts Technologiekonzerne 500 Milliarden US-Dollar in den Ausbau Künstlicher Intelligenz (KI) investieren würden, könnte sich als Folge nun China veranlasst sehen, die eigenen KI-Entwicklung noch konsequenter voranzutreiben. Dan Schiappa, „Chief Product and Services Officer“ bei Arctic Wolf, bewertet in seiner aktuellen Stellungnahme den KI-Wettlauf und teilt seine Gedanken zur Position von Europa innerhalb dieses Technologierennens.

Foto: Arctic Wolf
Dan Schiappa: Europa droht im Vergleich zurückzufallen, wenn die einzelnen Länder und/oder die EU als Gemeinschaft nicht ihrerseits vermehrte Investitionen tätigen und eine umfassende KI-Infrastruktur aufbauen!
Chinesische KI-Modell „DeepSeek“ musste bereits Registrierungen aufgrund eines Cyber-Angriffs einschränken
Viele Menschen seien darüber besorgt, auf wie viele Daten Social-Media-Plattformen Zugriff hätten – wie die jüngsten Urteile zu „TikTok“ gezeigt hätten. Besorgniserregend sei hierbei vor allem, welche Risiken u.a. durch das Training chinesischer „Foundation Models“ bestünden, also großer KI-Modelle, welche mit einer immens hohen Anzahl an Datensätzen trainiert und für zahlreiche Aufgaben genutzt würden.
„Wenn man bedenkt, dass das chinesische KI-Modell ,DeepSeek’ bereits seine Registrierungen aufgrund eines Cyber-Angriffs einschränkt, muss man sich fragen, ob das Unternehmen über angemessene Sicherheitsvorkehrungen und Richtlinien verfügt, um die Privatsphäre der User zu schützen“, kommentiert Schiappa. Ebenso könnte China den Trend fortsetzen, Geistiges Eigentum zu stehlen und US-amerikanische und europäische Technologien nachzuahmen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit ist ein KI-Wettrüsten zu erwarten
Dies werde mit großer Wahrscheinlichkeit ein KI-Wettrüsten auslösen. US-Präsident Trump habe bereits auf die 500-Milliarden-Dollar-Investitionen verwiesen, welche durch eine Partnerschaft von Softbank, Oracle und OpenAI kommen würden – und viele andere würden sich anschließen. „Kurzum, dies wird einen Innovationsboom auslösen!“ Die „Sputnik-Beschreibung“ sei eine perfekte Analogie: „Während Russland als erstes Land im Weltraum war, dominierte danach der Westen im All-Rennen. Und durch das nukleare Wettrüsten mit Russland und die ,Strategische Verteidigungsinitiative’ unter Reagan wurde die Sowjetunion in den Bankrott getrieben.“
Schiappa führt aus: „Während es höchst unwahrscheinlich ist, dass China dasselbe Schicksal ereilt, hat ein vereinter Westen die Möglichkeit, das Land an Innovation zu übertreffen.“ Dabei sei zu hoffen, dass Unternehmen, die ihre Sicherheit aufrechterhalten wollten, zögern würden, einen KI-Chatbot aus China zu nutzen – „der potenziell ihre Daten abgreifen und anfällig für Cyber-Angriffe sein könnte, wie es derzeit der Fall ist“. Abschließend unterstreicht Schiappa: „Aber egal ob die USA oder China zukünftig technologisch dominieren werden, droht Europa im Vergleich zurückzufallen, wenn die einzelnen Länder und/oder die EU als Gemeinschaft nicht ihrerseits vermehrte Investitionen tätigen und eine umfassende KI-Infrastruktur aufbauen.“ Nur so könne auch Europa international wettbewerbsfähig bleiben.
Weitere Informationen zum Thema:
zdfheute, Valerie Haller, 27.01.2025
DeepSeek: Chinesisches KI-Modell löst Börsenbeben aus / Das KI-Modell DeepSeek erobert die App Stores und sorgt für Beben an den Börsen weltweit. Die neue Konkurrenz aus China hat entscheidende Vorteile gegenüber bisherigen Modellen
tagesschau, 22.01.2025
„Stargate“ / Trump verkündet milliardenschweres KI-Projekt
The Washington Post, Drew Harwell & Elizabeth Dwoskin, 15.01.2025
Trump considers executive order to ‘save TikTok’ from a ban / The self-styled master dealmaker is exploring unconventional ways to rescue the Chinese-owned video app from a nationwide ban, arguing it will help him reach an adoring audience throughout his second term
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